Eisenbahngewerkschaft gegen Fortführung des 9-Euro-Tickets

Berlin (dpa) – Eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets stößt bei den Bahngewerkschaften auf Widerstand. «Das 9-Euro-Ticket kann so nicht fortgeführt werden», sagte der Vizevorsitzende der Gewerkschaft EVG, Martin Burkert. «Die Belegschaft hat die Belastungsgrenze erreicht und teilweise überschritten.» Angesichts dieser Überlastung könne das Ticket nicht verlängert werden.

Ähnlich äußerte sich die Lokführergewerkschaft GDL. Mit dem Ticket, das eigentlich Pendler entlasten solle, habe man zusätzliche Anstürme von Reisenden auf die Bahn gebracht, sagte GDL-Chef Claus Weselsky im RBB-Inforadio. «Das tut dem System nicht gut, weil es sowieso schon auf Verschleiß gefahren wird. Jetzt sind wir zusätzlich noch völlig überlastet.» Weiterlesen

Mehr Bahnreisen nach Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni

Wiesbaden (dpa) – Im ersten Monat nach Einführung des 9-Euro-Tickets hat sich das Reiseaufkommen im Schienenverkehr erhöht. Nach einer Sonderauswertung von Mobilfunkdaten waren die bundesweiten Bewegungen auf der Schiene im Schnitt um 42 Prozent höher als im Juni 2019, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Im Mai hatten sie lediglich um 3 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vor-Coronajahres gelegen. Die Daten umfassen nur Distanzen ab 30 Kilometern. Einen besonders deutlichen Anstieg stellte die Wiesbadener Behörde bei Zugreisen unter 300 Kilometern fest. Weiterlesen

Lindner gegen Fortsetzung von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket

Berlin (dpa) – Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Erwartungen gedämpft, dass es für Tankrabatt und 9-Euro-Ticket im September Anschlussregeln geben könnte.

«Wir können nicht auf Dauer gestiegene Preise für das importierte Öl, die Entwicklung des Dollar und die Knappheiten bei Raffinerien mit Staatsgeld ausgleichen», sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur. Beide Entlastungen dauern bis Ende August.

Lindner sagte, mit dem 9-Euro-Ticket sei auch die wichtige Wirkung des Preissignals aufgehoben worden. «Schritte in Richtung des kostenfreien ÖPNV sind kritisch, weil Knappheiten dann nicht über den Preis gesteuert werden können», meinte Lindner. Es bestünde die Gefahr, dass ohne Preise Kapazitäten unnötig und übermäßig genutzt würden. Weiterlesen

Sommerferienstart: Bewährungsprobe für das 9-Euro-Ticket?

ÖPNV Von Matthias Arnold, dpa

Berlin (dpa) – In Nordrhein-Westfalen haben die Sommerferien bereits begonnen, weitere Bundesländer folgen in Kürze. Da dürfte es auch wegen des 9-Euro-Tickets in vielen Bussen und Bahnen wieder voll werden – oft übervoll.

«Natürlich wird es auf den einzelnen Regionalverkehrsstrecken, zwischen den großen Städten in NRW und Richtung Nordsee zu angespannten Situationen kommen», teilte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten Bundesland mit.

«Wir werben dafür, dass die Fahrgäste mehr Zeit einplanen, mehr Verständnis mitbringen – und das Fahrrad zu Hause lassen.» Weiterlesen

Linke fordert Verlängerung des 9-Euro-Tickets

Berlin (dpa) – Das 9-Euro-Ticket sollte aus Sicht der Linken mindestens bis Jahresende verlängert werden. Dies soll Teil eines weiteren Pakets zur Entlastung der Bürger bei stark steigenden Preisen sein, das die Linksfraktion im Bundestag von der Bundesregierung fordert.

Nötig sei insbesondere ein «Schutzschirm für Ostdeutschland», da die hohe Inflation und die Folgen der Russland-Sanktionen die Menschen dort besonders hart träfen. «Die Lebensmittel- und Energiepreise sind außer Kontrolle und steigen in einem unvorstellbaren Tempo», heißt es in dem Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Weiterlesen

9-Euro-Ticket: Hartz-IV-Empfänger sollen Geld zurückzahlen

Karlsruhe (dpa) – Anders als in manch anderem Bundesland sollen Hartz-IV-Empfänger in Baden-Württemberg wegen des 9-Euro-Tickets Geld zurückzahlen.

Die Jobcenter sollten nur die tatsächlich anfallenden Ticketkosten übernehmen, argumentiert das Wirtschaftsministerium in Stuttgart laut der «Badischen Neuesten Nachrichten».

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dorothea Kliche-Behnke, nannte das in der Zeitung «grotesk und gewissenlos». Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK, Hans-Josef Hotz, hält die rechtliche Situation demnach zwar für nachvollziehbar. Aus menschlicher Sicht solle man aber auf Rückforderungen verzichten, sagte er dem Blatt.

«Ein finanzieller Schaden entsteht den Familien nicht», argumentierte eine Sprecherin des Ministeriums. «Insbesondere für diese Kinder und Jugendlichen ist das 9-Euro-Ticket dennoch ein großer Gewinn, denn damit können deutlich weitere Strecken zurückgelegt werden als mit den Schülerfahrkarten.»

Jobcenter sollen dem Wirtschaftsministerium zufolge nur die tatsächlich anfallenden Ticketkosten übernehmen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales hieß es dem Blatt zufolge, ein Verzicht auf die Rückforderung sei nicht nur sozialpolitisch sachgerecht, sondern lasse sich auch aus den Regelungen aus dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs herleiten. Man werde alle Landesministerien anschreiben, seine Rechtsauffassung klar darlegen und bitten, diese zu berücksichtigen, hieß es aus Berlin.

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Bundesweit schon 16 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft

Berlin (dpa) – Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket bleibt riesig. Seit dem Verkaufsstart vor rund drei Wochen sind bundesweit schon rund 16 Millionen verkauft worden, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilt.

«Hinzu kommen die mindestens zehn Millionen Tickets der Abonnentinnen und Abonnenten, die für die drei Monate Juni, Juli und August als 9-Euro-Ticket gelten», hieß es weiter. Damit sei man auf einem guten Weg, die prognostizierte Zahl von monatlich bis zu 30 Millionen Nutzern zu erreichen.

Das 9-Euro-Ticket ermöglicht in den Monaten Juni, Juli und August Fahrten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland. Mit den Fahrscheinen sollen zum einen Verbraucher angesichts der hohen Inflation finanziell entlastet und zum anderen der ÖPNV attraktiver werden. Genaue Erkenntnisse über die gestiegene Nachfrage in Bussen und Bahnen über alle Verkehrsunternehmen und Verbünde hinweg gibt es noch nicht.

Übervolle Züge, Gedränge auf Bahnsteigen – für die Rabattaktion mit dem 9-Euro-Ticket war die Pfingstreisewelle ein erster Härtetest. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Zehn Prozent mehr Fahrgäste im Regionalverkehr

Die Deutsche Bahn hatte am Montag mitgeteilt, dass einer internen Auswertung zufolge an den ersten beiden Gültigkeitstagen, dem 1. und 2. Juni, rund zehn Prozent mehr Fahrgäste im Regionalverkehr unterwegs waren. Gleiches gelte für den 7. und 8. Juni, den beiden Tagen nach dem langen Pfingstwochenende. Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet.

Die Bahn hat eigenen Aussagen zufolge die Fahrgastzahlen an diesen vier Tagen mit der durchschnittlichen Fahrgastzahl an Werktagen im Gesamtjahr 2021 verglichen und nicht mit den entsprechenden Tagen des Vorjahres. Es bleibt daher offen, ob der ermittelte Anstieg an Fahrgastzahlen tatsächlich mit dem 9-Euro-Ticket zusammen hängt.

 

 

 

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Porsche und Punks: Sylt kann auch 9-Euro-Ticket

Westerland/Timmendorfer Strand (dpa) – Viel wurde vorab gespottet und debattiert über Sylt als Traumziel von 9-Euro-Ticket-Käufern – den befürchteten Ausnahmezustand erlebte die Insel am Pfingstwochenende aber nicht.

Die Polizei sprach am Montag von einer normalen Einsatzlage. «Aus polizeilicher Sicht war die Insel zwar voll, aber die Pfingstfeiertagsstimmung und Einsatzbelastung war keine andere als in den Jahren vor der Corona-Zeit.» Weiterlesen

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