Mit dem Rollstuhl auf dem Jakobsweg!

„Kein Mensch ist perfekt“ – so lautet das diesjährige Caritas-Jahresthema, das ein selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung im Blick hat. Wie behinderte Menschen ihren Alltag bewältigen können zeigt dabei ein beeindruckendes Beispiel.

Seit seinem 19. Lebensjahr sitzt Felix Bernhard im Rollstuhl. Doch der 37-Jährige lebt nach vorne gewandt. Seine Willenskraft hilft ihm, im Alleingang bislang über 3.000 Kilometer auf verschiedenen Jakobswegen zurückzulegen. In seinem neuen Buch „Weglaufen ist nicht“ (adeo Verlag, Asslar) blickt Felix Bernhard aus einer anderen Perspektive aufs Leben, schildert seinen Alltag, seine Träume und Pläne.
 
„Der Jakobsweg ist nichts anderes als der Lebensweg. Sowohl die Themen, als auch der Zeitpunkt, zu dem etwas geschieht, liegen oftmals außerhalb unserer Entscheidungsgewalt. Es ist zwar möglich, eine Sache für eine Weile zu verdrängen, Weglaufen geht aber auf keinen Fall”, weiß Felix Bernhard und betont: „Es ist der Grenzbereich, der uns aufzeigt, welche ungeahnten Reserven in uns darauf warten, ausgeschöpft zu werden. Wachstum findet selten in der Komfortzone statt.“

Genau an den kritischen Punkten hat sich Felix Bernhard immer auf das Stärkste gestützt, was ihm zur Verfügung steht: sein unverrückbarer Glaube an Gott. „Ich werde wunderbar geführt und stelle mit wachsender Freude fest, dass mich die andere Perspektive aufs Leben glücklich macht. Ja, mehr noch: Ich bin mit der Gewissheit erfüllt, dass ich überallhin komme, in der Steigerung zusammengefasst: Ich bin willkommen“, betont der Autor, dessen Lebensmut und Freude anstecken.

Felix Bernhard, geboren 1973, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Zuvor verbrachte er über drei Jahre in den USA und schloss dort sein Studium der Betriebswirtschaftslehre ab. 1993 erlitt der Autor einen schweren Motorradunfall und ist seither querschnittgelähmt. Bei intensiven Pilgerreisen findet er einen sportlichen Ausgleich zu langen Arbeitstagen und Muße zur tiefen Reflexion.

Dem Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Cochemer Buchhändlerin Layaa-Laulhé und dem Behindertenbeirat Cochem-Zell Felix Bernhard für einen Impulsvortrag zu gewinnen. Der Autor wird am Donnerstag, den 27. Oktober um 19:30 Uhr im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung über sein Leben und seine Erfahrungen auf dem Pilgerweg berichten.

Alle Interessierten sind hierzu sehr herzlich eingeladen! Der Eintritt ist kostenfrei, wer die Arbeit des Caritasverbandes unterstützen möchte kann dies jedoch mit einer Spende in selbstgewählter Höhe tun. Der Zugang zum Vortragsraum ist barierefrei. Weitere Informationen unter Tel. 02671-97520. 
 

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