Bundeskartellamt: Apple kommt unter verschärfte Aufsicht

Bonn (dpa) – Das Bundeskartellamt will nach anderen Tech-Riesen auch Apple unter eine verschärfte Wettbewerbsaufsicht stellen. Die Behörde stufte den iPhone-Konzern am Mittwoch als ein Unternehmen mit «überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb» ein. Apple will gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt betonte, die «wirtschaftliche Machtposition» von Apple eröffne dem Konzern «vom Wettbewerb nicht hinreichend kontrollierte Verhaltensspielräume». Er verwies dabei unter anderem auf das wirtschaftliche Ökosystem rund um das iPhone.

Apple verfüge «über marktbeherrschende, mindestens jedoch marktstarke Stellungen auf allen vertikal verbundenen Stufen ausgehend von Smartphones, Tablets und Smartwatches über die eigenen Betriebssysteme bis hin zum Apple App Store», argumentierte das Kartellamt. Weiterlesen

Onlinehändler spüren weiter Gegenwind

Berlin (dpa) – Der Onlinehandel leidet weiter unter der Kaufzurückhaltung vieler Menschen in Deutschland. Im ersten Quartal 2023 lagen die Online-Umsätze bei Waren mit 19,4 Milliarden Euro um 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der E-Commerce-Verband bevh mitteilte. Besonders stark waren die Einbußen demnach beim Verkauf von Schuhen und Bekleidung, Schmuck und Uhren sowie bei Computern und anderen Elektronikartikeln.

«Nicht dringend benötigte Einkäufe etwa von Mode, Schmuck und Unterhaltungsartikeln werden von den Menschen zurückgestellt», sagte der stellvertretende bevh-Geschäftsführer Martin Groß-Albenhausen. Besser sehe es in Sortimenten aus, die der täglichen Versorgung oder dem häuslichen Alltag dienten. Unter allen 20 vom Verband untersuchten Warenkategorien war der Online-Lebensmittelhandel mit einem Plus von 3,7 Prozent die einzige Bestellkategorie mit einem leichten Wachstum. Weiterlesen

Welche Jobs durch Künstliche Intelligenz bedroht werden

Von Christoph Dernbach, dpa

Berlin (dpa) – Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz wie der Textroboter ChatGPT wirbeln derzeit die High-Tech-Branche kräftig durcheinander. Die Vorherrschaft von Google bei der Internetsuche wird durch die neue KI-Software erstmals ernsthaft in Frage gestellt. Doch nicht nur im fernen Silicon Valley sind die Auswirkungen des Technologie-Erdbebens zu spüren. Künstliche Intelligenz wird auch außerhalb der kalifornischen Tech-Zentren den Arbeitsalltag vieler Menschen umfassend verändern. Das geht aus zwei Studien hervor, die sich mit den Folgen der KI-Revolution auf die Arbeitswelt beschäftigen.

Die erste Studie stammt von den Machern von ChatGPT selbst: Forscher des Start-up-Unternehmens OpenAI haben sich mit Wissenschaftlern der University of Pennsylvania zusammengetan, um herauszufinden, auf welche Jobs sich ChatGPT am stärksten auswirkt. Danach gehören Buchhalter zu den Berufsgruppen, die am stärksten von den Möglichkeiten der generativen künstlichen Intelligenz betroffen sind. Mindestens die Hälfte der Aufgaben in der Buchhaltung könnten mit dieser Technologie viel schneller erledigt werden.

Auch Mathematiker, Programmierer, Dolmetscher, Schriftsteller und Journalisten sollten sich der Studie zufolge darauf einstellen, dass die künstliche Intelligenz zumindest einen Teil ihrer bisherigen Aufgaben übernehmen kann. Denn obwohl die KI-Systeme derzeit bei ihren Antworten oft noch fehlerhafte Fakten «halluzinieren», liefern sie bei Aufgaben wie Übersetzung, Klassifizierung, kreativem Schreiben und Generierung von Computercodes auch jetzt schon beachtliche Ergebnisse.

Für kaum einen Arbeitsplatz bleibt KI ohne Folgen

Die Forscher von OpenAI und der University of Pennsylvania gehen davon aus, dass die meisten Arbeitsplätze in irgendeiner Form durch die KI-Sprachmodelle verändert werden. Rund 80 Prozent der Arbeitnehmer in den USA seien in Berufen tätig, in denen mindestens eine Aufgabe durch generative KI schneller erledigt werden könne. Es gibt aber auch Berufe, in den die KI nur eine untergeordnete Rolle spielen wird: Dazu gehören Köche, Kfz-Mechaniker und Jobs in der Öl- und Gasförderung aber auch in der Forst- und Landwirtschaft.

Eine Forschungsabteilung der Investmentbank Goldman Sachs hat in einer Studie ausgerechnet, was diese Entwicklung für den Arbeitsmarkt konkret bedeuten kann. Wenn die sogenannte generative KI die versprochenen Fähigkeiten einhalte, könne dies «zu erheblichen Störungen auf dem Arbeitsmarkt» führen. Unter «generativer KI» werden Computerprogramme verstanden, die neue Ideen, Inhalte oder Lösungen erstellen können, anstatt nur vordefinierte Regeln oder Anweisungen abzuarbeiten.

Goldman Sachs geht davon aus, dass etwa zwei Drittel der derzeitigen Arbeitsplätze einem gewissen Grad an KI-Automatisierung ausgesetzt sind. Die generative KI könne bis zu einem Viertel der derzeitigen Arbeit ersetzen. «Rechnet man unsere Schätzungen auf die ganze Welt hoch, so könnte generative KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der Automatisierung aussetzen.»

Hinrich Schütze, Direktor des Centrums für Informations- und Sprachverarbeitung an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), sieht in der Entwicklung der generativen KI eine Revolution, die technologisch mit dem Internet oder dem Smartphone vergleichbar ist. Dabei seinen die KI-Systeme von einem echten inhaltlichen Verständnis der Themen noch weit entfernt: «Die Grundtechnologie für die Sprachmuster ist einfach immer das nächste Wort vorherzusagen, ganz stupide, immer das nächste Wort.»

Das Ende vieler Berufe ist in Sicht

Dennoch seien die Folgen schon jetzt enorm: «Es werden sich große Veränderungen darin ergeben, wie wir schreiben, wann immer wir Texte verfassen, wie wir programmieren.» Das habe auch große Folgen auf den Arbeitsalltag. «Ganz viele Berufe werden wegfallen, wenn es einfach nur darum geht, Zusammenfassungen zu schreiben, Wissen zu sammeln und zu verdichten.»

Der Münchner KI-Experte warnt jedoch davor, der künstlichen Intelligenz zu viel Aktionsradius bei den Entscheidungen einzuräumen, etwa in der Justiz, der Medizin, der Steuerberatung, oder Vermögensverwaltung. Die KI treffe viele Aussagen mit großer Überzeugungskraft, obwohl die Fakten oft fehlerhaft seien. «Der Mensch denkt, das muss ja stimmen, wenn sich das Modell so sicher ist. Aber in Wirklichkeit kann das Modell seine eigene Sicherheit nicht einschätzen. Das ist eines der großen Probleme, die wir haben.»

Der Potsdamer Informatik-Professor Christoph Meinel sieht ein weiteres Hindernis für den flächendeckenden Durchbruch der KI in der Arbeitswelt, denn die Systeme benötigen gewaltige Rechnerkapazitäten und erfordern damit auch riesige Mengen an Energie. «Viele Erwartungen an die KI erscheinen mir überzogen und im Hinblick auf deren Energieverbrauch auch unrealistisch», sagt der scheidende Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Die erfolgreichen KI-Anwendungen basierten auf dem so genannten Deep Learning, also dem Training mit riesigen Datenmengen. «Und die verschlingen Unmengen an Energie.» Eine breite Einführung wäre deshalb für das Klima und die Erreichung der Klimaziele fatal. «Wir müssen erst deutlich energieeffizientere KI-Systeme entwickeln.»

Meinel sieht aber nicht nur im hohem Strombedarf eine Herausforderung, sondern auch beim Thema Datenschutz. «Wer im Internet neueste Anwendungen der Künstlichen Intelligenz ausprobiert, sollte mit der Preisgabe sensibler eigener Daten vorsichtig sein», rät Meinel. Trotz des Hypes sollten sich alle Verantwortlichen bewusst sein, dass man mit den eigenen Anfragen und Daten gratis die KI-Modelle der Anbieter trainiere und schlau mache. Wer etwa interne Finanzdaten auf bestimmte Plattformen hochlade, damit diese automatisch eine Präsentation daraus herstellen, müsse wissen, dass dadurch möglicherweise auch Geschäftsgeheimnisse preisgegeben werden.

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Microsoft-Deal mit Activision Blizzard wohl möglich

London (dpa) – Die britischen Wettbewerbshüter haben nun weniger Bedenken gegen die geplante Mega-Übernahme der Videospiele-Firma Activision Blizzard durch Microsoft. Die Aufsichtsbehörde CMA geht in einer Kehrtwende nicht mehr davon aus, dass Microsoft mit Profit Spiele von Activision Blizzard nur für die eigene Xbox-Konsole anbieten könnte. Man prüfe aber weiterhin mögliche Folgen des 69 Milliarden Dollar schweren Deals für den Cloud-Spielemarkt.

Von den Konkurrenten warnt vor vor allem Sony vor Nachteilen für sein Geschäft mit der Playstation-Konsole. Die CMA schrieb heute, sie habe ihre Einschätzung von Februar zu den geschäftlichen Aussichten einer Xbox-Exklusivität von Spielen wie «Call of Duty» nach der Auswertung neuer Daten revidiert. In der Zwischenzeit hatte Microsoft die Berechnungen der Behörde kritisiert. Weiterlesen

Verbraucherschutzministerium fordert klare Regeln für KI

Berlin (dpa) – Das Bundesministerium für Verbraucherschutz hat klare Regeln beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gefordert. KI sei im Alltag der Menschen allgegenwärtig – etwa bei der Kreditwürdigkeitsprüfung, sagte die zuständige Staatssekretärin Christiane Rohleder den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Weiterlesen

Ethikrat: KI darf menschliche Entfaltung nicht einschränken

Berlin (dpa) – Der Deutsche Ethikrat hat sich für strikte Begrenzungen bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen. «Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern», sagte Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, am Montag in Berlin zur Vorstellung der Stellungnahme «Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz». «KI darf den Menschen nicht ersetzen», betonte Buyx.

Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium in Deutschland, das sich mit ethischen Fragen und Herausforderungen im Bereich der Naturwissenschaften, Medizin und Gesundheitsversorgung beschäftigt. Die 26 Mitglieder werden von der Präsidentin des Deutschen Bundestages ernannt. Der Bundestag oder die Bundesregierung können den Ethikrat beauftragen, zu bestimmten Themen zu beraten. Weiterlesen

Cybersicherheit: Rheinland-Pfalz und BSI kooperieren enger

Mainz (dpa/lrs) – Im Kampf gegen Cyberangriffe arbeiten das Land Rheinland-Pfalz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) künftig noch enger zusammen. Der rheinland-pfälzische Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer (SPD) und BSI-Vizepräsident Gerhard Schabhüser unterzeichneten am Donnerstag in Mainz eine entsprechende Kooperationsvereinbarung, wie das Digitalisierungsministerium mitteilte. Weiterlesen

Apple: Offene Fragen bei Öffnung für andere App-Stores

Brüssel (dpa) – Apple sieht noch grundlegende offene Fragen bei der Umsetzung neuer EU-Regeln zur Öffnung von Smartphone-Plattformen. Der Konzern ist vom europäischen Digital Markets Act (DMA) besonders stark betroffen, da er auf seinem iPhone unter anderem erstmals andere App-Stores zulassen muss. Apple warnte vor der Verabschiedung der neuen Plattform-Regeln lange, dass dies die Sicherheit der Nutzer gefährden könne.

Jetzt sagte Apple-Manager Kyle Andeer bei einer Debatte in Brüssel am Montag, dass der Konzern daran arbeite, die DMA-Vorgaben zu erfüllen. Zugleich gehe man der Frage nach, auf welche Weise andere App-Stores zugelassen werden könnten, ohne die Integrität der Apple-Produkte zu gefährden. Weiterlesen

Apple investiert weitere Milliarde in Münchner Chip-Zentrum

München (dpa) – Apple wird am Standort München eine weitere Milliarde Euro in sein Europäisches Zentrum für Chip-Design investieren. Das kündigte der kalifornische Technologiekonzern am Donnerstag in der bayerischen Landeshauptstadt an. Damit stockt der iPhone-Konzern seine Investitionszusage aus dem Jahr 2021 auf nun zwei Milliarden Euro auf. München ist bereits heute Apples größter Entwicklungsstandort in Europa.

Die Apple-Entwickler in dem Münchner Chip-Zentrum beschäftigen sich mit drei Themenschwerpunkten. 5G-Funktechnik, Stromsparlösungen für Chips und sogenannten Analog- und Mixed-Signal-Lösungen. Mit Hilfe der Ergebnisse aus Bayern will sich Apple künftig unter anderen von Zulieferungen des Chip-Herstellers Qualcomm unabhängig machen, von dem der iPhone-Hersteller bislang seine Funkchips für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) bezieht. Beim Schwerpunkt «Power Management», also den besonders stromsparenden Systemen, nutzen Apple-Kunden bereits Entwicklungen aus München, etwa beim MacBook Pro mit den Apple-Chips M2 Pro und M2 Max. Weiterlesen

Warum der Schutz der digitalen Infrastruktur kompliziert ist

Von Christoph Dernbach, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Nach dem Ausfall der IT-Systeme der Lufthansa am Mittwochvormittag schossen im Netz sofort wilde Gerüchte ins Kraut, was die Ursache sein könnte. Wurde die Fluggesellschaft von Hackern mit Erpressungs-Software attackiert? Haben russische Cyberkrieger einen Angriff gegen das deutsche Vorzeigeunternehmen gestartet? Oder haben die Fachleute der Lufthansa selbst durch eine Fehlbedienung ihre eigenen Systeme lahmgelegt? Schließlich war genau das der US-Flugaufsicht FAA erst vor wenigen Wochen passiert.

Bald stellte sich heraus, dass weder eine Cyberattacke noch eine selbst verursachte IT-Panne vorlag. Der Fehlgriff eines Bauarbeiters an einer S-Bahn-Baustelle in Frankfurt hatte die Kommunikationsstörung verursacht. Mit einem Betonbohrer wurde eine wichtige Glasfaserstrecke der Deutschen Telekom durchtrennt. Dies führte dann zum Ausfall der Computersysteme der Lufthansa am wichtigsten Knotenpunkt des Luftverkehrs in Deutschland.

Ersatzleitung rettete Lufthansa zunächst

Der Vorfall erinnert an den Sabotage-Angriff auf die Deutsche Bahn im Oktober. Damals kam es zu zahlreichen Zugausfällen im Norden Deutschlands, weil zwei wichtige Leitungen für die interne Bahn-Kommunikation in Herne und Berlin gezielt gekappt worden waren. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Bei der Attacke auf die Bahn hatten die Angreifer nicht nur die Hauptleitung ins Visier genommen, sondern gleichzeitig auch die Backup-Verbindung. Die Lufthansa hingegen verfügte nach dem Malheur an der Baustelle am Dienstagabend noch über eine funktionierende Ersatzleitung. Das Backup hielt allerdings am Mittwochmorgen dem üblichen Ansturm zur Hauptverkehrszeit nicht mehr stand.

«Bereits kleine Störungen können in einer digitalisierten Welt große Auswirkungen entfalten», sagt Rüdiger Trost, Experte der IT-Sicherheitsfirma Withsecure. «Umso wichtiger ist es, Knotenpunkte in der IT doppelt und dreifach abzusichern. Es geht darum, Resilienz aufzubauen, also eine höhere Widerstandsfähigkeit.» Dabei entwickle man für verschiedene Ausfallszenarien Alternativlösungen. «Diese werden zwar regelmäßig getestet, aus Kostengründen jedoch häufig kleiner dimensioniert als das Hauptsystem. Auch beim Auto ist der Ersatzreifen ja nicht immer von gleicher Qualität wie die normalen Reifen.»

Verlässliche Backups schwer umzusetzen

Die unabhängige Arbeitsgruppe Kritis setzt sich vor diesem Hintergrund für Sicherheitsmaßnahmen ein, die verhindern sollen, dass eine vereinzelte Störung zu einem Totalausfall führt – auch weil es schlicht unmöglich sei, kritische Infrastruktur flächendeckend zu überwachen. Auch bei Durchtrennung mehrerer Kabel müsse der Betrieb weiter funktionieren, forderte der Sprecher der AG, Michael Wiesner, nach dem Sabotage-Akt gegen die Bahn im Oktober.

In der Praxis sei ein hundertprozentig funktionierendes Backup aber äußerst schwer umzusetzen, sagt der Fachjournalist Dusan Zivadinovic. Der Betrieb eines Netzwerks in einem Großunternehmen wie der Lufthansa sei eine komplexe Aufgabe, weil nicht nur Verbindungen fürs Surfen im Web oder das Senden und Empfangen von E-Mails aufgebaut würden, sondern vor allem für den abgesicherten Betrieb von Servern. «Selbst wenn man sich als Profi tagtäglich damit beschäftigt, steckt der Teufel im Detail.»

Es sei nicht damit getan, den Verkehr auf eine Ersatzleitung zu lenken. «Das geht auf Wunsch sogar vollautomatisch. Aber da hängen komplizierte Netzwerkkonfigurationen dran», sagt der leitende Redakteur der Fachzeitschrift «c’t». Neben vielem anderen müsse man auch den weltweit verteilten Standorten die Ersatzwege zu den Servern der Lufthansa mitteilen. «An diesem sogenannten Re-Routing sind dann nicht nur die Lufthansa und ihre Telekommunikationsdienstleister beteiligt.» Da müsse jeder Netzbetreiber der Welt mitspielen. «Wir haben es mit einem Szenario zu tun, das man nur schlecht üben kann.»

Besserer Informationsfluss gefordert

Der Netzwerkausfall bei der Lufthansa bedeutet aber keinen GAU, weil die Störung nach einigen Stunden wieder beseitigt werden konnte, wie Zivadinovic sagt. «Die Airline muss wie alle Internetnutzer damit leben, dass kein Netzbetreiber der Welt eine hundertprozentige Verfügbarkeit von Internetanschlüssen garantieren kann. Man muss damit rechnen, dass eine Hauptleitung auch mal ausfällt.»

Da Backup-Lösungen nicht immer wie vorgesehen greifen, fordern Experten deshalb auch Maßnahmen, um zumindest unbeabsichtigte Störungen bei Tiefbauarbeiten möglichst zu vermeiden. So setzt sich der Bundesverband für den Schutz kritischer Infrastrukturen dafür ein, dass der Informationsaustausch zwischen Planungsbehörden, Tiefbauunternehmen und den Betreibern von Datenleitungen verbessert wird, damit nicht wieder ein Bagger einen ganzen Flughafen zum Erliegen bringt.

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Chipkonzern Infineon gibt grünes Licht für Fabrik in Dresden

Neubiberg (dpa) – Der Chipkonzern Infineon treibt seine Pläne für den milliardenschweren Ausbau seines Standorts Dresden voran. Vorstand und Aufsichtsgremien haben grünes Licht für das Projekt gegeben, wie das Unternehmen mitteilte. Zuvor habe das Bundeswirtschaftsministerium die Genehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn erteilt. Damit können die Arbeiten Infineon zufolge bereits während der beihilferechtlichen Prüfung durch die EU-Kommission beginnen. Weiterlesen

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