Zilsdorf feiert bei Kaiserwetter seinen 1200+1 Geburtstag

Die Jubiläumsmacher: Ortsvorsteherin Rita Slupek und Ortsbürgermeister Horst Kolitsch

Zilsdorf. 1201 lange Jahre mussten die Zilsdorfer ausharren, bis sie endlich ihren „runden“ 1200. Geburtstag feiern konnten. Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit. Aus Sicht des Chronisten ein Jahr zu spät. Aus Sicht des Wetterhahns war die um ein Jahr verspätete 1200. Geburtstagsfeier von Zilsdorf eine Punklandung. Die Sonne sorgte für reichlich mildes Klima. Dieses seltene Jubiläum wäre zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr ziemlich ins Wasser gefallen.

Wir erinnern uns noch alle an die Naturkatastrophen exakt vor einem Jahr. Zudem waren vor einem Jahr im ganzen Dorf die Straßen aufgerissen.

Um so schöner war es am vergangen Wochenende. „Wenn in Zilsdorf gefeiert wird, dann werden keine  halben Sachen gemacht“ sagt Rita Slupek.  Die Ortsvorsteherin hat monatelang im Vorfeld die Geburtstagsfeier gemeinsam mit ihrem Festkomitee geplant. Und so fing bereits am Samstagabend das Jubiläumsprogramm im festlich geschmückten Festzelt an. Die Festgäste wurden mit einem reichhaltigen Programm unterhalten. Das Brillantfeuerwerk gegen 23.00 Uhr konnte man weit in der Nachbarschaft noch erleben. Mit Tanzmusik ging es im Anschluss weiter.

Am Sonntagmorgen trugen Singkreis und Chorgemeinschaft Walsdorf-Kerpen zu einem festlichen Hochamt bei. Im Anschluss begrüßte Ortsvorsteherin Rita Slupek – gekleidet in einer römische Toga die Festgäste und eröffnete im Anschluss die Festmeile mit dem historischen Handwerker-Markt. „Ja, das Warten hat sich gelohnt“, freut sich die Ortsvorsteherin. Mit der neuen Haupstraße und der Bepflanzung, der umfangreichen Renovierungen an unserer Kapelle und vielen Häusern präsentiert sich Zilsdorf von seiner schönsten Seite. Die Zilsdorfer „Zeitgeschichte“ wurde in einer Dorfchronik festgehalten. Rita Slupek fügt hinzu, dass von diesem Jubiläum mehr in Erinnerung der zahlreichen Festbesucher bleiben wird, als nur eine Geburtstagsfeier. Es ist ein Beweis dafür, dass eine intakte Dorfgemeinschaft zusammen Beeindruckendes leisten kann.

Auf der Handwerker-Meile zeigten eine Buchdruckerfamilie, ein Korbmacher, ein Messerschmied, ein Buchbinder, ein Töpfer, Weber, Spinnerinnen und Imker ihr Handwerk. In der Zilsdorfer Kapelle – sie wurde 1815 erbaut und dem heiligen Antonius von Padua geweiht, stellte ein Künstler seine handgeschnitzte Kreuzsammlung aus. Im römischen Lager konnte man seine Fähigkeiten im Umgang mit Pfeil und Bogen ausprobieren.  Auch an die kleinen Besucher wurde gedacht. Für Abwechslung der Jüngsten sorgte ein Puppenspieler, Kinderschminken, Kerzenziehen. Die alte Handspritzpumpe der Walsdorfer Jugendfeuerwehr sorgte bei den sommerlichen Temperaturen bei so manchem Festbesucher für eine angenehme Abkühlung. Die Jungs von der Feuerwehr wurden übrigens extra für das Fest von Horst Kolitsch neu eingekleidet. Typische Eifler Spezialitäten, römisches Fladenbrot und sage und schreibe 90 selbst gebackene, leckere Kuchen von Zilsdorfer und Walsdorfer Frauen rundeten die Zeitreise kulinarisch ab.

Wie schön es in Zilsdorf ist, weiß auch der Walsdorfer Ortsbürgermeister Horst Kolitsch zu berichten: „Wir Walsdorfer sind stolz auf die Zilsdorfer. Es ist mit Abstand einer der schönsten Ortsteile überhaupt. Und 1201 Jahre war eine lange Zeit mit einer wechselvollen Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen“. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Zilsdorf von einem idyllischen Bauerndorf zu einem schönen und lebenswerten Wohn- und Lebensort entwickelt.

„Uns war es wichtig, dass wir nicht nur ein schönes Fest zu feiern, sondern dass von unserem Jubiläum auch etwas Dauerhaftes bleibt“, sagte Ortsvorsteherin Rita Slupek im Gespräch mit der Eifel-Zeitung.  

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