Gewalt im Kongo: 10 Millionen Menschen brauchen Hilfe

Kinshasa (dpa) – Etwa zehn Millionen Menschen benötigen in der Demokratischen Republik Kongo aufgrund von Gewalt durch bewaffnete Gruppen humanitäre Hilfe. Das teilten Oxfam, der Dänische Flüchtlingsrat und Care International mit.

Mehr als 26 Millionen Menschen hätten aufgrund des jahrelangen Konflikts nicht genug zu essen, sagte Oxfam Landesdirektorin Justine Gomis Tossou. Hunderttausende Bauern seien aufgrund der jüngsten Gewalt von ihrem Land vertrieben worden und daher nicht in der Lage, die neue Pflanzsaison zu beginnen. Knapp 60.000 Kinder seien mangelernährt. Die schwierige Sicherheitslage behindere die Lieferung von Hilfsgütern, hieß es. Weiterlesen

UN-Sicherheitsrat ringt bei Syrien-Hilfe um Kompromiss

Beirut/New York (dpa) – Der UN-Sicherheitsrat ringt weiter um einen Kompromiss, um die am Sonntag ausgelaufene Hilfe für notleidende Menschen in Syrien zu verlängern. Ein erster Anlauf war am Freitag gescheitert.

Möglicherweise könne eine abgeänderte Resolution am Dienstag verabschiedet werden, hieß es am Montag aus westlichen Diplomatenkreisen. Die Resolution solle eine Verlängerung zunächst um sechs Monate mit der Option auf weitere sechs Monate vorsehen.

Russland blockiert

Der Mechanismus war am Sonntag offiziell ausgelaufen, nachdem sich der Rat zuvor nicht auf eine Verlängerung einigen konnte. Bei einer Sitzung des Gremiums am Freitag legte zunächst Russland ein Veto gegen einen von Irland und Norwegen verfassten Resolutionsentwurf ein, der die Fortsetzung des wichtigen Hilfsmechanismus in dem Bürgerkriegsland um ein weiteres Jahr vorsah.

Eine Gegenresolution von Russland, nach der der Grenzübergang Bab al-Hawa im Nordwesten Syriens zunächst nur für weitere sechs Monate offen bleiben sollte, fand ebenfalls keine Zustimmung.

Russland, das die syrische Führung von Staatschef Baschar al-Assad stützt, hatte immer wieder signalisiert, dass es auch den letzten von einst vier Grenzübergängen – Bab al-Hawa im Nordwesten – schließen möchte. Dann könnte UN-Hilfe nur noch über die Regierung in Damaskus nach Syrien gelangen. Die Regierung könnte diese Hilfsgüter dann verteilen.

Viele andere Sicherheitsratsmitglieder, darunter die USA und Großbritannien, wollen den Grenzübergang offenhalten. Sie argumentieren, dass sechs Monate nicht genug Planungssicherheit für Hilfsorganisationen bieten. 2021 wurde der Hilfsmechanismus noch um ein Jahr verlängert – mit einem Kompromiss, den Russland und die USA als «Wendepunkt» gefeiert hatten.

4,1 Millionen Menschen betroffen

Hilfsorganisationen warnen vor einer schlimmen Hungerkrise, wenn keine Einigung gefunden werden sollte. Auch das Auswärtige Amt hatte am Montag eine Einigung angemahnt.

Hintergrund ist eine seit 2014 bestehende UN-Resolution, die am Sonntag planmäßig ausgelaufen ist. Die Regelung erlaubt es den Vereinten Nationen, wichtige Hilfsgüter über Grenzübergänge auch in Teile des Bürgerkriegslandes zu bringen, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.

Im Nordwesten Syriens leben nach UN-Angaben rund 4,4 Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Vertriebene, von denen viele seit Jahren in Lagern wohnen. 4,1 Millionen Menschen in der Region benötigen humanitäre Hilfe. Syrien leidet nicht nur unter den Folgen des Bürgerkriegs, sondern auch unter einer schweren Wirtschaftskrise. Nach UN-Schätzungen leben mehr als 90 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze. Millionen Menschen haben zu wenig zu essen.

 

 

 

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Mangelnde Getreidelieferungen – Tschad ruft Notstand aus

N’Djamena (dpa) – Der zentralafrikanische Tschad hat aufgrund mangelnder Getreidelieferungen im Zuge des Ukraine-Kriegs einen Ernährungsnotstand ausgerufen.

Die Lebensmittelsituation habe sich seit Jahresanfang extrem verschlechtert – internationale humanitäre Hilfe sei dringend notwendig, teilte die Militärregierung mit. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden 5,5 Millionen Menschen im Tschad – ein Drittel der Bevölkerung – dieses Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Weiterlesen

G7 wollen drohender Versorgungskrise entgegenwirken

Berlin (dpa) – Mit einem Bündnis für globale Ernährungssicherheit wollen die führenden westlichen Industrienationen (G7) einer schweren Versorgungskrise in Folge des Ukraine-Kriegs entgegenwirken.

Das am Donnerstag in Berlin von den G7-Entwicklungsministern gestartete Vorhaben soll zusätzliches Geld und eine enge Koordination der Maßnahmen zur Ernährungssicherheit gewährleisten. «Durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich die weltweite Ernährungslage dramatisch verschärft. Es droht die schwerste Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg», sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die das Vorhaben zusammen mit dem Weltbank-Präsidenten David Malpass initiiert hat. Weiterlesen

WFP: Fast Hälfte der Afghanen von akutem Hunger betroffen

Genf/Kabul (dpa) – Fast die Hälfte der afghanischen Bevölkerung ist nach einer Analyse des UN-Welternährungsprogramms (WFP) von akutem Hunger betroffen. Es gehe um 19,7 Millionen Menschen, sagte die zuständige WFP-Expertin Anthea Webb am Dienstag in Genf.

Die anhaltende Dürre und die wirtschaftliche Krise bedrohten das Leben von Millionen Menschen. Katastrophal sei die Lage für mehr als 20.000 Menschen im Nordosten des Landes, die einen besonders harten Winter erlebt und kaum Anbaumöglichkeiten hätten. Humanitäre Hilfe habe im Winter eine Katastrophe verhindert. «Aber der Hunger hält im ganzen Land in einem noch nie da gewesenen Ausmaß an», sagte sie. Weiterlesen

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