Deutsche Gas- und Ölindustrie fordert neue Fracking-Deabtte

Hannover (dpa) – Die Erdgas- und Erdölindustrie in Deutschland hat auch 2022 trotz des erhöhten Rohstoffbedarfs durch die Energiekrise geringere Mengen aus heimischen Quellen gefördert. Angesichts der schon seit Jahren rückläufigen Produktion will sie nun stärker auf zukunftsträchtigere Geschäfte setzen – etwa Geothermie, Herstellung von Wasserstoff oder Speicherung von CO2. Der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) fordert zudem eine neue, «hinreichend informierte» Debatte über die Möglichkeiten der Fracking-Technik.

Das hierzulande gewonnene Erdgasvolumen nahm im vergangenen Jahr von rund 5,2 Milliarden Kubikmetern (2021) auf 4,8 Milliarden Kubikmeter ab, wie der BVEG am Dienstag in Hannover berichtete. Ähnlich verlief die Entwicklung beim Erdöl, dessen Inlandsproduktion von etwa 1,8 Millionen Tonnen auf 1,7 Millionen Tonnen sank. Aus diesen Mengen lassen sich nach Branchenangaben noch ungefähr 5,5 Prozent (Gas) beziehungsweise 2 Prozent (Öl) der heimischen Nachfrage abdecken. Weiterlesen

Kehrtwende: Fracking-Bann in Großbritannien bleibt

London (dpa) – Der neue britische Premierminister Rishi Sunak räumt weiter mit der Politik seiner Vorgängerin Liz Truss auf. Das Fracking-Moratorium, das die Truss-Regierung wegen der rasant steigenden Energiepreise aufheben wollte, bleibt nun doch in Kraft. Das bestätigte ein Regierungssprecher.

Sunak hatte diesen Schritt zuvor im Parlament bereits angedeutet. Seine Regierung halte sich an das Wahlprogramm der Konservativen Partei, hatte Sunak auf eine entsprechende Frage im Unterhaus gesagt. Darin bekennen sich die Tories zu dem 2019 verhängten Stopp.

Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. In Deutschland ist die Methode verboten. Weiterlesen

Industrie sieht große Abhängigkeit bei Rohstoffen

Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie sieht eine zu große Abhängigkeit von Ländern wie China bei strategisch wichtigen Rohstoffen und fordert einen Kurswechsel. «Deutschland ist, wenn es um Rohstoffe geht, erpressbar», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am Donnerstag in Berlin bei einem Kongress des Verbandes. Russwurm sprach von einer «bitteren Wahrheit.» Um unabhängiger zu werden, sprach er sich auch für eine Erdgasförderung in Deutschland durch das umstrittene Fracking-Verfahren aus.

Die Haltung sei bisher, Fracking-Gas quer über den Atlantik zu schippern, aber in Deutschland zu sagen, man wolle mit der Technologie nichts zu tun haben, so Russwurm. «Wir sollten auch den Schritt zur Fracking-Technik nicht scheuen.» Weiterlesen

London hebt Fracking-Verbot wegen Energiekrise auf

London (dpa) – Die neue britische Regierung hebt wegen der rasant steigenden Energiepreise ein Fracking-Moratorium auf. «Angesichts der illegalen Invasion von (Kremlchef Wladimir) Putin in der Ukraine und des Missbrauchs von Energie als Waffe hat die Stärkung unserer Energiesicherheit absolute Priorität», sagte Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg. Damit solle zugleich sichergestellt werden, dass Großbritannien bis 2040 zum Nettoenergieexporteur wird.

«Um das zu erreichen, müssen wir alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten durch Solar-, Wind-, Öl- und Gasförderung erkunden», sagte Rees-Mogg. Die Aufhebung des Moratoriums erlaube, nach Quellen für heimisches Gas zu suchen. Der Minister gilt als Gegner grüner Energien und hat wiederholt die Ursachen des Klimawandels bezweifelt. Die schottische Regionalregierung betonte, im nördlichsten britischen Landesteil bleibe das Fracking-Verbot bestehen. Weiterlesen

Fracking-Diskussion: Kretschmer pflichtet Söder bei

Dresden (dpa) – Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) unterstützt in der Diskussion um Gas-Fracking in Deutschland seinen bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU).

«Natürlich muss man die Frage stellen, wenn man Fracking-Gas aus Amerika nimmt, warum man dann nicht in Deutschland auch diese Technologie mit wesentlich höheren Umweltschutzmaßnahmen hier fördern kann», sagte er dem Fernsehsender Welt. «Das ist doch vollkommen klar, diese Fragen müssen jetzt gestellt werden – offen.» Weiterlesen

Habeck weist FDP-Vorstoß zu Fracking zurück

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält nichts von einer Erdgasförderung in Deutschland durch das sogenannte Fracking und hat einen Vorstoß der FDP zurückgewiesen.

Habeck sagte am Sonntag in Flensburg: «Die Debatte über Fracking nützt uns jetzt in dieser Zeit überhaupt gar nichts. Es dauert Jahre, wenn man es überhaupt machen will, um solche Vorkommen zu erschließen.»

Die «Brücke aus Gas» in die Welt der erneuerbaren Energien werde täglich kürzer. Die Vorkommen, die gefrackt werden könnten, seien bisher noch nicht einmal erprobt worden. «Es gibt gar kein Interesse daran, das zu tun», sagte Habeck. Insofern sei es eine Debatte, die zu einer Spaltung in der Gesellschaft führe. «Wir haben eine klare Aufgabe: Die Energiemengen, die wir verbrauchen, reduzieren, auf allen Ebenen.» Außerdem müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien forciert werden. Weiterlesen

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