Mückeln erntet das Lob für die Arbeit

Mückeln. Dass am vergangenen Sonntag aus allen Richtungen eine „Blechlawine“ mit dem Ziel „Mückeln“ unterwegs war, hatte einen ganz gewichtigen Grund. Mückeln hatte sein im Zweijahresrhythmus stattfindendes Erntedankfest gefeiert. Großen Ansturm von Bürgern aus allen Himmelsrichtungen hatte die gut organisierte Feuerwehr zu meistern. Der Umzug wurde kurzerhand um gut 20 Minuten gestoppt, damit alle Besucher in den Genuss der wunderbar geschmückten Festwagen kommen konnten.

„Kaum zu glauben, was hier los ist“ diese und ähnliche Aussagen hat man am Sonntag öfter gehört. Ja, wenn in Mückeln alle zwei Jahre Erntedankfest gefeiert wird, dann aber richtig. Der prächtige Erntedank-Festzug bestand aus mindestens 15 Fest- und Motivwagen. Zurückversetzt in die „Gute alte Zeit“ wurde altes Bauernhandwerk und Brauchtum präsentiert.

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Begleitet wurde der Umzug von 3 Musikkapellen. Die Nachbarn aus Hontheim haben die Mückelner Musikanten mit zwei Musikgruppen verstärkt. Das Publikum spendete den Zug-Teilnehmern immer wieder Szenenapplaus.

Einige Wochen Arbeit stecken in all dem, bis die bunt geschmückten Wagen durchs Dorf rollen. Bis dahin sind Antreiber, Motivationskünstler und Improvisationstalente in Mückeln gefragt. Und „Die“ haben Talent! Denn das ehrenamtliche Orga-Team stemmt einen Erntedankumzug, der einfach sehenswert ist. Allerdings mit Karneval und Kamellen – wie das ein Lohnschreiber einer Trierer Zeitung verstanden haben will –  hat dieser Festumzug überhaupt nichts zu tun. Warum die Helferinnen und Helfer die zahlreichen ehrenamtlichen Stunden in dieses Projekt investieren? „Das mache ich für unser Dorf“, sagt uns ein Jeder. Die Mückelner Vereine wechseln sich beim Ausrichten des Festumzuges ab. In diesem Jahr war der Männergesangsverein zuständig. Das Erntedankfest ist für die Gemeinschaft gut, weil alle zusammen kommen. Traditionell wird mit dem Fest Gott für die Ernte im Herbst gedankt.

Allerdings gibt es für Kultur und Brauchtum keine Landwirte mehr in Mückeln, die noch mit dem Anbau von Getreide ihr Geld verdienen. Ein paar Pferdehalter gibt es noch.  „Trotzdem haben alle Teilnehmer des Umzuges in irgendeiner Form geerntet, und wenn es das Lob für die viele Arbeit war“, sagte Ortsbürgermeister Erwin Steffes.
Zug-Teilnehmer und Besucher trafen sich nach dem Umzug auf der großen Festwiese hinter dem Gemeindehaus. Dort gab es nochmals reichlich Gelegenheit, die zahlreichen Festwagen aus der Nähe zu betrachten. Viele Altertümchen, ob groß oder ganz klein gab es zu bewundern. Aber auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Es gab frisch gebackenes Bauernbrot, und jede Menge regionale Köstlichkeiten aus der Pfanne. So wurde Deftiges und jede Menge Kuchen serviert. Überall lange Schlangen am Waffel- und Reibekuchenstand zeugten von den köstlichen Naschereien. Die Kehlen blieben auch nicht trocken. Das gemütliche Beisammensein von ganz Jung bis ganz Alt macht es aus in Mückeln – ein wunderbares Fest!

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