Landesregierung lädt wegen Energiekrise zu Bürgerforen ein

Schwerin (dpa/mv) – Die Landesregierung will auf neun Bürgerforen in der kommenden Woche mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Herausforderungen der Energiekrise sprechen. «Die steigenden Energiepreise beschäftigen uns alle. Die Landesregierung nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Unternehmen im Land sehr ernst. Deshalb haben wir uns im Kabinett entschieden, zu Bürgerforen im ganzen Land einzuladen», sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Schwerin. Weiterlesen

Saarland will weitere Bundesförderung für «Sprach-Kitas»

Saarbrücken/Berlin (dpa/lrs) – Das Saarland will sich gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern im Bundesrat für den Erhalt des Bundesprogramms «Sprach-Kitas» einsetzen. Die beiden Länder formulierten einen gemeinsamen Entschließungsantrag «Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist», der am Freitag im Bundesrat beraten werden soll. Die Bundesförderung des Programms läuft Ende des Jahres aus. Zu dem Thema will die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) im Bundesrat Stellung beziehen.

Der Bund finanziert über das Programm seit 2016 zusätzliches Personal an Kitas zur Sprachentwicklung, vor allem an Einrichtungen mit vielen Kindern mit Sprachförderbedarf. Ab kommendem Jahr sollen nach dem Willen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) die Bundesländer die Förderung übernehmen. Weiterlesen

Handgranatenattrappe als Souvenir löst Sprengstoffalarm aus

Heringsdorf/Swinemünde (dpa) – Ein Souvenir aus Polen in Form einer Handgranate hat für einen Sondereinsatz von Sprengstoffexperten auf dem Flughafen der Insel Usedom (Vorpommern-Greifswald) gesorgt. Wie ein Polizeisprecher am Montag sagte, kam es deshalb am Samstag auf dem Flughafen Heringsdorf auch zu Verspätungen für Passagiere anderer Flugzeuge. Weiterlesen

Corona-Experte Kaderali: Sommerwelle hilft uns im Winter

Greifswald (dpa) – Nach Aussage des Greifswalder Corona-Experten Lars Kaderali gibt es nach der Corona-Sommerwelle mit Blick auf den Winter Grund zu Optimismus. In den zurückliegenden Monaten seien viele Menschen durch Kontakt mit dem Virus immunisiert worden. «Das ist was Gutes. Das hilft uns im Winter», sagt Kaderali, der dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung angehört, der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir schätzen grob, dass jeder Dritte bis jeder Vierte jetzt im Sommer mit Corona Kontakt hatte.» Die Infektionszahlen seien gesunken, ohne dass besondere Maßnahmen ergriffen worden sein. «Das bedeutet eben, das Virus ist wirklich durchgelaufen.» Auch habe es erstmals nach einem Ferienende keinen deutlichen Anstieg der Infektionen in der breiten Bevölkerung gegeben. Weiterlesen

Mann fährt angetrunken mit Kindern: Vier Menschen im Krankenhaus

Marlow (dpa/mv) – Mit zwei Kindern im Auto hat ein angetrunkener Autofahrer am Sonntag bei Marlow (Vorpommern-Rügen) einen Unfall verursacht. Wie ein Polizeisprecher sagte, kam der 39-Jährige in einer Kurve der Landesstraße 18 mit dem Auto auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem anderen Wagen zusammenprallte. An beiden Autos, die in die Straßengräben geschleudert wurden, entstand Totalschaden. Weiterlesen

Nord Stream 1 ohne Gas – Wie geht es jetzt weiter?

Energiekrise
Von Tobias Hanraths und Helge Toben, dpa

Berlin (dpa) – Erst gab es eine lange Wartungspause – und dann wieder Gas aus Nord Stream 1, allen Befürchtungen zum Trotz. Dann folgten kurze Wartungsarbeiten – doch diesmal fließt danach vorerst kein Gas mehr. Angeblich wegen eines technischen Defekts bleibt der Gasfluss durch Ostseepipeline vorerst unterbrochen.

Trotzdem ist die Gasversorgung in Deutschland weiter gesichert, sagen Behörden und Regierung. Doch was heißt das? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

Was ist passiert?

Am Freitagabend teilte der russische Staatskonzern Gazprom überraschend mit, dass der Gasdurchfluss durch Nord Stream 1 bis auf weiteres gestoppt bleibe – und nicht, wie geplant, nach Abschluss der dreitägigen Wartungsarbeiten wieder aufgenommen werde. Grund für den Stopp sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja, teilte Gazprom mit. Bis dieser gestoppt sei, könne kein Gas mehr fließen.

Stimmt das?

Die Bundesnetzagentur bezweifelt das. «Die von russischer Seite behaupteten Mängel sind nach Einschätzung der Bundesnetzagentur technisch kein Grund für die Einstellung des Betriebs», schreibt die Behörde in ihrem am Samstag veröffentlichten Lagebericht zur Gasversorgung. Ähnlich äußerte sich auch Siemens Energy als Hersteller der angeblich betroffenen Turbine. Die Abdichtung solcher Leckagen sei ein Routinevorgang im Rahmen von Wartungsarbeiten.

Könnte ein Leck den Gasfluss wirklich so ausbremsen?

Ja, sagt Russland – aus Mangel an Alternativen. Es gebe keine technischen Reserven, hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow bereits am Freitagmittag gesagt. «Es läuft nur eine Turbine.» Auch dieser Darstellung widerspricht Siemens Energy: In der Verdichterstation Portowaja stünden genug Turbinen für einen Betrieb der Pipeline zur Verfügung, so das Unternehmen. Bereits Ende Juli hatte Russland die Lieferung durch Nord Stream 1 mit Verweis auf eine defekte Turbine zurückgefahren. Gleichzeitig steht in Mülheim weiter eine reparierte Turbine für Nord Stream 1, die auf Weitertransport wartet.

 Kommt nun gar kein Gas mehr aus Russland nach Deutschland?

Praktisch ja – über Waidhaus in Bayern kann aber zumindest theoretisch russisches Pipeline-Gas nach Deutschland gelangen. Waidhaus ist unter anderem Anlaufpunkt für Transgas, ein über die Ukraine und die Slowakei laufendes Leitungssystem nach Österreich und Deutschland, gleichzeitig aber auch für Nord-Stream-1-Gas über Tschechien. Laut Bundesnetzagentur kamen in Waidhaus allerdings zuletzt ohnehin nur noch geringe oder gar keine Mengen an.

Woher kommt dann Gas nach Deutschland?

 

Vor allem aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden – und zwar deutlich mehr als zuletzt aus Russland. Am Donnerstag flossen nach Angaben der Bundesnetzagentur rund 2900 Gigawattstunden Erdgas aus diesen Ländern nach Deutschland. Zum Vergleich: Am Montag, noch vor der angekündigten Lieferreduktion, transportierte Nord Stream 1 rund 348 Gigawattstunden russisches Erdgas. Anlaufstellen für zukünftige Importe sind zudem die Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) an Nord- und Ostsee, die gerade im Eiltempo geplant und gebaut werden. Zum Jahreswechsel sollen die ersten Anlagen den Betrieb aufnehmen.

Wird weiter Gas eingespeichert?

Ja – und das soll auch so bleiben, sagt der Geschäftsführer des Branchenverbandes Initiative Energien Speichern (INES), Sebastian Bleschke. Der vergangene Mittwoch als erster Tag der Lieferunterbrechung habe bereits gezeigt, dass dies möglich sei. Aktuelle Zahlen der europäischen Gasspeicher-Betreiber zeigen allerdings auch, dass seit Beginn der Nord-Stream-Unterbrechung tendenziell weniger eingespeichert und mehr entnommen wird als zuvor. Die Füllstände steigen trotzdem, nach den aktuellsten Daten auf 84,53 Prozent am 1. September.

Kommen wir mit den Speicher-Füllständen durch den Winter?

Eine Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. Oktober zu mindestens 85 Prozent gefüllt sein müssen, am 1. November dann zu 95 Prozent. INES-Chef Bleschke geht davon aus, dass die 85-Prozent-Marke schon in wenigen Tagen erreicht wird. «Sollte der komplette Ausfall russischer Gastransporte sich bis in den November fortsetzen, wird ein Erreichen des 95-Prozent-Ziels allerdings große Anstrengungen erfordern.»

Droht jetzt ein Gasmangel?

Klar war immer: Die bei einem Füllstand von 95 Prozent gespeicherte Gasmenge entspricht etwa dem bundesweiten Verbrauch der beiden Monate Januar und Februar 2022. Sie reicht also nicht für eine komplette Heizperiode. Gleichzeitig läuft der Gasimport in Herbst und Winter aber weiter, das dann verbrauchte Gas wird also nicht oder nicht nur aus Speichern kommen. Und Ziel der Gasspeicher-Verordnung war und ist es ja gerade, Deutschland besser gegen einen Totalausfall russischer Lieferungen zu wappnen. Trotzdem betont die Bundesnetzagentur in ihrem aktuellen Lagebericht noch einmal die Bedeutung eines sparsamen Gasverbrauchs.

Wird Gas nun noch teurer?

Das ist schwer vorherzusagen. Der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas, der als richtungsweisend für Gaspreise in Europa angesehen wird, war Ende August zunächst deutlich in die Höhe gegangen. Danach ging es allerdings ebenso steil bergab auf wieder etwas über 200 Euro. Die letzte Preiserhebung vor dem Wochenende datiert allerdings auf 15.59 Uhr am Freitag, also noch vor der Gazprom-Mitteilung zur weiteren Unterbrechung der Gasversorgung.

 

 

Staatsschutz übernimmt bei Spritzattacke in Rostock

Rostock/Berlin (dpa) – Nach dem Angriff mit einer unbekannten Flüssigkeit auf einen Anwohner in Rostock-Lichtenhagen hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Es bestehe der Verdacht einer politisch motivierten Straftat und der gefährlichen Körperverletzung, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Rostock. Hintergrund sei, dass etwa viereinhalb Stunden vor der Attacke ein Bild des Opfers auf dem Twitter-Account der antifaschistischen Gruppierung Alerta Berlin veröffentlicht worden war. Dort war behauptet worden, dieser Mann habe während einer Demonstration am Samstag in Lichtenhagen einen Hitlergruß gezeigt. Das sei aber auf der acht Sekunden währenden Videosequenz nicht genau zu erkennen. Weiterlesen

Deutschlands älteste Eichen trotzen der Trockenheit

Ivenack (dpa) – Deutschland erstes «Nationales Naturmonument» – die jahrhundertealten Ivenacker Eichen (Mecklenburgische Seenplatte) – trotzen auch 2022 der Trockenheit, haben aber weniger Besucher.

«Das Jahr 2022 war für die Baumriesen wettertechnisch nicht mal eine große Herausforderung», sagte Forstamtsleiter Ralf Hecker der Deutschen Presse-Agentur. Die lehmigen Böden nehmen die wenigen Regenschauer gut auf und können das Wasser lange speichern. Bei Buchen und Eichen zeichne sich sogar ein «Mastjahr» für die Tiere ab, also ein Jahr mit vielen Früchten wie Eicheln und Bucheckern. Weiterlesen

Umweltministerin rechnet mit langfristigen Schäden für Oder

Berlin/Frankfurt (Oder) (dpa) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke erwartet für die Oder angesichts des großen Fischsterbens langfristige Schäden. «In der Oder als Ökosystem entstand weit größerer Schaden als das Fischsterben allein. Die ersten Untersuchungsergebnisse lassen befürchten, dass es gravierendere Schäden geben könnte», sagte die Grünen-Politikerin im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Die Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt. Aber ich würde schon das Fazit ziehen, dass es sich um eine menschengemachte Gewässerverschmutzung handelt – vermutlich in Kombination mit der Hitze, die niedrige Wasserstände und hohe Wassertemperaturen verursachte.» Weiterlesen

Umweltministerin rechnet mit langfristigen Schäden für Oder

Berlin (dpa) – Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke erwartet für den von einer Umweltkatastrophe betroffenen deutsch-polnischen Grenzfluss Oder langfristige Schäden.

Ob die Oder sich wieder vollständig erholen werde, lasse sich noch nicht sagen, so die Grünen-Politikerin im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «In der Oder als Ökosystem entstand weit größerer Schaden als das Fischsterben allein», so Lemke. Die ersten Untersuchungsergebnisse ließen befürchten, dass es gravierendere Schäden geben könnte.

Hohe Wassertemperaturen ein Faktor «Die Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt», sagte Lemke. Dennoch würde sie das Fazit ziehen, dass es sich um eine menschengemachte Gewässerverschmutzung handele – «vermutlich in Kombination mit der Hitze, die niedrige Wasserstände und hohe Wassertemperaturen verursachte», so die Ministerin. Weiterlesen

Verbände fordern nach Fischsterben Stopp von Oder-Ausbau

Berlin (dpa) – Angesichts der Umweltkatastrophe in der Oder dringen mehrere Naturschutz- und Umweltverbände auf einen umfassenden Rettungsplan für den deutsch-polnischen Grenzfluss.

«Der dramatische Verlust an Fischen, Muscheln und anderen Weichtieren, sowohl in absoluter Zahl als auch bei der Artenvielfalt, sowie die unvorhersehbaren Konsequenzen für das Ökosystem der Oder erfordern rasches, umfassendes politisches Handeln», verlangte der Deutsche Naturschutzring am Freitag. Bei einem deutsch-polnischen Treffen in Bad Saarow in Brandenburg soll das Fischsterben Thema sein. Weiterlesen

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