Blutkonserven in Deutschland werden knapp

Homburg/Köln (dpa) – Transfusionsmediziner sehen angesichts rückläufiger Blutspenden die Versorgung mit Blutprodukten in Deutschland mittelfristig gefährdet. «Es droht ein eklatanter Mangel in den Blutbanken», sagte der Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes, Hermann Eichler, in Homburg der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei der demografische Wandel: «Die Generation der Baby-Boomer kommt jetzt ins Rentenalter und fällt allmählich aus dem Spenderpool heraus.» Ausreichend junge Spender, die das ausgleichen könnten, kämen aber nicht nach, sagte Eichler. Weiterlesen

Das Deutsche Rote Kreuz ruft zum Blutspenden auf

Berlin (dpa) – Angesichts mangelnder Vorräte ruft das Deutsche Rote Kreuz bundesweit dringend zu Blutspenden auf.

«Wir sind im Moment in einer kritischen Situation, weil wir sehr hohen Bedarf an Blutkonserven in Kliniken haben», sagte der Sprecher der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, Patric Nohe, anlässlich des Blutspendetags am 14. Juni.

So müssten durch die Corona-Pandemie verschobene Operationen noch nachgeholt werden. Demgegenüber stünden Ferien, Feiertage und ein hohes Reiseaufkommen, was zu einer rückläufigen Spendenbereitschaft führe. Viele Spender seien nicht erreichbar. «Wer also noch nie Blut gespendet hat, jetzt wäre ein idealer Zeitpunkt dafür», betonte der Sprecher.

Erhebliche Engpässe in der Versorgung mit Blutprodukten bestätige auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI), Hubert Schrezenmeier. Demnach ist der Bedarf aktuell höher als das Spendenaufkommen. Neben den nachzuholenden Operationen führe außerdem auch die Rückkehr vieler Freizeitsportler vermehrt zu Unfällen und einem höherem Bedarf an Blutkonserven.

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen