Klimaforscher melden drittwärmsten Oktober

Bologna (dpa) – Der vergangene Monat war weltweit gesehen der drittwärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen 1979. Das teilte der europäische Klimawandeldienst Copernicus am Montag mit.

Die Forscher des von der EU-Kommission koordinierten Programms gaben an, dass seit Beginn der Aufzeichnungen nur die Oktober 2015 und 2019 wärmer waren – und das nur «geringfügig», wie es hieß. Weltweit waren die Temperaturen 0,42 Grad wärmer als der Referenzdurchschnitt von 1991 bis 2020. Weiterlesen

Flächendeckende Stromabschaltungen in Südafrika

Johannesburg (dpa) – Südafrika geht in weiten Teilen der Strom aus. Nur wenige Tage nach der Ankündigung eines deutschen Investitionspakets zur Unterstützung des südafrikanischen Ausstiegs aus der Kohleverstromung ächzt der Kap-Staat unter flächendeckenden Stromabschaltungen.

Zur Verhinderung eines landesweiten Blackouts hatte der staatliche Energieversorger Eskom am Sonntag angekündigt, über die gesamte Woche ganze Regionen stundenweise vom Netz nehmen zu müssen. Er begründete das mit einer Überlastung des Netzes. Insgesamt fehlten durch Ausfälle 17.437 Megawatt (MW) Leistung – hinzu komme der Ausfall von 4361 MW durch geplante Wartungsarbeiten. Zudem gebe es für die Ersatz-Dieselgeneratoren zu wenig Kraftstoff. Weiterlesen

Massenproteste erhöhen Druck auf die Weltklimakonferenz

COP26
Von Steffen Trumpf, Larissa Schwedes, Fatima Abbas und Torsten Holtz, dpa 

Glasgow (dpa) – Nach Massenprotesten für mehr Klimaschutz mit Zehntausenden Demonstranten allein in Glasgow wächst der Einigungsdruck auf die Weltklimakonferenz.

Der britische Premierminister Boris Johnson – Gastgeber des Gipfels in Schottland – mahnte weitere Zusagen der rund 200 beteiligten Staaten an. Erklärtes Ziel ist es, die Erderhitzung auf noch erträgliche 1,5 Grad einzudämmen.

In der zweiten und letzten Woche des Mammuttreffens mit knapp 30.000 Delegierten steht an diesem Montag das heikle Thema Geld auf der Agenda. Arme Staaten, die schon jetzt unter Dürren, Überschwemmungen und steigendem Meeresspiegel leiden, pochen auf Schadenersatz der reichen Industrieländer. Nach Einschätzung von Greenpeace werden in den Entwicklungsländern Summen in Billionenhöhe benötigt. Weiterlesen

Tausende demonstrieren in Glasgow für mehr Klimaschutz

Glasgow (dpa) – Knapp eine Woche nach dem Start der Weltklimakonferenz haben im schottischen Glasgow Tausende Menschen für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert.

Die Teilnehmer forderten in Sprechchören einen «Systemwechsel» und mehr Klimagerechtigkeit – vor allem für ärmere Staaten. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie «Kapitalismus killt den Planeten», «Handelt jetzt!» oder «Die Dinosaurier dachten auch, sie hätten Zeit».

Nach einem Marsch durch die Innenstadt sollte am Nachmittag (ca.15.00 Uhr) die Gründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, die Schwedin Greta Thunberg, auf dem George Square eine Rede halten. Solidarisch mit den Demonstranten äußerte sich der frühere US-Vizepräsident Al Gore. «An alle in den Hallen der COP26: Jetzt ist die Zeit auf sie zu hören und zu handeln», schrieb er auf Twitter. Weiterlesen

Studie: Superreiche leben wie ökologische Vandalen

Berlin (dpa) – Die Superreichen in aller Welt leben einer Oxfam-Studie zufolge wie ökologische Vandalen. Sie verursachen demnach zigfach mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit.

Dagegen bleiben die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auch 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten zehn Prozent überschreiten 2030 den Wert aber voraussichtlich um das Neunfache, das reichste Prozent sogar um das 30-fache. Weiterlesen

Von der Leyen wegen 20-Minuten-Flug in der Kritik

Brüssel (dpa) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen steht wegen eines rund 20-minütigen Charterflugs aus Wien nach Bratislava in der Kritik. Sowohl vom Europäischen Steuerzahlerbund als auch aus dem Bundestag kamen deutliche Worte.

Der Flug sei eine «ökologische Sünde», sagte der Generalsekretär des Steuerzahlerbundes, Michael Jäger, der «Bild»-Zeitung. Neben Steuergeld koste dies «vor allem viel Glaubwürdigkeit». Die CDU-Abgeordnete Jana Schimke kommentierte: «Wenn man Wandel will, dann muss man ihn auch vorleben. Ansonsten wird man unglaubwürdig» Weiterlesen

Globaler CO2-Ausstoß steigt wieder – vor allem wegen China

Genf/Exeter (dpa) – Der globale Ausstoß von Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas dürfte nach dem Rückgang 2020 durch die Corona-Pandemie im Jahr 2021 wieder annähernd das Vor-Krisen-Niveau erreichen.

Wenn derzeitige Trends sich fortsetzen und auch Straßen- und Flugverkehr zum alten Niveau zurückkehren, könnte es ungeachtet aller Klimaschutzversprechen im Jahr 2022 sogar einen neuen Höchstwert geben, wie aus der neuen Analyse des Forschungsverbundes «Global Carbon Project» unter Leitung der Universitäten von Exeter in Großbritannien und Stanford in den USA hervorgeht.

Tatsächlich müsste der gesamte CO2-Ausstoß aber jedes Jahr um 1,4 Milliarden Tonnen sinken, um das Ziel von netto null Kohlendioxidemissionen bis 2050 zu erreichen. Im Corona-Jahr waren es minus 1,9 Milliarden Tonnen. Von der Erreichung des Ziels sei die Welt nun aber weit entfernt. Weiterlesen

Klimaschützer kritisieren bisherige Ankündigungen bei COP26

Glasgow (dpa) – Klimaschutzorganisationen aus aller Welt haben die bisherigen Ankündigungen der Staats- und Regierungschefs beim Klimagipfel als unzureichend kritisiert.

«Diese Schlagzeilen werden nicht den Planeten retten», sagte Harjeet Singh vom Climate Action Network, zu dem mehr als 1500 Organisationen aus aller Welt gehören, am Mittwoch in Glasgow. Bisher haben mehr als 100 Staaten in verschiedenen Allianzen etwa angekündigt, die Entwaldung stoppen und den Ausstoß des Treibhausgases Methan deutlich reduzieren zu wollen. Weiterlesen

Frankfurt erhält Zuschlag für neues Nachhaltigkeitsgremium

Frankfurt/Main (dpa) – Frankfurt wird Hauptstandort für ein geplantes internationales Gremium zur Setzung von weltweiten Standards für klimabezogene Finanzberichterstattung. Das teilte die Stiftung International Financial Reporting Standards (IFRS) zum Klimagipfel in Glasgow mit.

In Frankfurt wird demnach die Führung des Gremiums angesiedelt, im kanadischen Montreal werden weitere Schlüsselfunktionen etabliert. Außerdem sind Büros in San Francisco und London geplant sowie ein weiterer Standort in Asien. Das neue Gremium solle Anfang 2022 die Arbeit aufnehmen, hieß es. Weiterlesen

Verband: Bundesregierung muss Schienennahverkehr stärken

Berlin (dpa) – Mehr Geld, mehr elektrifizierte Strecken und eine besser ausgebaute Infrastruktur: Als wichtiger Baustein im Kampf gegen die Klimakrise fordert der Interessenverband Allianz pro Schiene von der nächsten Bundesregierung eine Stärkung des Regional- und S-Bahnverkehrs in Deutschland.

«Die Vision einer klimaneutralen Mobilität ist im Schienenpersonennahverkehr keine Utopie mehr, sondern greifbar nahe», erklärte Geschäftsführer Dirk Flege. «Die Schiene kann schon bald als erster motorisierter Verkehrsträger komplett CO2-frei werden» Weiterlesen

Seeschifffahrt will Klimaziele verschärfen

Hamburg (dpa) – Die internationale Seeschifffahrt will ihre Klimaziele deutlich verschärfen.

Statt den Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid bis 2050 zu halbieren, wie bisher von der Weltschifffahrtsorganisation IMO angepeilt, strebt die Branche nun an, bis dahin netto gar kein zusätzliches CO2 mehr in die Atmosphäre zu lassen.

«Unsere Branche will bereits im Jahr 2050 klimaneutral sein», sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Alfred Hartmann. Einen entsprechenden Vorschlag habe der Weltreederverband ICS bei der IMO in London, einer Organisation der UN, auf Initiative der deutschen Reeder eingereicht. Weiterlesen

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