Rondellbrunnen: Gerolsteiner einigen sich auf Bürgermodell

Gerolstein. 70 Gerolsteiner Bürger haben sich am 04.10.2011 auf einen Alternativvorschlag hin zu dem bereits in Auftrag gegebenen „Röhrenbrunnen“ geeinigt. Nachdem Andreas Stritzke, Initiator des Brunnen-Bürgerbegehrens, einige Modelle von Künstlern und Privatpersonen als Diskussionsgrundlage vorgestellte hatte, fiel das Ergebnis letztlich eindeutig aus: Martin Schambach, Kunstlehrer am St.-Matthias Gymnasium Gerolstein, wird das von ihm skizzierte Modell ausarbeiten und dem Stadtrat vorstellen.

Rückblick: Der Gerolsteiner Stadtrat hatte am 12. September 2011 das Bürgerbegehren gegen den Bau des sogenannten „Röhrenbrunnens“ aus „formaljuristischen“ Gründen abgelehnt. Dennoch entschied man sich dazu, noch einmal über die Sache zu sprechen. Zwar wollten sich die Mitglieder des Stadtrats mehrheitlich nicht der Forderung von BUV und Grünen anschließen, den an den Künstler Werner Bitzigeio vergebenen Auftrag zum Bau des „Röhrenbrunnens“ zu zurückzuziehen. Allerdings gab man den Bürgern auf Antrag des Stadtbürgermeisters Bernd May die Möglichkeit, ein eigenes Modell zu entwerfen. Deshalb wurde das laufende Verfahren bis zum 31.10.2011 ausgesetzt.
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Mit seiner Entscheidung, das Verfahren lediglich auszusetzen, ignorierte der Stadtrat den politischen Willen, den das Bürgerbegehren ausdrückt. Knapp 1.000 Gerolsteiner Bürger hatten sich mit ihrer Unterschrift eindeutig gegen den Bau des Röhrenbrunnens ausgesprochen. Außerdem war die Forderung nach einem eigenen Bürgermodell nie Bestandteil des Bürgerbegehrens. Es ging lediglich darum, den Bau des Röhrenbrunnens zu verhindern. Zudem war die Aufforderung an die Bürger, einen eigenen Brunnen zu entwerfen, so vage formuliert, dass man dahinter durchaus den Trick vermuten konnte, den Röhrenbrunnen mit zeitlicher Verzögerung doch noch zu bauen (EAZ, 38. KW). 

Fakt ist: Dass nun zumindest ein – ganz hervorragendes! – Bürgermodell vorliegt, ist vor allem dem Engagement von Andreas Stritzke und seinen Mitstreitern zu verdanken. Ein erheblicher Dank gebührt natürlich auch den Künstlern, die allesamt gute Vorschläge eingereicht haben. Letztlich setzte sich Martin Schambach deutlich gegen seinen Mitbewerber Ulrich Westerfrölke aus Kelberg-Köttelbach durch. Schambachs Modell, das die typischen Horizontlinien des Gerolsteiner Landes künstlerisch umsetzt, überzeugte letztlich 72 Prozent der anwesenden Bürger. Viele der Anwesenden empfanden es als positiv, dass sich das Modell von Schambach gut in das Gesamtbild des Rondellvorplatzes einfügt: Es ist rund und verdeckt nicht die Sicht (etwa bei Konzertveranstaltungen). Zudem ist der Brunnen für Kinder begehbar – und damit sehr familienfreundlich.

Den in der Versammlung anwesenden Stadtratsmitgliedern dürften die positiven Aspekte des Bürgermodells nicht entgangen sein. Es bleibt zu hoffen, dass der Stadtrat das Engagement der Bürger in der entscheidenden Sitzung nicht nur mit Worten, sondern endlich auch mit Taten würdigt.

Das Ergebnis kann und darf nur heißen: Gerolstein bekommt den Brunnen von Martin Schambach! 
 

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