Verkehrsunfallstatistik 2015 der Polizeiinspektion Daun Gute Nachricht: Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist gesunken

unfall_titel_09_16Die Polizeiinspektion (PI)  Daun umfasst in ihrem Zuständigkeitsbereich die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg. Die ebenfalls zum Vulkankreis gehörende VG Obere Kyll wird von der PI Prüm betreut.

Im Bereich der PI Daun ereigneten sich  im vergangenen Jahr 2.142 Unfälle, 112 Unfälle mehr als 2014 (2.030). Im Bereich der VU mit Getöteten sank die Zahl von 6 auf 2. Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Schwerverletzten, lag sie 2014 noch bei 73, so liegt sie 2015 bei 66. Die Zahl der Leichtverletzten sank ebenfalls von 144 (2014) auf 135 (2015). Nach wie vor, tragen die Wildunfälle mit gut 40% maßgeblich zum Gesamtunfallgeschehen bei.

Hauptunfallursachen

Häufigste Unfallursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist nach wie vor nicht angepasste und/oder überhöhte Geschwindigkeit mit rund 35 %, gefolgt von der Missachtung der Vorfahrt/Vorrang mit 13%, Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren bzw. Ein- oder Ausfahren in den fließenden Verkehr mit 12% und dem Abstand mit 11%. Bei den Sachschadenunfällen (Blechschäden) ist die häufigste Unfallursache Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren/Ein- und Ausfahren bei 24%, gefolgt von der Geschwindigkeit, nicht angepasst oder überhöht mit 10%.

Hauptrisikogruppe:
Junge Fahrer

Die Gruppe der Fahrer und Fahrerinnen im Alter von 18 – 24 Jahren stellt immer noch die Risikogruppe Nr. 1 dar. Letztes Jahr lag die Gesamtunfallzahl dieser Unfallgruppe bei 473, 2014 lag sie noch bei 433. Langfristig gesehen unterliegt die Zahl der Unfälle in dieser Altersgruppe jährlichen Schwankungen, im Bereich der schweren Verkehrsunfällen ist jedoch eine leichte Senkung in den letzten 5 Jahren zu beobachten, die darauf schließen lässt, dass das Jugendtaxi und die Aktion des Polizeipräsidiums Trier „BOB – Nüchtern ist cool“ Früchte tragen und insgesamt die jugendlichen Fahrer bewusster unterwegs sind.

Die Zahl der Nutzer  des Jugendtaxis ist leider zurückgegangen,  jedoch ist es ein wichtiges Hilfsmittel zur Verhinderung von Verkehrsunfällen,  sog. „Discounfällen“. Nicht zu vergessen ist, neben der sicheren nächtlichen Heimfahrt, der finanzielle Aspekt. Durch dieses Angebot wird der Geldbeutel geschont, immerhin spart man 2,50 Euro pro Fahrt. Zudem wird diese Risikogruppe durch Vorträge zum Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ und durch Verkehrssicherheitstage die an den Gymnasien und Berufsschulen durchgeführt werden, zu einer verkehrssicheren Teilnahme am Straßenverkehr angehalten.

Leichter Anstieg der
Verkehrsunfälle mit
Senioren (Verkehrsteil-nehmer ab 65 Jahre)

Für viele Menschen ist ein Alltag ohne ein Auto nicht denkbar. Besonders ältere Menschen profitieren davon, da sie dadurch unabhängig und selbstständig bleiben können. Durch den demografischen Wandel ist der Anteil der Autofahrer über 65 Jahren gestiegen, aber durch die Teilnahme am Straßenverkehr   kann es auch zu Unfällen kommen. Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Unfälle bei dieser Risikogruppe von 291 (2014) auf 306 an. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtunfallgeschehen von 14,2 %. Die Zahl der Verunglückten stieg ebenfalls von 48 (2014) auf 57 (2015).

Bei den Senioren in der Altersgruppe von 65-74 Jahren lag das Verschulden bei rund 39% der Unfälle, in der Altersgruppe ab 75 Jahren lag der Anteil der Hauptverursacher bei 34%. Die Anzahl der Teilnehmenden Senioren am Straßenverkehr nimmt jährlich zu, aber auch die Unfallfolgen im Bereich der Personenschäden nehmen zu. Dies ist eine Tendenz die beobachtet und überwacht werden muss. Seit 2012 wird an einem Konzept gearbeitet, um das Gefahrenbewusstsein der Senioren zu erreichen und zu vermitteln, dass Defizite auch technisch ausgeglichen werden können oder im Härtefall die aktive Teilnahme am Straßenverkehr durch die Behörde zu unterbinden. Durch Veranstaltungen in diesem Bereich wird auf die bisherige Erfahrung der Altersgruppe gesetzt und es wird um Verständnis geworben, selbst zu erkennen ob eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr noch möglich ist oder auf Alternativen umzusteigen oder Fahrdienste in Anspruch zu nehmen. Es ist geplant im Herbst 2016 regelmäßig Veranstaltungen für diese Risikogruppe in den einzelnen VGen anzubieten, die auf die o.g. Problematik abgestimmt sind und die den Betroffenen in dieser Altersgruppe eine Hilfe bietet, um Wissenslücken zu schließen und mobil und sicher zu bleiben.

Gleichbleibende  Anzahl von Unfällen bei
Motorradfahrern –
Weniger Personenschäden

Gerade im Frühjahr und in den Sommermonaten erfährt das Fahren mit dem motorisierten Zweirad eine immer größere Beliebtheit. Das bei diesen Unfällen meist größere Personenschäden davongetragen werden, liegt in der Natur der Sache, trübt aber auch die Freude am Fahren. Im Jahre 2015 ist die Zahl der Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von Zweiradfahrern wie im Jahre 2014 bei 65 Unfällen gleich geblieben. In der Langzeitenwicklung fiel die Anzahl der VU Beteiligten 2011 von 73 bis auf 63 im Jahre 2013. Von den 65 VU waren 44 mit Personenschaden (2014 waren es 49). Auch hier ist meist die überhöhte Geschwindigkeit meist die Unfallursache die zusammen mit der Unerfahrenheit auf den meist hoch motorisierten Maschinen. Den weitaus größten Anteil dieser Gruppe stellt die Altersgruppe ab 25 Jahren und zunehmend die Altersgruppe von 45-64 Jahren mit den Motorrädern. Diese Altersgruppe stellt auch den größten Anteil an den Hauptverursachern der VU – vornehmlich mit der Ursache nicht angepasste Geschwindigkeit – und leider auch den größten Anteil der dabei Verletzten und Getöteten.

Auch dieser Risikogruppe begegnet die Polizei mit verschärften Kontrollen, aber auch mit ganzjährigen Präventivmaßnahmen wie der internationalen Unfallbekämpfungskonzeption des Polizeipräsidiums Trier „Motorradfahren in der Eifel – aber sicher“; die wie im letzten Jahr in Wiesbaum im HIGIS erfolgreich durchgeführt wurde. Ziel dieser Veranstaltung ist es, mit Vorträgen und praktischen Übungen von Fahrsicherheitstrainern ein gutes Gefühl für das Motorrad zu entwickeln. Auch in diesem Jahr wird diese Aktion am 09. April in Wiesbaum stattfinden.

Abnahme der Verkehrsunfälle mit Kindern (0-14 Jahre) – weniger Unfallopfer-

Kinder stellen im Straßenverkehr das schwächste Glied dar, deshalb berührt es viele Menschen, wenn sie zu Schaden kommen. Mit 16 Verkehrsunfällen am Gesamtunfallgeschehen fiel die Zahl gegenüber dem Vorjahr (25 VU) deutlich  ab. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Kinder fiel ebenfalls auf 13 gegenüber 2014 mit 25 deutlich ab.

Durch gezielte Fahrzeugkontrollen vor Kindertagesstätten und Schulen wird versucht auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr hinzuwirken. Weiterhin muss auf diese Risikogruppe mehr Aufmerksamkeit gerichtet werden, da auch im letzten Jahr wieder 12 Kinder als Mitfahrer im Fahrzeug verletzt wurden.

Verkehrsunfälle unter
Alkoholeinfluss wieder leicht gestiegen

Die Unfallursache Alkohol ist mit 24 VU gegenüber dem Vorjahr mit 15 VU gestiegen. Die Beteiligung an der Gesamtunfallzahl liegt jedoch  bei 1,1 % und damit im unteren Bereich. Bei den Unfällen wurden insgesamt 13 Personen verletzt. Positiv zu werten ist, dass lediglich 1 VU in 2015 mit der Ursache Drogen in Verbindung gebracht werden kann. Seit 2011 ist die Ursache Drogen von 3 auf 1 VU deutlich zurückgegangen. Dies ist eine gute Entwicklung, die mit Sicherheit durch weitere gezielte Aufklärungs- und Kontrollmaßnahmen noch weiter verbessert werden kann.

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