Energieberater erwarten sinkende Preise für Wärmepumpen

Berlin (dpa) – Energieberater erwarten, dass sich der Lieferengpass bei Wärmepumpen mittelfristig entspannt und die Preise sinken – trotz der Pläne der Bundesregierung zum Heizungsaustausch. «Derzeit ist der Markt für Wärmepumpen ein Verkäufermarkt mit teils hohen Preisaufschlägen, aber jetzt steigen alle Hersteller ein», sagte Jürgen Leppig, Bundesvorsitzender des Energieberaterverbands GIH, der Deutschen Presse-Agentur.

«Daher wird in zwei Jahren ein Überangebot entstehen, und die Preise werden sinken.» Auch sei genug Förderung für Wärmepumpen da. Schon die bestehende Förderung für Wärmepumpen sei mit bis zu 40 Prozent des Kaufpreises auskömmlich. «Derzeit fördert der Staat die Heizung mehr als die Gebäudehülle.»

Die Produktion von Wärmepumpen hat in Deutschland stark angezogen. In den ersten drei Quartalen 2022 wurden laut Statistischem Bundesamt knapp 243.200 Wärmepumpen hergestellt, fast 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wegen der hohen Nachfrage kommt es zu Lieferproblemen. Weiterlesen

Gibt es bald eine «Abwrackprämie» für alte Heizungen?

Berlin (dpa) – In der Bundesregierung wird über eine mögliche Abwrackprämie für alte Heizungen diskutiert. «Wir stehen dem erstmal offen gegenüber, fänden das positiv», sagte eine Sprecherin des SPD-geführten Bundesbauministeriums heute in Berlin. Es handele sich bisher aber zunächst nur um einen Diskussionsbeitrag.

Der «Spiegel» hatte zuvor berichtet, dass eine «Abwrackprämie für alte Heizkessel» im Gespräch sei, ähnlich wie nach der Finanzkrise 2009 bei Autos. Regierungssprecher Steffen Hebestreit zeigte sich zurückhaltend und sagte: «Eine Abwrackprämie, wie ich es jetzt irgendwo gelesen habe, wäre mir neu.»

Ab 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das hatte die Ampel-Koalition bereits vor einem Jahr vereinbart. Über einen ersten Gesetzentwurf dazu aus dem Wirtschafts- und dem Bauministerium, der Ende Februar bekannt wurde, wird seitdem aber heftig diskutiert, denn die Pläne könnten auf ein De-facto-Einbauverbot neuer Gas- und Ölheizungen hinauslaufen. Weiterlesen

Habeck: Wärmefrage soll nicht zu sozialer Frage werden

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Haushalten staatliche Unterstützung beim Abschied von Öl- und Gasheizungen zugesagt. Die Wärmefrage soll nicht zu einer sozialen Frage werden, sagt der Grünen-Politiker am Dienstag bei einer Tagung des Stadtwerkeverbands VKU in Berlin.

Habeck kündigt an, die Heizungspläne sollen mit einer «großen sozialpolitischen Unterstützungsmaßnahme» flankiert werden – so lange Wärmepumpen deutlich teurer seien als Gasheizungen. Habeck sprach von öffentlichen Zuschüssen zumindest für Haushalte, die sich sonst einen Austausch nicht leisten könnten. Weiterlesen

Hohe Nachfrage nach Wärmepumpen – Produktion zieht stark an

Wiesbaden (dpa) – Die Nachfrage nach Wärmepumpen als Alternative zu Öl- oder Gasheizungen ist weiter groß. In den ersten drei Quartalen 2022 wurden in Deutschland knapp 243.200 Wärmepumpen produziert, fast die Hälfte mehr (48,9 Prozent) als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber 2017 habe sich die Zahl der hergestellten Wärmepumpen in den ersten drei Quartalen 2022 mehr als verdoppelt (plus 132,9 Prozent).

2021 wurden Wärmepumpen demnach in gut der Hälfte (50,6 Prozent) der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt, 2016 lag der Anteil bei knapp einem Drittel. Wärmepumpen kommen gerade in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz, weniger in Mehrfamilienhäusern. Weiterlesen

Große Mehrheit der Haushalte heizt mit Gas, Öl und Kohle

Wiesbaden (dpa) – Mit etwa 71 Prozent heizt ein Großteil der Privathaushalte in Deutschland nach wie vor mit fossilen Energieträgern. Am weitesten verbreitet sind Gasheizungen, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Daten des vorab ausgewerteten Mikrozensus mitteilte. Die Hälfte (51 Prozent) der Haushalte gab an, damit zu heizen. Ein Fünftel (20 Prozent) lebte in Wohnungen mit Ölheizungen, weniger als 0,5 Prozent heizten mit Kohle. Lediglich 3 Prozent der Haushalte nutzten erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarenergie oder Erdwärme zum Heizen. Der Rest verwendete nach eigenen Angaben Fernwärme (18 Prozent), Strom (4 Prozent) sowie Holz oder Holzpellets (rund 4 Prozent). Weiterlesen

Mehr Holz wird verheizt: Das schadet Gesundheit und Umwelt

Klima
Von Mia Bucher, dpa

Berlin (dpa) – Auf den ersten Blick gibt es für das Heizen mit Holz gute Gründe. Es gilt als gemütlich, günstiger als Gas und nachhaltig. Holz wird in Deutschland als klimafreundlicher Brennstoff und erneuerbare Energie behandelt. Die Begründung: Das Kohlendioxid (CO2), das beim Verbrennen von Holz in die Atmosphäre gelangt, wird bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft durch nachwachsende Bäume wieder gebunden.

Mehr als eine Million Haushalte in Deutschland nutzen Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel als primäre Energiequelle zum Heizen des kompletten Wohnraums, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angibt. Zusätzlich gebe es über elf Millionen sogenannte Einzelraumfeuerstätten, wie etwa Kaminöfen (Stand: März 2022). Weiterlesen

Von Rolltreppen bis Beleuchtung: Der Handel spart Energie

Strom und Gas
Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Einkaufen funktioniert am besten in Wohlfühlatmosphäre. Der deutsche Einzelhandel gibt deshalb Jahr für Jahr viel Geld aus für angenehme Temperaturen, gute Beleuchtung und Bequemlichkeit in Supermärkten und Warenhäusern. Doch angesichts explodierender Energiekosten und des drohenden Gasmangels muss die Branche jetzt auf die Bremse treten und sparen. Die Herausforderung dabei: Der Kunde soll davon nichts merken.

Tatsache ist: Energie ist ein großer Kostenblock im Einzelhandel. Allein die Rewe-Supermärkte verbrauchen nach Angaben des Unternehmens soviel Strom wie 750.000 Haushalte – rund die Hälfte für die Kühlung von Waren, ein weiteres Viertel für die Beleuchtung. Die durchschnittlichen Energiekosten für einen 1000 Quadratmeter großen Supermarkt hätten sich durch die Energiepreiserhöhungen bereits von 80.000 Euro im Jahr auf 140.000 Euro erhöht, sagte Rewe-Chef Lionel Souque am Mittwochabend bei der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Mit ähnlichen Kostenexplosionen dürften auch allen anderen großen Handelsketten zu kämpfen haben. Weiterlesen

Branche: Strom- und Gaskosten steigen deutlich

Berlin (dpa) – Wer im Januar einen neuen Stromtarif wählt, zahlt nach Branchenangaben im Schnitt 12,5 Prozent mehr als im Jahresmittel 2021.

Der Durchschnitt der aktuell verfügbaren Stromtarife für Haushaltskunden mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch liege bei 36,19 Cent pro Kilowattstunde, berichtete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag in Berlin. Zum Vergleich: 2021 lag das Mittel bei 32,16 Cent, 2020 bei 31,81 Cent. Weiterlesen

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