Zeller Adventslauf schnell wie noch nie

Zell. Gab es 2015 einen schnelleren 5-km-Straßenlauf in Deutschland? Der Zeller Raiffeisenbank-Adventslauf war mit neuem Streckenrekord von 14:14 Stunden durch den Äthiopier Äthiopier Yadete Roba, Hindernis-Ass Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) als Zweitplatzierten in 14:22 Minuten, drei weiteren Läufern unter 15 Minuten und insgesamt 19 und 16 Minuten der bisher schnellste in der zwölfjährigen Geschichte. Bei den Frauen siegte die Halbmarathon-DM-Achte Nora Schmitz (PST Trier) in 17:42 Minuten.

 

Bei milden Temperaturen von knapp zehn Grad, wenig Wind und bewölktem Himmel kamen 536 Läufer im Moselstädtchen Zell ins Ziel. Dass der sogenannte Raserlauf seit Jahren so schnell ist, liegt daran, dass die gute Stimmung viele ambitionierte, aber auch zahlreiche Breitensportler anlockt. Denn mit jeweils einem Anstieg und vielen engen Kurven ist die 885 Meter lange Stadtlaufrunde nicht einfach zu laufen. Trotzdem: „Die Runde ist klasse. Man muss den einen Anstieg hinauf, dann kann man rollen lassen und kommt dann zu den Zuschauern, die einen antreiben“, sagte der 5000-Meter-DM-Siebte Thorben Dietz (LG Dorsten), der in 14:49 Minuten vor dem DLV-Jahresbesten über 1000 Meter, Abdi Uya Hundesa (LG Lahn-Aar-Esterau/14:55) Vierter wurde.

 

Für Nico Sonnenberg ist der Zeller Raiffeisenbank-Adventslauf sowieso ein besonderes Rennen. 2011 startete der ehemalige deutsche Jugendmeister an der Mosel sein Comeback und wurde Dritter. Ein Jahr später brachte er seinen Vereinskameraden Homiyu Tesfaye mit. Doch der spätere WM-Fünfte (2013 in Moskau über 1500 Meter) musste sich als Zweiter dem in 14:16 Minuten Streckenbestzeit laufenden Jugend-Olympia-Zweiten Fekru Jebesa geschlagen geben. Sonnenberg wurde Vierter. Ein Jahr später war der luxemburgische Meister schneller als der Schützling von Bundestrainer Wolfgang Heinig. 2014 war Sonnenberg zum Adventslauf-Termin im Trainingslager in Kenia, aus dem er diesmal drei Tage vorher zurückkehrte.

 

Mit seiner Zeit von 14:22 Minuten ist er zufrieden. Laut ARRS fehlen nur noch 13 Sekunden zur 25 Jahre alten deutschen Bestzeit von Jens Peter Herold (14:09). Er fühle sich so gut in Form, wie noch nie im Dezember, sagt Sonnenberg. Aber es sei schon wie verflixt, dass er dem Adventslauf-Sieg immer noch hinterher renne. Durch einen Kilometer in 2:40 Minuten habe Roba ihn abgehangen. Der Äthiopier sprintete die Rekordzeit vor Augen zum Schluss wie versessen durch das Spalier der rund 1000 Zuschauer. Denn es war knapp genug! Und Sonnenberg will auch nicht aufgeben: „Ich komme wieder, bis ich gewinne – und wenn als Senior im Genießerlauf“, sagte der Blondschopf lachend.

 

Dank großem Vorsprung richtig gut die Atmosphäre genießen konnte Nora Schmitz. Die 23-Jährige vom PST Trier durfte sich in 17:42 Minuten direkt bei ihrem zweiten Adventslauf-Auftritt (2014: 3. Platz) über den Sieg freuen. Sie habe sich regelrecht in die Veranstaltung verliebt, sagte die auch bei größter Belastung scheinbar immer lächelnd laufende Studentin. Schmitz setzte sich gegen ihre Vereinskameradin Chiara Bermes (19:06 Minuten) und die deutsche Nachwuchs-Duathlon-Meisterin Madleina Jahner (TuS Ahrweiler/19:15) durch.

 

Vom dreijährigen Bambino bis zum fast 80 Jahre alten Günther Haubrich aus Mertesdorf liefen 536 Läufer im kurzweiligen Programm ins Ziel. Nicht nur ein laufender Weihnachtsmann, auch zwei Rentiere und ein rot bemütztes Septett der LG Langsur verteilte im abschließenden Genießerlauf Süßigkeiten an die Zuschauer.

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