Polio: New York kämpft gegen Rückkehr der Kinderlähmung

Krankheiten
Von Christina Horsten, dpa

New York (dpa) – Seit fast einem Jahrzehnt hatte es in den USA keine Fälle von Kinderlähmung mehr gegeben, im Bundesstaat New York sogar schon seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Die ansteckende Infektionskrankheit galt in den USA als ausgerottet. Im Sommer aber infizierte sich ein junger Mann nördlich der Millionenmetropole New York mit dem Virus, nun sind seine Beine teilweise gelähmt. Im Abwasser mehrerer Gemeinden des Bundesstaates und auch der Millionenmetropole wurden seitdem immer wieder Polioviren nachgewiesen.

«Wenn man einen Polio-Erkrankten mit Lähmungen hat, weiß man direkt, dass es ein größeres Problem gibt», hatte Polio-Expertin Sabine Diedrich vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin kürzlich erklärt. Denn nur in etwa einem von 200 Fällen führe eine Infektion zu den für Polio typischen irreversiblen Lähmungen – und das zudem nur bei Ungeimpften. Ein solcher Fall kann daher hunderte Infizierte ohne Symptome in der Region bedeuten. Weiterlesen

Staat New York ruft wegen Kinderlähmung Katastrophenfall aus

Albany (dpa) – Weitere Nachweise von Polioviren im Abwasser haben den US-Bundesstaat New York in Alarmbereitschaft versetzt.

Gouverneurin Kathy Hochul rief am Freitag in Bezug auf die gefährliche Krankheit Kinderlähmung den bundesstaatsweiten Katastrophenfall aus. Nach den Countys Rockland, Orange und Sullivan sowie New York City wurden jüngst im Nassau County Polioviren im Abwasser gefunden. Mit dem Katastrophenfall wurde als Sofortmaßnahme zum Beispiel das Netzwerk der Anbieter ausgeweitet, die eine Polio-Impfung verabreichen dürfen – auf Noteinsatzkräfte, Hebammen und Pharmazeuten. Weiterlesen

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