Volles Haus bei der Gerolsteiner Gesundheitsinitiative

Knapp 100 Besucher informierten sich über das Thema Demenz

vortrag_30_14Gerolstein. Es ist eine Erkrankung, die aufgrund der demografischen Entwicklung und der gestiegenen Lebenserwartung immer mehr Menschen betrifft und auch die Angehörigen vor große Anforderungen stellt – die Demenzerkrankung. Bei der Auftaktveranstaltung der Gerolsteiner Gesundheitsinitiative, die das Marienhaus Klinikum Eifel St. Elisabeth Gerolstein in Zusammenarbeit mit der Stadt- und Verbandsgemeinde Gerolstein, der Kreisärzteschaft und dem Förderkreis des Gerolsteiner Krankenhauses gegründet hat, war demzufolge die KITA „Kleine Helden“ bis auf den letzten Platz besetzt. Zu den Ursachen, der Vorbeugung und der Therapie von Demenz und dem Delir, einer meist vorübergehenden Einschränkung des Gedächtnisses oder Bewusstseins, referierten die Chefärzte der Klinik, Dr. Stefan Thielscher, Chefarzt der Psychiatrie und Dr. Manfred Rittich, Chefarzt der Inneren Medizin.

Dr. Thielscher beschreibt die Definition einer Demenz folgendermaßen: „Es handelt sich hierbei um den Verlust früher vorhandener geistiger Fähigkeiten, z. B. des Gedächtnisses, des Urteilsvermögens oder der Raumorientierung, der mindestens seit sechs Monaten besteht. Am häufigsten entsteht eine Demenz im Rahmen einer Alzheimererkrankung, die mit einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen einher geht. Die zweithäufigste reine Demenz-Form ist die mit einem Anteil von ca. 15 Prozent gefäßbedingte Demenz. Dr. Thielscher geht ausführlich auf die Symptomatik und Diagnostik ein und rät den Anwesenden, sich zur Vorbeugung einer Demenzerkrankung geistige Reserven aufzubauen, indem man Sport treibt, gute soziale Beziehungen pflegt und sich auch im zunehmenden Alter weiterbildet und geistig fit bleibt.

Dr. Rittich geht in seinem Vortrag auf das Delir ein, ein hirnorganisches Krankheitsbild, das ähnlich wie die Demenz Störungen des Bewusstseins, der Wahrnehmung oder des Gedächtnisses aufweist, sich aber innerhalb von Stunden oder Tagen entwickelt und zu Dauerschäden führen kann. Hiervon sind hauptsächlich ältere Menschen betroffen. Er erklärt, dass oft im Rahmen einer stationären Behandlung oder einer Operation diese Symptome auftreten. Aus diesem Grund sei es wichtig, vorab Maßnahmen zu ergreifen, um dem Delir entgegenzuwirken. Hierzu zählen beispielsweise Orientierungshilfen, stimulierende Aktivitäten, Tages und Nachtrhythmus oder Bezugspflege für den Patienten. Falls ein Delir schon eingetreten ist, ca. 10 – 20 % der älteren Patienten kommen bereits im Delir im Krankenhaus an, ist eine rasche Erkennung und Behandlung notwendig. Dr. Rittich informiert, dass im Gerolsteiner Krankenhaus die Mitarbeiter im Umgang mit den besonderen Bedürfnissen dieser Patienten geschult werden.

Die Referenten standen nach den Vorträgen für Fragen des Publikums zur Verfügung. Nach dem gelungenen Auftakt sind weitere Veranstaltungen im Abstand von drei Monaten geplant.

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