Muss der Weg zur ambulanten Onkologiepraxis für immer mehr Krebspatienten zur Tortur ausarten?

Vulkaneifel. Ein Problem in den teilweise stark zersiedelten Regionen der Vulkaneifel ist der schlechte öffentliche Personennahverkehr. Das weitaus größere Problem für Krebspatienten in der Vulkaneifel ist die Tatsache, dass womöglich die ambulante Chemotherapie-Abteilung (Onkologie) im Dauner Krankenhaus schließen muss, wenn die Kassenärztliche Vereinigung (KV) nicht bald einen Lösungsvorschlag bietet. Dann könnte der Weg zur Behandlung schnell zum Tagesausflug werden.

Den Krebspatienten den weiten Weg nach Trier zuzumuten, ist schlicht weg eine Abstufung zum Patient 3. Klasse. Zu verantworten hat dies die KV Rheinland-Pfalz, die nicht bereit ist, die ambulante Onkologie im Dauner Krankenhaus genauso mit einer Grundpauschale in Höhe von 230,- Euro pro Patient zu unterstützen, wie das bei niedergelassenen Onkologie-Praxen der Fall ist, oder einen vergleichbaren Lösungsvorschlag vorzulegen.

Das aufgezeigte Konzept der Verzahnung zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten, wie es die Eifel-Zeitung in ihrer letzten Ausgabe KW 21 vorgeschlagen hatte, wird in anderen Bundesländern und anderen medizinischen Bereichen exakt nach diesem Prinzip exerziert. Ein Beispiel ist die Kooperation einer Arztpraxis mit einer Augenklinik. Als niedergelassener Augenarzt im ländlichen Raum mit dem Praxisschwerpunkt „Schielbehandlung“ steht dieser Mediziner als „Gastarzt“ mit der betroffenen Augenklinik in Kontakt. An der Klinik finden inzwischen einmal in der Woche Schiel-Operationen statt, welche ambulant oder stationär entsprechend dem Schwierigkeitsgrad und der medizinischen Notwendigkeit durchgeführt werden können. Dieses Konstrukt besteht inzwischen seit mehreren Jahren und findet mittlerweile Zuweiser aus einem Umkreis von rund
150 Kilometern. So könnte es auch mit der ambulanten Onkologie im Dauner Krankenhaus Maria Hilf funktionieren. Die KV müsste allerdings hierzu ihren Segen geben, was sie bisher leider – trotz langwieriger Bemühungen durch das Dauner Krankenhaus – nicht gab.

Die Idee zu dieser medizinischen Versorgung kam allerdings nicht vonseiten der KV. Der niedergelassene Augenarzt bekam nicht die geringste Unterstützung oder Informationshilfe vonseiten der KV.

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