Lemke: Keine Abstriche beim Klimaschutz wegen Ukraine-Krieg

Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat vor der Konferenz mit ihren Länderkollegen vor Abstrichen beim Klimaschutz wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs gewarnt.

«Trotz des Kriegs in der Ukraine dürfen wir die Klimakrise und die Krise des Artenaussterbens nicht aus den Augen verlieren», sagte die Grünen-Politikerin der «Augsburger Allgemeinen». «Die derzeit immer länger werdende Trockenperiode in Deutschland macht mehr als deutlich, dass wir uns um alle aktuellen Krisen intensiv kümmern müssen», betonte sie vor der in Wilhelmshaven beginnenden Umweltministerkonferenz. Weiterlesen

Weniger Bio: Kunden achten beim Einkauf stärker aufs Geld

Berlin (dpa) – Viele Deutsche sparen sich wegen der hohen Inflation die Bio-Lebensmittel. Bioläden und Bio-Supermärkte verkauften in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich weniger Ware als im Vorjahreszeitraum, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Im Schnitt lagen die Tagesumsätze demnach im Januar knapp zehn Prozent niedriger, im März schon mehr als 18 Prozent. Ähnlich sei die Tendenz im Bio-Großhandel. Zahlen zur verkauften Menge lagen nicht vor. Weiterlesen

Umweltverbände warnen vor höheren Kaufprämien für E-Autos

Berlin (dpa) – In der Debatte um mehr Klimaschutz im Verkehr haben Umweltverbände davor gewarnt, auf höhere und längere Kaufprämien für Elektroautos zu setzen.

«Statt wieder einseitig Steuergeld für den Kauf von immer mehr Autos zu investieren, muss das Geld in eine neue Mobilität mit weniger Autos investiert werden», sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Olaf Bandt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). Greenpeace wandte sich gegen ein «sündteures Geschenk für die Autoindustrie», das für den Klimaschutz aber so gut wie nichts bringe. Weiterlesen

Aktivisten reißen vor Habecks Ministerium Boden auf

Berlin (dpa) – Eine Gruppe von Klimaschutz-Demonstranten hat als Bauarbeiter verkleidet vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin den Bürgersteig aufgerissen.

Daneben legten sie in der Invalidenstraße nahe dem Hauptbahnhof Rohre mit der Aufschrift «Qatar Stream». Vor den Eingang des Ministeriums von Ressortchef Robert Habeck (Grüne) setzten sich mehrere Demonstranten mit einem Transparent «Stoppt den fossilen Wahnsinn». Weiterlesen

Bis 2026: 200 Milliarden Euro für Klimaschutz

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will bis 2026 rund 200 Milliarden Euro in den Klimaschutz investieren. Diese Summe nannte Bundesfinanzminister Christian Lindner am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin».

«Ich gehe davon aus, dass wir bis 2026 etwa 200 Milliarden Euro für Klimaschutz, Ladeinfrastruktur, Wasserstoff-Technologie, die Modernisierung der Industrie, auch die Abschaffung der EEG-Umlage, um die Menschen zu entlasten, vorsehen werden», sagte der FDP-Chef. Er sei nun gespannt auf Vorschläge, das Planungsrecht zu beschleunigen, die Bürokratie abzubauen, damit diese «gewaltigen Mittel» sinnvoll eingesetzt werden können. Weiterlesen

Autonomer Zugang: Rückendeckung für Europas Allpläne

Toulouse (dpa) – Die Diskussion um einen autonomen Zugang Europas zum All nimmt Fahrt auf. Eine unabhängige Fachgruppe soll sich künftig mit der bemannten Weltraumforschung für Europa befassen und der Europäischen Weltraumagentur Esa und ihren Mitgliedsländern im Herbst Bericht erstatten.

Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher freute sich über das Mandat zur Schaffung der Gruppe beim Weltraumgipfel im südfranzösischen Toulouse am Mittwoch. «Diese Entscheidung wird prägen, wie Europa im kommenden Jahrzehnt aussehen wird» Weiterlesen

Autobahn-Blockaden der Klimaschützer: Kann das legitim sein?

Demonstrationen
Von Verena Schmitt-Roschmann, dpa

Berlin (dpa) – Nach zweieinhalb Wochen immer neuer Autobahnblockaden von Klimaschützern in Berlin und anderswo liegen die Nerven blank.

Das gilt auf der Straße, wo zuletzt wütende Autofahrer Aktivisten der Gruppe «Aufstand der letzten Generation» samt ihrer Transparente für ein «Essen-Retten-Gesetz» von der Straße zerrten. Aber es gilt auch in der Politik, wo nun gestritten wird: Ist das «ziviler Ungehorsam» und damit legitim? Agrarminister Cem Özdemir positionierte sich am Donnerstag klar. «Ich glaube, dass Straßenblockaden unserem gemeinsamen Ziel schaden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Habeck will umfassende Sofortmaßnahmen für mehr Klimaschutz

Berlin (dpa) – Der neue Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) will das Tempo beim Klimaschutz erhöhen und umfassende Sofortmaßnahmen auf den Weg bringen.

Ein erstes Paket mit eilbedürftigen Gesetzen und Vorhaben soll bis April im Kabinett beschlossen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium erfuhr. Insgesamt soll ein «Klimaschutz-Sofortprogramm» mit allen Gesetzen, Verordnungen und Maßnahmen bis Ende 2022 abgeschlossen werden, so dass alle Maßnahmen ab 2023 wirken können. Ziel ist es demnach, Deutschland auf den «Klima-Zielpfad» zu bringen.

Habeck stellt an diesem Dienstag in Berlin eine «Eröffnungsbilanz» zum Klimaschutz vor. Diese Bilanz zeige, wie sehr der Klimaschutz in Deutschland hinter den Erwartungen liege, hieß es im Ministerium. Die Klimaziele 2022 würden aller Voraussicht nach verfehlt, auch für 2023 werde es schwer. Im Ministerium ist von einem «drastischen Rückstand» die Rede.

Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Ein Kernpunkt der geplanten Sofortmaßnahmen ist nach dpa-Informationen eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Ausschreibungsmengen für erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne sollen erhöht werden. Die Ampel-Koalition will den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent erhöhen. Im vergangenen Jahr lag dieser nach vorläufigen Berechnungen von Branchenverbänden bei gut 42 Prozent.

Der Ausbau des Ökostroms soll künftig im «überragenden öffentlichen Interesse» liegen. Der Strombedarf wird nach der Prognose des Klimaschutzministeriums bis 2030 von derzeit etwa 560 Terawattstunden auf 715 Terawattstunden steigen. Habecks Amtsvorgänger Peter Altmaier (CDU) hatte den Stromverbrauch bis 2030 noch auf 658 Terawattstunden geschätzt.

Der Strombedarf wächst unter anderem durch die zunehmende Elektrifizierung von Industrieprozessen, mehr Wärmepumpen sowie mehr Elektroautos. Aktuell befinde sich der Ausbau bei der Windkraft an Land und auf See jedoch auf einem absoluten Tiefstand im Vergleich der letzten zehn Jahre, hieß es im Ministerium.

Zu den größten Hemmnissen zählen aus Branchensicht zu wenig ausgewiesene Flächen, lange Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie Konflikte mit dem Artenschutz. Außerdem gibt es vor Ort oft Proteste gegen den Bau von Windparks.

Mit einem «Wind-an-Land-Gesetz» will Habeck nun zwei Prozent der Landesfläche gesetzlich für Windkraft verankern – das ist bedeutend mehr als bisher. Beim neuen Flächenziel muss Habeck mit Ländern und Kommunen zusammenarbeiten.

Windenergieausbau mit Artenschutz «versöhnen»

Außerdem solle der Windenergieausbau mit dem Artenschutz «versöhnt» und die Voraussetzungen für zügigere Planungs- und Genehmigungsverfahren geschaffen werden, hieß im Ministerium. Außerdem sollten kurzfristige Flächenpotenziale für Windkraft an Land erschlossen werden, etwa indem Abstände zu sogenannten Drehfunkfeuern und Wetterradaren verringert werden.

Ab 2023 soll wie im Koalitionsvertrag vorgesehen die milliardenschwere EEG-Umlage über den Bundeshaushalt finanziert werden, das soll die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Stromkosten entlasten.

Habeck plant zudem zusätzliche Förderprogramme für die Wasserstofftechnologie, eine «Gebäudestrategie Klimaneutralität» sowie ein «Solarbeschleunigungspaket». Dazu gehört etwa eine Verbesserung beim Mieterstrom – also Strom, der von Solaranlagen auf dem Dach eines Wohnhauses stammt und direkt in diesem Gebäude oder in der Umgebung verbraucht wird. Außerdem soll wie im Koalitionsvertrag vorgesehen eine Solarpflicht auf neuen Gebäuden gesetzlich verankert werden.

Industriepolitisch will Habeck die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für sogenannte Klimaschutzdifferenzverträge schaffen. Die Industrie benötige für den Einstieg in klimaneutrale Produktionsverfahren einen «verlässlichen Förder- und Investitionsrahmen», hieß es. Die Kosten sollten für Unternehmen planbarer werden.

In das Sofortprogramm sollen außerdem weitere Maßnahmen aus anderen Ressorts einfließen – also zum Beispiel aus dem vom FDP-Politiker Volker Wissing geführten Verkehrsministerium.

Klimaneutralität bis 2045

Angesichts verschärfter Klimaziele bis 2030 und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 müsse in weniger Zeit «deutlich mehr» getan werden, hieß es im Ministerium. Nötig sei eine Verdreifachung der CO2-Minderungen im Vergleich zum letzten Jahrzehnt. Dies sei eine große Aufgabe, die einem «Ultra-Lauf» gleichkomme.

Anfang Dezember hatte Habeck den geplanten deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien als große Kraftanstrengung bezeichnet. Dies werde «nicht ohne Zumutung» zu haben sein.

Die schwarz-rote Vorgängerregierung hatte im vergangenen Jahr beschlossen, bereits bis 2045 klimaneutral werden zu wollen – also deutlich früher als geplant nur noch so viele Treibhausgase auszustoßen, wie wieder gebunden werden können.

Im Habeck-Ministerium hieß es nun: «Wenn wir es richtig anstellen und eine Dynamik auslösen, können wir einen Boom neuer Technologien erleben, mit neuer industrieller Wertschöpfung und Arbeitsplätzen» Klimaschutzanforderungen sollten außerdem sozial verträglich ausgestaltet werden.

 

 

 

Klimaschutz: Ampel-Pläne für Gebäude stoßen auf Skepsis

Bauen
Von Fatima Abbas und Matthias Arnold, dpa

Berlin (dpa) – Er ist ein Problemkind, für das es auch in den kommenden Jahren keine einfachen Lösungen gibt: der Gebäudesektor. Eine Klima-Dauerbaustelle, die laut Umweltbundesamt für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist.

In diesem Jahr war er noch einmal besonders im Fokus: Deutschland hatte gute Neuigkeiten zu verkünden, die Treibhausgase waren 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 70 Millionen Tonnen zurückgegangen. Weiterlesen

EU-Parlament segnet Reform der EU-Agrarpolitik ab

Straßburg (dpa) – Nach jahrelangem Ringen hat die Reform der milliardenschweren europäischen Agrarpolitik eine der letzten Hürden genommen.

Das EU-Parlament in Straßburg stimmte am Dienstag mit deutlicher Mehrheit für die Pläne zur Neuordnung. Sie sehen vor, die Landwirtschaft mit den Umwelt- und Klimaschutzzielen der EU in Einklang zu bringen. Weiterlesen

Städte wollen von Ampel-Koalition kräftige Finanzspritzen

Erfurt (dpa) – Forderungen in zweistelliger Milliardenhöhe für Klimaschutz, sozialen Wohnungsbau und Investitionen hat der Deutsche Städtetag an die künftige Ampel-Koalition gerichtet.

«Wir haben einen großen Investitionsstau», sagte der Präsident des Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), am Dienstag in Erfurt.

Es sei an der Zeit, die künftigen Koalitionäre von SPD, FDP und Grünen daran zu erinnern, dass 60 Prozent der Investitionen in Deutschland von den Kommunen ausgelöst würden und Klimaschutz nicht einfach vom Bund bestellt werden könne, sagte Jung zu Beginn einer dreitägigen Hauptversammlung des Städtetags in der Thüringer Landeshauptstadt. Weiterlesen

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