Grünen-Fraktion für schnelle Entlastungen

Potsdam (dpa) – Die Grünen-Bundestagsfraktion dringt angesichts steigender Preise auf gezielte Hilfen. «Unsere Maxime ist, dass am Ende die Menschen mit geringen Einkommen stärker entlastet werden als die Menschen mit hohen Einkommen», erklärte die Co-Vorsitzende Katharina Dröge in Potsdam zum Auftakt einer dreitägigen Fraktionsklausur. Ihre Co-Vorsitzende Britta Haßelmann sagte, auch Rentner und Studierende bräuchten Entlastungen.

Das heiße höhere Regelsätze für Menschen in der Grundsicherung, führte Dröge aus. «Da müssen wir zu einer Neuberechnung kommen.» Zudem müsse das Kindergeld steigen, und es brauche eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket. Schließlich sei eine weitere Energiepauschale nötig. Die Grünen machen sich für ein Regionalticket für 29 Euro und ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat stark. Weiterlesen

Habeck: Müssen Geringverdiener stärker unterstützen

Montreal/Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat betont, dass das kommende Entlastungspaket seiner Ansicht nach einen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Geringverdienern legen muss.

Verschiedene Entlastungen hätten ihre jeweiligen Gründe, so auch der von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagene steuerliche Ausgleich für die Inflation. Aber nicht alle Maßnahmen seien in der derzeitigen Lage gleichermaßen wichtig, sagte der Grünen-Politiker am Montag im ZDF-«Morgenmagazin». Für ihn sei der stärkste Grund für Entlastungen, «dass wir den demokratischen Grundkonsens halten müssen, indem wir einen sozialen Ausgleich schaffen», sagte Habeck. Die hohen Kosten für Gas kämen auf alle zu. «Und das heißt für mich, dass diejenigen, die weniger verdienen, stärker unterstützt werden als diejenigen, die viel verdienen.» Weiterlesen

Mieterbund fordert Entlastungspaket

Berlin (dpa) – Angesichts der Preisexplosion bei Energie fordert der Deutsche Mieterbund die Bundesregierung zu einem Entlastungspaket für Mieterinnen und Mieter auf. So verlangt der Verband ein Kündigungsmoratorium.

Es müsse sichergestellt werden, dass niemandem gekündigt werden dürfe, der wegen stark gestiegener Heizkosten seine Nebenkostenabrechnung oder hohe Preisanpassungen nicht fristgerecht bezahlen könne.

Außerdem müsse es für alle einkommensschwachen Haushalte einen dauerhaften Heizkostenzuschuss geben. Das Wohngeld solle erhöht werden. Durch einen Gaspreisdeckel könne gesetzgeberisch ausgeschlossen werden, dass die Endkundenpreise ins Unermessliche stiegen. Zudem fordert der Mieterbund, dass Strom- und Gassperren verhindert und Mieterhöhungen stärker begrenzt werden.

Warnungen ernst nehmen

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: «Die Warnungen des Mieterbunds müssen wir ernst nehmen.» Mieterinnen und Mieter drohten extreme Energiepreissteigerungen im Herbst und Winter, nachdem die Preise für Gas und Strom ja bereits gestiegen sind.

Mast sagte: «Wir müssen verhindern, dass Menschen auf der Straße landen, weil sie ihre Nebenkosten nicht mehr zahlen können.» Dafür müssten alle Hebel in Bewegung gesetzen werden. «Wir stehen an der Seite des Mieterinnen und Mieter», versprach die SPD-Politikerin.

Die absolute Mehrheit der Mieter beziehe Gas als Heizenergie und wäre von den Tariferhöhungen direkt betroffen, so der Mieterbund. Dies würde entweder über eine sofortige Vertragsanpassung bei Gas-Etagenheizungen passieren oder im Rahmen der Nebenkostenabrechnung durch erhöhte Voraus- beziehungsweise Nachzahlungen an den Vermieter. Dieses Szenario drohe, wenn die Bundesnetzagentur eine erhebliche Reduzierung der Gasimportmenge feststelle.

Gaslieferungen durch Nord Stream gedrosselt

Russland hatte Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream gedrosselt. Am 11. Juli beginnt eine jährliche, zehntägige Wartung der Pipeline. Fraglich ist, ob Russland den Gashahn danach wieder aufdreht.

Der Mieterbund warnt, die Folgen einer sofortigen Marktpreisanpassung seien unabsehbar und müssten rechtlich geregelt und sozial abgefedert werden. Im Falle einer Preisanpassungsklausel müssten weitergegebene Kosten reguliert werden. Ansonsten drohten soziale Verwerfungen.

 

 

 

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Kabinett beschließt Entlastungspaket für Bürger

Hohe Energiepreise
Von Theresa Münch und Andreas Hoenig, dpa 

Berlin (dpa) – Das Bundeskabinett hat am Mittwoch wegen der stark gestiegenen Energiepreise ein milliardenschweres Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht.

Es profitieren Bahn- wie Autofahrer und fast alle Erwerbstätigen. Doch umstritten ist, ob die Hilfen die explodierten Preise auch nur annähernd abfedern können. Das wird letztlich auch vom Verlauf des Krieges – und einem möglichen Lieferstopp für russisches Gas – abhängen. Weiterlesen

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