Fritz Pleitgen – ein Mann mit Haltung bis zuletzt

Fernsehjournalist
Von Christoph Driessen, dpa

Bergisch Gladbach (dpa) – Fritz Pleitgen war schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet, aber dennoch entsprach er der Bitte, sich zum Ukraine-Krieg zu äußern. Sehr blass und sehr schmal saß der einstige Fernsehjournalist und Intendant auf dem Sofa seines Hauses in Bergisch Gladbach bei Köln. «Der Krebs nagt an mir», gestand er. Das Reden mache ihn müde. Inhaltlich aber fielen seine Antworten so analytisch geschliffen aus wie eh und je.

Ja, er sei für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Nur das könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zwingen. Aber nein, «die Russen sind keine anderen Menschen als wir. Ich habe sie immer als Gesprächspartner erlebt, mit denen sich der Gedankenaustausch lohnte». Die vielen Menschen, denen er auf seinen Reportage-Reisen durch Russland begegnet sei, hätten ganz ähnliche Vorstellungen vom Leben gehabt wie er selbst. «Ich habe da keine signifikanten Unterschiede festgestellt und bin weit davon entfernt, die Russen aus unserem Milieu ausschließen zu wollen.» Weiterlesen

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