Evangelische Kirche: 49 Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt

Speyer.  Die Evangelische Kirche der Pfalz hat sich nach eigenen Angaben mit 49 Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt seit 1947 in der Landeskirche und ihrer Diakonie beschäftigt. Davon hätten sich 22 Fälle bestätigt, teilte die Kirche am Donnerstag in Speyer mit. Die Angaben erfolgen vor dem Hintergrund der ersten umfassenden Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und in der Diakonie. Sie soll noch am Donnerstag (12.30 Uhr) in Hannover vorgestellt werden. Weiterlesen

Evangelische Kirche ringt um Positionen zu Krieg und Klima

Magdeburg (dpa) – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in der Frage nach Waffenlieferungen uneins. Die Themen Krieg und Frieden, Klimaschutz und der Umgang mit sexualisierter Gewalt stehen im Zentrum der Synode der EKD, die am Sonntag mit einem Gottesdienst im Dom in Magdeburg begann.

«Es geht um Frieden und Gerechtigkeit und nichts Geringeres», sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer. Es sei klar, dass Deutschland der Ukraine helfen müsse. Kramer, der auch Friedensbeauftragter der EKD ist, sprach sich aber gegen Waffenlieferungen aus. Weiterlesen

Innere Apokalypse» – Missbrauch in der evangelischen Kirche

Aufarbeitung sexueller Gewalt
Von Britta Schultejans, dpa

München (dpa) – Horst Eschment nennt es heute noch seine «innere Apokalypse»: Im Kindergartenalter sei er von einem Gemeindepastor sexuell missbraucht worden.

Er spricht von «Steinen von Schmerz, Angst, Scham und Schuld» und will heute «denen eine Stimme geben, die schweigend waren».

Eschment ist einer von drei sogenannten Co-Forschern, die als selbst Betroffene mitarbeiten an einer Studie zum sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche.

Detlev Zander ist ein zweiter. Er ruft bei der Vorstellung der von der evangelischen Kirche finanzierten Studie am Donnerstag in München eindringlich dazu auf, dass weitere Betroffene sich melden – damit endlich klar wird: «Was ist wann, wie, wo passiert?» Dass er als Betroffener an der Studie mitarbeite, sei «ein Meilenstein», die Studie «nützlich, um (…) klar zu machen, dass es sexuelle Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie gegeben hat».

Er ruft auch andere Betroffene auf, sich zu melden. Denn er habe «Angst, dass, wenn sich wenig Betroffenen melden, dass die EKD dann immer sagen könnte: Wir haben ja gar nicht so viele». Er betont: Schweigen stärke die Macht der Täter und Täterinnen. Weiterlesen

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