Endspurt bei der Weltklimakonferenz

COP26
Von Torsten Holtz und Larissa Schwedes, dpa

Glasgow (dpa) – Mehr Tempo beim Kohleausstieg, verschärfte Klimaschutzpläne bis Ende 2022 und kein Steuergeld mehr für Gas, Öl oder Kohle: Sieben Seiten Text mit so mancher knackigen Forderung sollen den notorischen Bremsern im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe endlich Beine machen.

Es ist der erste ausformulierte Entwurf für die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow, die nun nach knapp zwei Wochen auf die Zielgerade einbiegt. Veröffentlicht hat der britische Vorsitz das mit Spannung erwartete Dokument mit dem sperrigen Titel «1/CMA.3» um 5.51 Uhr, noch bevor über Schottland die Sonne aufging. Weiterlesen

Jugend muss sich auf deutlich mehr Extremwetter einstellen

Glasgow (dpa) – Wegen des Klimawandels muss sich die heutige Jugend nach einer Studie darauf einstellen, bis zu siebenmal häufiger mit Extremwetter konfrontiert zu werden als die in den 60er Jahren geborene Generation.

Dies zeigt ein Bericht im Auftrag von PMNCH, einer globalen Allianz unter dem Dach der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Schutz von Frauen und Kindern. Er soll am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt werden. Demnach steigt auch das Risiko von Gesundheitsschäden, erzwungener Flucht aus der Heimat, unzureichender Ernährung und Arbeitslosigkeit. Weiterlesen

Massenproteste erhöhen Druck auf die Weltklimakonferenz

COP26
Von Steffen Trumpf, Larissa Schwedes, Fatima Abbas und Torsten Holtz, dpa 

Glasgow (dpa) – Nach Massenprotesten für mehr Klimaschutz mit Zehntausenden Demonstranten allein in Glasgow wächst der Einigungsdruck auf die Weltklimakonferenz.

Der britische Premierminister Boris Johnson – Gastgeber des Gipfels in Schottland – mahnte weitere Zusagen der rund 200 beteiligten Staaten an. Erklärtes Ziel ist es, die Erderhitzung auf noch erträgliche 1,5 Grad einzudämmen.

In der zweiten und letzten Woche des Mammuttreffens mit knapp 30.000 Delegierten steht an diesem Montag das heikle Thema Geld auf der Agenda. Arme Staaten, die schon jetzt unter Dürren, Überschwemmungen und steigendem Meeresspiegel leiden, pochen auf Schadenersatz der reichen Industrieländer. Nach Einschätzung von Greenpeace werden in den Entwicklungsländern Summen in Billionenhöhe benötigt. Weiterlesen

Tausende demonstrieren in Glasgow für mehr Klimaschutz

Glasgow (dpa) – Knapp eine Woche nach dem Start der Weltklimakonferenz haben im schottischen Glasgow Tausende Menschen für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert.

Die Teilnehmer forderten in Sprechchören einen «Systemwechsel» und mehr Klimagerechtigkeit – vor allem für ärmere Staaten. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie «Kapitalismus killt den Planeten», «Handelt jetzt!» oder «Die Dinosaurier dachten auch, sie hätten Zeit».

Nach einem Marsch durch die Innenstadt sollte am Nachmittag (ca.15.00 Uhr) die Gründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, die Schwedin Greta Thunberg, auf dem George Square eine Rede halten. Solidarisch mit den Demonstranten äußerte sich der frühere US-Vizepräsident Al Gore. «An alle in den Hallen der COP26: Jetzt ist die Zeit auf sie zu hören und zu handeln», schrieb er auf Twitter. Weiterlesen

Studie: Superreiche leben wie ökologische Vandalen

Berlin (dpa) – Die Superreichen in aller Welt leben einer Oxfam-Studie zufolge wie ökologische Vandalen. Sie verursachen demnach zigfach mehr klimaschädliche Treibhausgase als der Rest der Menschheit.

Dagegen bleiben die Pro-Kopf-Emissionen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auch 2030 weit unter der angestrebten 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung. Die reichsten zehn Prozent überschreiten 2030 den Wert aber voraussichtlich um das Neunfache, das reichste Prozent sogar um das 30-fache. Weiterlesen

Globaler CO2-Ausstoß steigt wieder – vor allem wegen China

Genf/Exeter (dpa) – Der globale Ausstoß von Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas dürfte nach dem Rückgang 2020 durch die Corona-Pandemie im Jahr 2021 wieder annähernd das Vor-Krisen-Niveau erreichen.

Wenn derzeitige Trends sich fortsetzen und auch Straßen- und Flugverkehr zum alten Niveau zurückkehren, könnte es ungeachtet aller Klimaschutzversprechen im Jahr 2022 sogar einen neuen Höchstwert geben, wie aus der neuen Analyse des Forschungsverbundes «Global Carbon Project» unter Leitung der Universitäten von Exeter in Großbritannien und Stanford in den USA hervorgeht.

Tatsächlich müsste der gesamte CO2-Ausstoß aber jedes Jahr um 1,4 Milliarden Tonnen sinken, um das Ziel von netto null Kohlendioxidemissionen bis 2050 zu erreichen. Im Corona-Jahr waren es minus 1,9 Milliarden Tonnen. Von der Erreichung des Ziels sei die Welt nun aber weit entfernt. Weiterlesen

Klimaschützer kritisieren bisherige Ankündigungen bei COP26

Glasgow (dpa) – Klimaschutzorganisationen aus aller Welt haben die bisherigen Ankündigungen der Staats- und Regierungschefs beim Klimagipfel als unzureichend kritisiert.

«Diese Schlagzeilen werden nicht den Planeten retten», sagte Harjeet Singh vom Climate Action Network, zu dem mehr als 1500 Organisationen aus aller Welt gehören, am Mittwoch in Glasgow. Bisher haben mehr als 100 Staaten in verschiedenen Allianzen etwa angekündigt, die Entwaldung stoppen und den Ausstoß des Treibhausgases Methan deutlich reduzieren zu wollen. Weiterlesen

Forscher: Erderhitzung von 2,7 Grad wäre «anderer Planet»

Glasgow (dpa) – Der renommierte schwedische Klimaforscher Johan Rockström hat eindringlich vor der drohenden drastischen Erderhitzung gewarnt, auf die die Welt mit ihren aktuellen Plänen zusteuert.

«Mit 2,7 Grad würden wir unbekanntes Terrain betreten. Wir würden auf einem anderen Planeten leben als heute», sagte der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung der Deutschen Presse-Agentur auf der Weltklimakonferenz in Glasgow. Weiterlesen

UN-Klimakonferenz: 100 Staaten wollen Entwaldung stoppen

Berlin (dpa) – Nach drastischen Klimaschutz-Appellen am Vortag kommen bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow am Dienstag erneut zahlreiche Staats- und Regierungschefs zu Wort.

Zudem wird eine Initiative von 100 Staaten vorgestellt, die bis 2030 die Zerstörung von Wäldern und anderen Landschaften stoppen wollen. Wie die britische Regierung, die der UN-Konferenz vorsitzt, bekannt gab, repräsentieren die beteiligten Länder 85 Prozent der weltweiten Waldfläche, also etwa 34 Millionen Quadratkilometer.

Mit dabei sind Deutschland und die gesamte EU, aber auch die Staaten mit den größten Wäldern überhaupt – also Kanada, Russland, Brasilien, Kolumbien, Indonesien sowie China, Norwegen und die Demokratische Republik Kongo. Für das Vorhaben werden demnach bis 2025 etwa 12 Milliarden US-Dollar (rund 10,3 Milliarden Euro) an öffentlichen Geldern mobilisiert. Hinzu kommen 7,2 Milliarden US-Dollar private Investitionen. Weiterlesen

Warnungen zum COP26-Auftakt: «Schaufeln unser eigenes Grab»

Glasgow (dpa) – Mit einem leidenschaftlichen Appell hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Staaten der Welt zu viel mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung ermahnt.

Sämtliche bereits zugesagten Anstrengungen beim Klimaschutz reichten hinten und vorne nicht aus, um eine Katastrophe abzuwenden, warnte er beim feierlichen Auftakt der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs. «Wir schaufeln uns unser eigenes Grab»

Auch US-Präsident Joe Biden und die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel forderten in Reden mehr Tempo beim Klimaschutz. «Wir sind nicht da, wo wir hinmüssen», sagte Merkel.  Weiterlesen

Nur noch kurzes Zeitfenster bei Kampf gegen Klimawandel

Glasgow (dpa) – Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise hat US-Präsident Joe Biden die Staats- und Regierungschefs beim UN-Klimagipfel im schottischen Glasgow zum Handeln aufgerufen. «Wir stehen an einem Wendepunkt der Weltgeschichte», sagte Biden am Montag. «Wir haben nur noch ein kurzes Zeitfenster vor uns» Weiter sagte der US-Präsident: «Glasgow muss der Startschuss für ein Jahrzehnt des Ehrgeizes und der Entschlossenheit sein» Biden warnte vor den Konsequenzen, sollten die Maßnahmen unzulänglich sein. «Mit jedem Tag, den wir warten, steigen die Kosten der Untätigkeit» Weiterlesen

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