Missbrauchsopfer klagt – Stellungnahme von Ex-Papst erbeten

Katholische Kirche
Von Britta Schultejans, dpa

Traunstein (dpa) – Welche Schuld trägt die katholische Kirche am Missbrauchsskandal? Mit dieser großen Frage befasst sich eine Zivilklage, die ein Betroffener beim Landgericht Traunstein eingereicht hat. Das Gericht hat in der Sache nun das Vorverfahren eröffnet und unter anderen den emeritierten Papst Benedikt XVI. um eine Stellungnahme gebeten.

«Die Beklagten haben die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen ihre Verteidigungsbereitschaft anzuzeigen, anschließend haben sie vier Wochen beziehungsweise einen Monat Zeit zur Klageerwiderung», sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz. Zuvor hatten der Bayerische Rundfunk, das Recherchezentrum Correctiv und die «Zeit» darüber berichtet. Weiterlesen

Haltung Benedikts XVI. zum Missbrauchsgutachten spaltet

Rom/München (dpa) – Auch nach der neuen Erklärung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten reißt die Debatte um die Bewertung seiner Rolle nicht ab.

Die Reaktionen auf die lange erwartete Stellungnahme reichten von Wut und enttäuschter Kritik bis hin zu «menschlich und geistlich tief bewegend».

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nannte die Entschuldigung Benedikts unzureichend. Er bleibe «relativ allgemein», sagte die Präsidentin des ZdK den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bei seinem Schuldbekenntnis gehe sein Blick nicht zu den Brüdern und Schwestern und den Betroffenen. «Die Empathie gegenüber den Betroffenen fehlt» Deshalb überzeuge die zweite Reaktion von Papst Benedikt «leider nicht», sagte die Präsidentin der Laienvertretung. Weiterlesen

Kardinal Marx: «Wir sehen ein Desaster»

München (dpa) – Erschütterung, Entschuldigung, aber keine konkreten Konsequenzen: Nach seiner Stellungnahme zum aufsehenerregenden Gutachten über den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Erzbistum München und Freising muss Kardinal Reinhard Marx aus Sicht vieler Beobachter nun Taten folgen lassen.

Ein erneutes Rücktrittsgesuch an den Papst lehnte Marx allerdings ab. «Jetzt geht er einfach aus dem Feld und macht sich vom Acker» – so würde es sich andernfalls für ihn anfühlen, sagte Marx in München. Zugleich betonte er: «Ich klebe nicht an meinem Amt»

Betroffene wie Gläubige bat Marx erneut um Entschuldigung. «Wir sehen ein Desaster», bilanzierte er das vor einer Woche vorgelegte Gutachten. «Wer jetzt noch systemische Ursachen leugnet und einer notwendigen Reform der Kirche in Haltungen und Strukturen entgegentritt, hat die Herausforderung nicht verstanden» Weiterlesen

«Maria 2.0» macht Benedikt XVI. weiter schwere Vorwürfe

Berlin (dpa) – Auch nach dem Eingeständnis einer Falschaussage hält die katholische Reformbewegung «Maria 2.0» an der massiven Kritik am emeritierten Papst Benedikt XVI. fest.

Ihm sei nichts anderes übrig geblieben, als seine Teilnahme an der Sitzung zuzugeben, sagte die Initiatorin der Bewegung, Lisa Kötter, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allerdings passiere nun, was immer passiere: Benedikt habe wieder sofort den Sündenbock gefunden – die redaktionelle Bearbeitung seiner Stellungnahme. «Nun allerdings stürzt das ganze Lügengebäude des alten Mannes zusammen» Weiterlesen

Münchner Missbrauchsgutachten erschüttert katholische Kirche

München (dpa) – Das neue Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising erschüttert die katholische Kirche. Betroffene erheben schwere Vorwürfe und die Justiz prüft, ob kirchliche Verantwortungsträger sich womöglich strafbar gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft München I untersucht derzeit 42 Fälle von mutmaßlichem Fehlverhalten kirchlicher Verantwortungsträger, bestätigte die Sprecherin der Behörde, Anne Leiding, der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

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