Polizeiinspektion Daun stellt die Kriminalitätsentwicklung für den Landkreis Vulkaneifel im Jahr 2010 vor

•    Gesamtstraftatenaufkommen um 85 Fälle zurückgedrängt
    – Aufklärungsquote weiterhin auf hohem Niveau
•    Positive Entwicklung bei den Rohheitsdelikten, Anzahl der registrierten Körperverletzungen gesunken
•    Einbruchsdiebstähle gegenüber 2009 gestiegen – mehr Wohnungsaufbrüche aufgeklärt
•    Sinkende Fallbelastung bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten
•    Rauschgiftdelikte – ein Dauerbrenner
•    Tatverdächtigenstruktur unverändert

Gesamtstraftatenaufkommen um 85 Fälle zurückgedrängt – Aufklärungsquote weiterhin auf hohem Niveau

Die Kriminalität im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun, hier handelt es sich um den Bereich des Kreises Vulkaneifel – mit Ausnahme der Verbandsgemeindeverwaltung Obere Kyll –, ist im Jahr 2010 um 85 Fälle auf 2574 registrierte Straftaten (in 2009: 2659 Straftaten) zurückgedrängt worden. Hier ist ein Rückgang um 0,9 % zu verzeichnen, was der Entwicklung auf Landesebene (- 1,2 %) entspricht.

In 157 Fällen blieb die Begehung von Straftaten im Versuchsstadium.

Dem Rückgang der Fallzahlen steht eine über Jahre konstant hohe Aufklärungsquote von 65,2% gegenüber. Dies bedeutet, dass fast zweidrittel aller registrierten Straftaten aufgeklärt wurden und dieses Ergebnis deutlich über dem Landesdurchschnitt (62,5 %) liegt.

Körperverletzungsdelikte weiterhin hoch

Die Körperverletzungsdelikte bewegen sich – trotz einer leichten Abnahme von 23 Fällen nach wie vor auf einem hohen Niveau von 244 Fällen. Diese Delikte werden vornehmlich unter dem Einfluss von Alkohol und dem damit einhergehenden Aggressionspotential durch überwiegend männliche Tatverdächtige im Alter begangen. Bei einer Analyse der Altersstruktur der Tatverdächtigen ist erkennbar, dass ab dem 25ten Lebensjahr beginnend eine stetige Steigerung der Tatverdächtigenzahlen in den hier bekannten Fällen erkennbar ist. Besonders deutlich fällt die Altersgruppe der 45- bis 50-jährigen aus. Neben dem häufigen Faktor Alkoholkonsum als Auslöser kommt es im spannungsgeladenen Umfeld von Familien – ausgelöst durch Trennung, Kampf um Kinder sowie wirtschaftliche Nöte – immer häufiger zu Gewaltdelikten, denen mit besonderen Präventions- und Eingriffskonzepten, z. B. „Wer schlägt, muss gehen!“ – Präventionskonzept gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen, besonders Rechnung getragen wird.
Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktsbereich mit 95,1% besonders hoch, da durch die sehr guten Orts- und Personenkenntnisse der Polizei sowie kooperative, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Opfern von Gewalt, aber auch mit Zeugen, die überwiegenden Delikte zeitnah geklärt werden konnten.

Einbruchsdiebstähle gleichbleibend

Während die einfachen Diebstähle mit 422 Fällen um 39 Fälle rückläufig sind, ist die Zahl der Einbruchsdiebstähle gegenüber dem Vorjahr um 73 registrierte Fälle gestiegen. Diese Delikte unter erschwerten Bedingungen, z.B. Einsteigen, Einbrechen in Tatobjekte, wurden in 21,7 % der Fälle aufgeklärt.
Die gestiegene Zahl der Wohnungs-/Tageswohnungseinbrüche  im Bereich Gerolstein und in den Nachbarregionen Prüm und Bitburg führte zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe innerhalb der Polizeidirektion Wittlich. Die Einbrüche konnten einer größeren Tätergruppierung zugeordnet und aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch liegt im Zuständigkeitsbereich der PI Daun bei 40,4 % und beim Tageswohnungseinbruch sogar bei 57.7 %, was einem sehr guten Ergebnis entspricht.

Sinkende Fallbelastung bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte ( 498 Fälle) wurden überwiegend durch Betrugsstraftaten ( 336 Fälle) dominiert. Die Aufklärungsquote betrug  85,5 %.
Wie in den vergangenen Jahren bereits festzustellen war, wird das Internet als Tatmittel für Betrugshandlungen – insbesondere die dortigen Verkaufsplattformen – benutzt. Durch Verbesserungen in puncto Sicherheit versuchen die Betreiber dieser Verkaufsplattformen, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. So ist die Zahl der Betrugsdelikte um 118 Fälle gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Eine Häufung ist in den Delikten festzustellen, bei denen die Täter versuchen, illegal und unerkannt Daten von fremden Computern zu erlangen. Häufig agieren die Täter aus dem Ausland und die Geschädigten stellen erst dann fest, dass ihr Computer mit einem Virus / Trojaner befallen ist, wenn versucht wurde, Geld vom Konto der Geschädigten abzubuchen.

Rauschgiftdelikte – ein Dauerbrenner

Die Bearbeitung von Rauschgiftdelikten stellte wieder einmal einen Schwerpunkt polizeilicher Maßnahmen dar. In enger Kooperation mit der für die Rauschgiftbekämpfung zuständigen Kriminalinspektion Wittlich wurden 174 Fälle mit einer bemerkenswerten Aufklärungsquote von 95,4 % bearbeitet.
Die Tatorte verteilen sich über den gesamten Dienstbereich der Polizeiinspektion. Um einen Anstieg in der „indirekten Beschaffungskriminalität“, sprich Erlangung von Bargeld zum Ankauf von Rauschgift durch kriminelle Handlungen, z.B. Diebstahlshandlungen, entgegen zu wirken, wird die Polizei die örtliche Rauschgift-Szene weiterhin „konsequent im Auge behalten“ und bei strafrechtlich relevanten Hinweisen oder eigenen Feststellungen zeitnah Maßnahmen initiieren.

Tatverdächtigenstruktur

Es konnten im Jahr 2010 insgesamt 1306 Tatverdächtige (2009: 1292 Tatverdächtige) ermittelt werden. Davon waren 1029 (2009: 1009) männlichen und 277 (2009: 283) weiblichen Geschlechts. Dies entspricht einem Rückgang der ermittelten Tatverdächtigen um 14,2 %.

Der Anteil der „Nichtdeutschen Tatverdächtigen“ lag bei 130 Personen, (2009: 104), welches einem Anteil von 10 % (2009: 8 %) entspricht.

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