Baerbock in Äthiopien – Getreide, Russland und China Themen

Berlin (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor dem Hintergrund der durch Russland forcierten Ernährungskrise einen zweitägigen Besuch in Äthiopien begonnen. In der Hauptstadt Addis Abbeba kam die Grünen-Politikerin mit Präsidentin Sahle-Work Zewde zu einem Gespräch zusammen. Sahle-Work ist seit 2018 erste Präsidentin des Landes. Baerbock wurde bei dem Besuch von der französischen Außenministerin Catherine Colonna begleitet.

Geplant waren auch Treffen mit Ministerpräsident Abiy Ahmed, Außenminister Demeke Mekonnen und Justizminister Gedion Timotheos. Baerbock und Colonna wollen zudem außerhalb von Addis Abeba ein Getreidelager des UN-Welternährungsprogrammes besichtigen, in dem aus der Ukraine geliefertes Getreide lagert. Weiterlesen

Hoffnung auf Frieden – Waffenstillstand in Äthiopien

Pretoria (dpa) – Nach zwei Jahren blutigem Krieg gibt es vorsichtige Hoffnung: Die äthiopische Regierung und die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) haben einen sofortigen Waffenstillstand vereinbart. Vor laufenden Kameras unterzeichneten die Konfliktparteien am Mittwoch ein entsprechendes Abkommen. In einer gemeinsamen Mitteilung hieß es dazu: «Nach zehn Tagen intensiver Verhandlungen haben [wir] ein Friedensabkommen geschlossen.» Details dazu, worauf die politische Lösung basiert, gab es am Mittwoch nicht.

«Beide Parteien haben sich formell auf die Einstellung der Feindseligkeiten sowie (…) auf Abrüstung geeinigt», erklärte der Vermittler der Afrikanischen Union, der ehemalige nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo. Teil des Abkommens sei eine Vereinbarung, Recht, Ordnung und öffentliche Dienstleistungen wiederherzustellen sowie Zugang zu Hilfsgütern zu ermöglichen, so Obasanjo. Die Konfliktparteien hatten mehr als eine Woche hinter verschlossenen Türen verhandelt. Eigentlich sollten die Gespräche nur ein paar Tage dauern. Weiterlesen

13 Millionen Menschen in Äthiopien brauchen humanitäre Hilfe

Genf/Addis Abeba (dpa) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer weitreichenden humanitären Krise in Äthiopien. Mittlerweile seien mehr als 13 Millionen Menschen im Norden des Landes am Horn von Afrika auf Hilfe angewiesen, erklärte Altaf Musani, Direktor für Interventionen bei gesundheitlichen Notfällen der WHO am Freitag. Der überwiegende Teil der betroffenen Personen seien Frauen und Kinder.

Neben akuter Unterernährung beobachtet die UN-Organisation die Verbreitung von Krankheiten wie Cholera und Malaria mit großer Sorge. Auch die Zahl der Masernfälle sei zuletzt massiv gestiegen. Weiterlesen

Tigray-Rebellen stimmen überraschend Friedensgesprächen zu

Addis Abeba (dpa) – Die Tigray-Rebellen (TPLF) in Äthiopien haben überraschend erklärt, dass sie an Friedensgesprächen unter Vermittlung der Afrikanischen Union teilnehmen wollen. «Dieser Prozess muss von Mediatoren geführt werden, die für beide Seiten akzeptabel sind», teilte das Büro für auswärtige Angelegenheiten der Rebellen-Regierung in Tigray in einer Stellungnahme am Sonntagabend mit.

In dem Land am Horn von Afrika mit seinen rund 115 Millionen Einwohnern kommt es seit Anfang August wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und der TPLF. Die TPLF fordert in dem seit November 2020 andauernden Konflikt mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe. Weiterlesen

Warum Äthiopien erneut in Gewalt versinkt

Konflikte
Von David Renke, dpa

Addis Abeba (dpa) – Kaum einer hat damit gerechnet, dass der Konflikt zwischen der Zentralregierung in Addis Abeba und den Rebellen in der Region Tigray bald gelöst würde. Und doch hofften die Menschen in Äthiopien, dass ihnen Schreckensmeldungen und Bilder von brutalen Angriffen erspart blieben. Es kam anders: Seit ein paar Tagen ist der Waffenstillstand, der seit März galt, gebrochen. Am Freitag wurden bei einer Attacke auf einen Kindergarten unbestätigten Berichten zufolge zwei Kinder getötet. Im Norden des Landes, am Horn von Afrika, wird wieder gekämpft.

Die örtlichen Medien beschuldigen die Zentralregierung in Addis Abeba, für den Kindergarten-Angriff am vergangenen Freitag verantwortlich zu sein. Die Regierung bestreitet das – bestätigt aber gleichzeitig, dass die Luftwaffe Angriffe auf militärische Einrichtungen fliegt. Weiterlesen

Äthiopien: Berlin bestürzt über aufflammende Gefechte

Berlin/Addis Abeba (dpa) – Die Bundesregierung hat sich bestürzt darüber geäußert, dass im Norden Äthiopiens nach fünf Monaten Waffenruhe nun wieder gekämpft wird. Die Konfliktparteien müssten ihre Waffen sofort wieder zum Schweigen bringen, forderte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Menschen in Tigray, Amhara und Afar hätten genug gelitten. «Der Konflikt wird sich nur am Verhandlungstisch lösen lassen», betonte er.

Die Bundesregierung unterstützt der Mitteilung zufolge weiter die Vermittlungsbemühungen der Afrikanischen Union, die jetzt intensiviert werden müssten. Zu viele unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, hätten bereits ihr Leben lassen müssen oder seien Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen geworden. «Seit Beginn des Konflikts wurden darüber hinaus Hunderttausende Menschen vertrieben und Millionen Menschen leiden Hunger.» Weiterlesen

Dürrekatastrophe: Mindestens 10 Millionen Kinder betroffen

Nairobi (dpa)- Die Zahl der von Dürre betroffenen Kinder ist am Horn von Afrika in den letzten zwei Monaten um 40 Prozent gestiegen, warnt das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die Zahl derer, die von Hunger, Unterernährung und Durst betroffen seien, stieg nach Angaben der Organisation zwischen Februar und April von 7,25 Millionen auf mindestens 10 Millionen an.

Über 1,7 Millionen Kinder in den drei ostafrikanischen Staaten Kenia, Äthiopien und Somalia benötigten medizinische Versorgung wegen akuter Unterernährung, heißt es in der Pressemitteilung. Weiterlesen

Schlimmste Dürre seit 40 Jahren – Millionen droht Hunger

Ostafrika
Von Naveena Kottoor, dpa 

Mogadischu/Nairobi(dpa) – Vertrocknete Ernten. Verbranntes Weideland. Verdurstetes Vieh. Mütter und Kinder auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Drei Regenzeiten sind am Horn von Afrika ausgeblieben.

Die Vereinten Nationen (UN) sprechen von der schlimmsten Dürre seit 1981, mit fatalen Folgen für die Menschen. In Teilen Somalias, Äthiopiens und Kenias sind mehr als 13 Millionen Menschen von akutem Hunger bedroht, wie es vom UN-Welternährungsprogramm (WFP) heißt. Weiterlesen

Bundesregierung ruft Deutsche zur Ausreise aus Äthiopien auf

Berlin (dpa) – Wegen des gewaltsamen Konflikts in Äthiopien ruft die Bundesregierung deutsche Staatsbürger auf, das ostafrikanische Land zu verlassen.

Sie sollten die derzeit noch verfügbaren kommerziellen Flüge zur Ausreise nutzen, empfahl das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen im Internet. Die bisher nur für einzelne Krisenregionen geltende Reisewarnung wurde auf das ganze Land ausgeweitet. Ausgenommen ist die Nutzung des Flughafens in Addis Abeba für den Transit in andere Länder. Weiterlesen

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