Schwimmbecken Gemündener Maar, Kneippbad, Bürgersaal Pützborn usw. usw….

Daun. Wir hätten alle nichts dagegen, ein neues erstklassiges Schwimmbecken für das Gemündener Maar, ein modernes Kurmittelhaus, ein tolles Bürgerhaus für die Pützborner und so weiter. Aber, lieber Bürgerinnen und Bürger, wenn es nach unserem städtischen Haushalt geht, dann können wir uns nichts mehr leisten. Jeder Privatmann und jede Firma würde bei dieser Haushaltslage alle Investitionen zurückstellen oder komplett einstellen. Wenn wir trotzdem investieren wollen oder müssen, dann müssen wir Prioritäten setzen und gegebenenfalls auf gewohnte Standards verzichten, auch wenn es schwer fällt.

Wovon machen wir die Prioritäten abhängig?

Ehrlich gesagt, ein neues Nichtschwimmerbecken für mehrere Hunderttausend Euro, welches im Jahr, wenn das Wetter gut ist, drei bis vier Wochen genutzt werden kann, steht in keinem Verhältnis. Der Stadtrat hat sich mit großer Mehrheit für ein neues Schwimmbecken ausgesprochen, Marco Weiler und meine Person als Vertreter der Bürger Union Vulkaneifel sind für ein reines Naturfreibad. Falls es möglich ist, gerne auch mit einem Naturfreibad Nichtschwimmer-Becken. Die Machbarkeit muss allerdings  noch geprüft werden. Innerhalb der Stadtratssitzung am 14. Februar 2013 wurde aber die  Meinung der BUV mehr oder weniger ignoriert. Alle anderen Fraktionen, ausgenommen Alfred Lorenz von der FWG Reinecke, sind für ein teures und wenig genutztes Nichtschwimmerbecken, ähnlich dem heute vorhandenen Becken. Das Nichtschwimmerbecken wird völlig überbewertet. In den wenigen Tagen im Jahr lernt in dem kalten Wasser sicherlich kein Kind das schwimmen, das Nichtschwimmerbecken wird viel mehr von Kindern und Jugendlichen für Wasserballspiele usw. genutzt. Wenn wir es uns leisten können, ist es kein Thema, aber bei der katastrophalen Haushaltslage geht es nicht. Hiervor kann auch die Kommunalaufsicht nicht die Augen verschließen.

Wir müssen Prioritäten setzen!

Priorität 1: Kneippbad: Ein Kneippbad, welches von Januar bis Dezember intensiv genutzt wird, ist auch eine sinnvolle Sache und erhaltenswert. Die Stadt Daun hat im Jahre 2010 das Kurmittelhaus für gut 100.000 € gekauft, nun sind wir auch dafür verantwortlich und können nicht alles vergammeln lassen. Nach der Reparatur des Daches muss es weiter gehen und andere nicht so sinnvolle Investitionen müssen komplett aufgehoben oder zumindest zurück gestellt werden.

Priorität 2: Forstbetriebshof: Der Forstbetriebshof erwirtschaftet seit vielen Jahren positive Ergebnisse für die Stadt. 2010 über 400.000 €, 2011 über 260.000 €, 2012 120.000 € und für 2013 geplant knapp 140.000 €. Somit ist der Forstbetriebshof für die Stadt eine wichtige Einnahmequelle. Hier sollten wir investieren und nicht auf dem heutigen Stand stehen bleiben. Der Forstbetriebshof befindet sich aktuell in einer ehemaligen Schreinerei in Waldkönigen, die Zustände und Arbeitsbedingungen sind alles andere als gut. Die Forstarbeiter sind jährlich wetterbedingt mehrere Wochen mit voller Bezahlung zu Hause. Mit einem neuen Forstbetriebshof  inklusive Werkstatt zur Verarbeitung von Holz, z.B. für die Erstellung von Holzbänken, könnten die Forstarbeiter die Schlechtwetterzeit wesentlich sinnvoller nutzen. Auch für die Unterstellung und Wartung von allen Fahrzeugen und Maschinen würde ein neuer Forstbetriebshof andere Möglichkeiten bieten. Der Forstbetriebshof könnte ebenso ein wichtiger Bestandteil für den Aufbau eines Gedächtniswaldes in Daun werden.

Alle anderen größeren Investitionen, insofern diese noch nicht in der Umsetzungsphase sind, sollten zurückgestellt oder sogar komplett aus dem Haushalt gestrichen werden. Nach den Prioritäten müssen wir die Themen abarbeiten und dann sehen wir weiter. 
 

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