Europäische Hilfe für Frankreich im Kampf gegen Waldbrände

Bordeaux (dpa) – Im Kampf gegen die heftigen Waldbrände an der Atlantikküste erhält Frankreich europäische Unterstützung. Die EU-Kommission hat über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus vier Feuerwehrflugzeuge nach Frankreich entsandt, die bislang in Griechenland und Spanien stationiert waren, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.

Außerdem seien Feuerwehrteams aus Deutschland, Polen, Österreich und Rumänien auf dem Weg nach Frankreich, um die französischen Kräfte zu unterstützen. «Unsere Partner helfen Frankreich», bedankte sich Präsident Emmanuel Macron. «Die europäische Solidarität funktioniert.» Weiterlesen

Frankreich: Derzeit schlimmste je verzeichnete Trockenheit

Paris (dpa) – Angesichts anhaltender Trockenheit in Frankreich hat Premierministerin Élisabeth Borne einen Krisenstab eingerichtet. «Diese Trockenheit ist die schlimmste, die in unserem Land jemals verzeichnet wurde», hieß es am Freitag in einer Mitteilung.

Der Mangel an Regen werde durch aufeinander folgende Hitzewellen verschlimmert, die zum einen die Verdunstung verstärkten, aber auch den Bedarf an Wasser. Die Situation könne in den kommenden zwei Wochen anhalten und sogar noch besorgniserregender werden. Weiterlesen

Hohe Temperaturen, aber kein Hitzerekord am Donnerstag

Offenbach (dpa) – Der Donnerstag ist mit bis zu 39,6 Grad der bislang zweitheißeste Tag des Jahres gewesen. Dieser vorläufige Wert wurde nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz gemessen. Den bisherigen Höchstwert im Jahr 2022 hält damit weiterhin der 20. Juli, als in Hamburg-Neuwiedenthal 40,1 Grad erreicht wurden. Der Hitzerekord für Deutschland liegt bei 41,2 Grad und wurde am 25. Juli 2019 in Nordrhein-Westfalen ermittelt.

Heißester Tag der Woche erwartet – Gluthitze und Gewitter

Offenbach (dpa) – Deutschland steht an diesem Donnerstag der heißeste Tag der Woche bevor. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erreichen die Temperaturen lokal bis zu 39 Grad. Die höchsten Werte seien in Südwestdeutschland und in der südlichen Mitte zu erwarten. Vor allem im Oberrheingraben warnen die Meteorologe vor teils «extremer Wärmebelastung».

Im äußersten Westen und Nordwesten bleibt es mit 27 bis 32 Grad laut den Vorhersagen etwas kühler. Im Nordwesten sind außerdem Unwetter möglich. Dabei besteht örtlich Gefahr von Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen. Weiterlesen

Flug-Ankünfte in Griechenland im Juni verdreifacht

Athen (dpa) – Der griechische Tourismus boomt: Im Vergleich zum schwachen, von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr sind im Juni dieses Jahres am Athener Flughafen und Regionalflughäfen wie Kreta, Skiathos und Mykonos fast 3,5 Millionen Gäste angekommen.

Das seien dreimal so viele wie im Juni 2021, sagte Tourismusminister Vassilis Kikilias am Dienstag dem Staatssender ERT. 14 der griechischen Regionalflughäfen werden vom Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport betrieben. Weiterlesen

Europa kämpft weiter gegen die Flammen

Berlin (dpa) – Südeuropa kommt nicht zur Ruhe: Auch zum Wochenstart kämpfen Einsatzkräfte in mehreren Urlaubsländern gegen Waldbrände. Zumindest in Frankreich und Spanien entspannte sich die Lage etwas – auch auf der Urlaubsinsel Teneriffa.

Anders sieht die Situation in Griechenland aus: In dem schwer von Waldbränden getroffenen Land ging der Kampf gegen die Flammen am Montag in die nächste Runde. Hoffnung bestand am Morgen für das Feuer, das seit fünf Tagen im Nationalpark Dadia im Nordosten Griechenlands lodert – dort regnete es, allerdings nur leicht. Weiterlesen

Bisher heißester Tag des Jahres in Deutschland erwartet

Berlin (dpa) – Die Hitze könnte heute für den bis dahin wärmsten Tag des Jahres in Deutschland sorgen – und sogar einen weiteren Rekord zum Wackeln bringen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind Temperaturen von verbreitet 34 bis 38 Grad, im Südwesten und Westen bis zu 40 Grad möglich. Weiterlesen

Hitze-Alarm – Ist Deutschland ausreichend gerüstet?

Berlin (dpa) – Wieder Hitze-Alarm in Deutschland: Von möglicherweise vielen Toten durch sehr hohe Temperaturen warnte bereits vor Tagen der Bundesgesundheitsminister. Ärztinnen und Ärzte fordern Deutschlands Kommunen zur Bereitstellung von kühlenden Räumen wie etwa Kirchen auf – falls nötig kurzfristig.

Für die Bundesärztekammer sind künftige Hitzewellen allgemein bereits «die größte Herausforderung» für die Gesundheit besonders gefährdeter Menschen. Große Sorgen machen sich deshalb laut einer neuen Umfrage auch die meisten Menschen im Land. Doch bei den Vorbereitungen auf mögliche Extremwerte auf der Temperaturskala sieht es in Deutschland nach Ansicht von Kritikern schlecht aus.

Als erste Wettermodelle vor Tagen auf mögliche Extremtemperaturen in der kommenden Woche hinwiesen, stellte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fest: «Diese Hitzewelle könnte viele Todesopfer bringen.» Nun soll es nicht so extrem heiß werden und nicht so flächendeckend wie ursprünglich prognostiziert. Der Deutsche Wetterdienst sagt ab Montag aber immer noch verbreitet Werte über 30, vielfach über 35 Grad voraus. Wie schätzen Expertinnen und Experten die Lage ein?

Kurzfristig vorbereiten

«Es gibt nur wenige Kommunen in Deutschland, die einen Hitzeaktionsplan haben», stellte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Klimawandel der Bundesärztekammer, Gerald Quitterer, Mitte der Woche vor Journalisten fest. «In wenigen Kliniken gibt es überhaupt Überlegungen, Fortbildungen dazu.» Auch die meisten Pflegeheime seien nicht vorbereitet. Wenn «eine richtig fette Hitzewelle» komme, sei es wichtig, «dass wir uns sehr kurzfristig anders vorbereiten», so Quitterer. Die Augsburger Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann forderte die Entwicklung von Frühwarnsystemen: «Wir brauchen diese Frühwarnsysteme gerade für Erkrankte.»

Risiken für die Gesundheit

Kranke oder ältere Menschen seien besonders gefährdet, so Traidl-Hoffmann. Aber auch Kinder wegen einer bei ihnen noch reduzierten Fähigkeit zur Temperatur-Regulierung. Ein besonders hohes Hitzerisiko trügen Lungenerkrankte und Menschen, die gerade eine Covid-Infektion hinter sich hätten, berichtete die Medizinerin. Immer wieder landeten aber auch ursprünglich gesunde Menschen mit Hitzschlag in der Notfallaufnahme – teils in lebensbedrohlichem Zustand. Gefährdet sei das Herz-Kreislauf-System.

Tausende Hitzetote

Im Körper gebe es zudem bestimmte Kipppunkte, ab denen Hitzeschäden nicht mehr reversibel seien, so Traidl-Hoffmann. «Wenn die Kipppunkte überschritten sind, kann man das nicht mehr rückgängig machen.» Einer Anfang des Monats veröffentlichten Studie des Robert Koch-Instituts, des Umweltbundesamts und des Deutschen Wetterdiensts zufolge gab es 2018 geschätzt rund 8700 hitzebedingten Sterbefällen in Deutschland. 2019 waren es demnach rund 6900, 2020 rund 3700 solcher Sterbefälle.

Kühle Räume in den Städten

Für den Fall möglicher Spitzenwerte auf dem Thermometer fordert der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, Martin Herrmann, schnelles Handeln. So könnten in Kommunen Räume bereit gehalten werden, in denen man sich kühlen könne – zum Beispiel Kirchen. Denn Wohnungen könnten «zur tödlichen Falle» werden. «Das alles kann man jetzt noch machen, wenn in drei, vier Tagen eine größere Hitzewelle kommt.» Die Präsidentin der Niedersächsischen Ärztekammer, Martina Wenker, sagte der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung», besonders Städte seien von Hitze betroffen. Dort müsse es kühle Räume geben. Kommunen sollten zudem Pläne für die Versorgung besonders Betroffener entwickeln.

Vorkehrungen von Wetterdienst und Politik

Wichtig sei es, dass gefährdete Menschen schnell von Hitzewarnungen erreicht würden, forderte der Leiter des Zentrums für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdiensts, Andreas Matzarakis. «Mein Wunsch wäre, dass es eine Hitzewarnung im Laufband im Fernsehen gibt.» Der Wetterdienst habe mit seiner WarnWetter-App und seiner GesundheitsWetter-App seine Möglichkeiten ausgeschöpft. Lauterbachs Ministerium weist auf Anstrengungen hin, die die Politik insgesamt gegen negative Klimawandel- und Hitzefolgen unternehme: «Anpassung an Hitze betrifft zahlreiche Ressorts.»

Krankenkasse fordert Investitionen

Nach Darstellung des Gesundheitsministeriums laufen bereits viele Anstrengungen gegen Hitzefolgen. Gefragt seien auch die Länder und Kommunen sowie die Träger von Einrichtungen. Eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe habe schon 2017 Handlungsempfehlungen für örtliche Hitzeaktionsplänen erarbeitet. Der Chef der Krankenkasse KKH, Wolfgang Matz, lobte die Pläne der Ampelkoalition bei der Hitzevorsorge. Zugleich wies er aber darauf hin, dass mehr Geld nötig sei. Matz forderte Investitionen, «um unser Gesundheitssystem für die Folgen des Klimawandels fit zu machen». Vor allem die Kommunen müssten besser dabei unterstützt werden.

Von Basil Wegener, dpa

 

 

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Es wird wieder heiß in weiten Teilen Deutschlands

Offenbach (dpa) – In weiten Teilen Deutschlands wird in der Wochenmitte wieder heißes Wetter erwartet. «Hoch Iosif sorgt in den kommenden Tagen für den Beginn einer neuen Hitzewelle, die den Norden Deutschlands aber weniger stark betrifft», sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD). «Zum Freitag hin kühlt es auch im Süden noch einmal ein wenig ab, bevor die Hitze ab Sonntag einen weiteren Anlauf nimmt.»

Zunächst platziere sich das Hoch am Dienstag und Mittwoch über Mitteleuropa und bringe zunehmend warme bis heiße Luft aus dem Süden nach Deutschland. Abgesehen vom direkten Küstenumfeld ist laut DWD verbreitet mit Sommertagen mit Höchstwerten von 25 Grad oder mehr zu rechnen. Am Dienstag seien im Westen häufiger heiße Tage mit Höchstwerten von 30 Grad oder mehr dabei, am Mittwoch und Donnerstag dann in vielen Regionen in der Mitte und im Süden. Lokal könnte sogar die 35 Grad-Marke angekratzt werden, sagte Trippler.

Dabei zeigt sich der Himmel am Dienstag teils sonnig, teils wolkig. Im Nordwesten bleibt es laut den Prognosen zeit- und gebietsweise auch stärker bewölkt, aber auch dort trocken. Am Mittwoch ist es in der Nordhälfte wechselnd, teils auch stärker bewölkt. Dabei kommt es allenfalls lokal zu schwachen Schauern.

Die Kaltfront des Nordseetiefs Anij führe dann ab Donnerstag im Norden und ab Freitag auch im Süden für eine vorübergehende leichte Abkühlung, sagte der Meteorologe. Im Norden erreichten die Werte nur noch 18 bis 24 Grad, im Süden um die 25 bis 30 Grad.

Nächte können zum Teil tropisch werden

Laut DWD nimmt die Hitze dann ab Sonntag mit einem neuen Hoch über Mitteleuropa einen weiteren Anlauf. Allerdings stehen Ausmaß und Länge immer noch nicht fest, wie es hieß. «Die Wärmebelastung dürfte allerdings vielerorts stark bis extrem werden, weil es auch in den Nächten nicht mehr richtig abkühlt und sie zum Teil tropisch werden», sagte Trippler. Als tropische Nächte werden solche definiert, in denen die Temperaturen nicht mehr unter die 20- Grad-Marke sinken.

Auch im Süden Europas bleibt es erst einmal heiß. «Der Hotspot ist in dieser Woche Südspanien», sagte Meteorologe Andreas Friedrich. So würden im Süden der Iberischen Halbinsel in den nächsten Tagen bis zu 45 Grad erreicht. Das sei aber im Sommer nicht unnormal, sagte Friedrich. Wer es kühler möge, dem sei der Norden Skandinaviens oder der Norden Großbritanniens empfohlen. So werden in Schottland laut den Prognosen 16 bis 19 Grad erwartet.

Die Irrglauben rund um die Sommerhitze

Faktencheck Von Stella Venohr, dpa

Berlin (dpa) – Die Sommerhitze ist in Deutschland angekommen, und mit ihr kommen die gut gemeinten Ratschläge zum heißen Wetter. Eiswürfel ins Getränk oder auf gar keinen Fall Sport machen?

Ein Faktencheck:

BEHAUPTUNG: Eiskalte Getränke kühlen den Körper ab.

BEWERTUNG: Falsch. 

FAKTEN: Viele sehnen sich bei heißen Temperaturen nach einem Glas Eistee oder dem Eiskaffee, dabei haben die kühlen Getränke eher einen gegenteiligen Effekt: Der Körper produziert dann zusätzlich Wärme, um den Temperatursturz auszugleichen und wir schwitzen noch mehr. Experten empfehlen stattdessen Getränke wie lauwarmen Tee. Wichtiger als die Temperatur ist allerdings ohnehin die Menge der Flüssigkeit. Damit das Trinken nicht vergessen wird: Am besten eine Karaffe oder Flasche griffbereit hinstellen und mindestens ein Glas zu jeder Mahlzeit trinken.  Weiterlesen

Hunderte Millionen Menschen brüten in gefährlicher Hitze

Genf/Neu Delhi (dpa) – Hunderte Millionen Menschen brüten in Nordindien und Pakistan unter einer für April beispiellosen Hitze.

Die Temperaturen betrugen vielerorts bereits mehr als 45 Grad und könnten am Wochenende die Marke von 50 Grad überschreiten, wie eine Sprecherin der Weltwetterorganisation (WMO) am Freitag in Genf sagte. Erst Anfang der kommenden Woche sei ein Abflauen in Sicht.

Hohe Luftfeuchtigkeit 

Solche Temperaturen seien zu dieser Jahreszeit in Teilen der betroffenen Region noch nie da gewesen, sagte Klimaforscher Erich Fischer aus Zürich dem Schweizer Sender SRF. Die Hitzewelle werde voraussichtlich Rekorde brechen.

Gekoppelt mit der hohen Luftfeuchtigkeit herrschten dort teilweise Zustände, bei denen die Menschen an ihre Anpassungsgrenzen stießen, sagte Fischer. Es handele sich um eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt, wo rund zehn Prozent der Weltbevölkerung leben. Die Menschen lebten eng beieinander, die Luftverschmutzung sei groß, die Nächte heiß. Viele Menschen hätten keine Möglichkeit, sich abzukühlen. Wenn solche Hitzewellen länger anhalten, könnten Menschen ohne Zuflucht in klimatisierte Räume dort bald nicht mehr leben.

Extremwetter häufiger als früher

Ob diese Hitzewelle direkt auf den Klimawandel zurückzuführen ist, sei noch schwer zu sagen, sagte die Sprecherin der WMO. Solche Ereignisse stimmten aber mit den Prognosen der Klimaforscher überein, dass der Klimawandel in Südasien häufigere und intensivere Extremwetterereignisse begünstigt. «Der im vergangenen Jahr publizierte Weltklimabericht zeigt, dass Ereignisse, wie wir sie früher nur alle 50 Jahre erwartet haben, heute schon fünfmal häufiger auftreten», sagte Fischer.

 

 

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