Ukrainischer Autor Serhij Zhadan mit Friedenspreis geehrt

Literatur
Von Jenny Tobien, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Serhij Zhadan bringt es in seiner Dankesrede auf den Punkt: «Es ist traurig und bezeichnend, dass wir über den Friedenspreis sprechen, während in Europa wieder Krieg herrscht. Dieser Krieg ist nicht weit von uns entfernt.» Kurz zuvor hat der ukrainische Schriftsteller und Musiker in der Frankfurter Paulskirche unter lautem Applaus die ehrwürdige Auszeichnung entgegengenommen.

Mit bewegenden Worten erzählt Zhadan, der seine Rede auf Deutsch hält, vom Alltag in Zeiten des russischen Angriffskriegs. Da geht es um einen Mann auf der Suche nach einem Kühlwagen, um die seit einem Monat in der Sonne liegenden Leichen abzutransportieren – und das Selfie, das bei der Übergabe für den Social-Media-Post gemacht wird. Oder es geht um die Raketen der Russen, die Zhadan aus seiner Charkiwer Wohnung im 18. Stock beobachtet.

Aber was verändert der Krieg vor allen Dingen, fragt der 48-Jährige, der zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur gehört. «Das Gefühl für Zeit und das Gefühl für Raum. (…) Wer sich im Raum des Krieges befindet, macht keine Zukunftspläne.» Und: «Die Unmöglichkeit frei zu atmen und leicht zu sprechen, das ist es, was die Wirklichkeit des Krieges fundamental von der Wirklichkeit des Frieden unterscheidet. Doch sprechen muss man. Selbst in Zeiten des Krieges. Gerade in Zeiten des Krieges.» Weiterlesen

Buchmesse zieht Bilanz: Heftige Debatte um Meinungsfreiheit

Frankfurt/Main (dpa) – Mehr als 70.000 Besucherinnen und Besucher sind in diesem Jahr auf die Frankfurter Buchmesse gekommen, darunter etwa 36.000 Fachbesucher aus 105 Ländern. Das teilten die Veranstalter zum Abschluss des Branchentreffens am Sonntag in Frankfurt mit.

Zudem hätten etwa 130.000 User die digitalen Angebote genutzt. Nach der Online-Ausgabe im Corona-Jahr 2020 fand die Messe nun wieder in Präsenz und mit Publikum stattfindet. Gastland war Kanada, auf dem gesamten Gelände galt 3G (geimpft, genesen oder getestet).

Auch wenn sich die Veranstalter zufrieden zeigten, blieben die Zahlen natürlich weit hinter Vor-Corona-Zeiten zurück. So strömten 2019 noch mehr als 300.000 Menschen auf das Gelände. Weiterlesen

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