Internationale Mineralien- und Vulkanforscher beim Stelldichein in der Vulkaneifel

Gerolstein. Zur Zeit wird den Eifelvulkanen in den Gazetten viel Aufmerksamkeit gezollt, der Abbau derselben und damit verbundene negative Folgen werden thematisiert. Ein bei dieser Diskussion untergeordneter, jedoch durchaus interessanter Aspekt ist, dass die Vulkanologen und Mineralogen in den Vulkansteinbrüchen die Aufschlüsse und Minerale finden, die sie für die Forschung und für neue Erkenntnisse benötigen. Kein Wunder also, dass die Forscherelite der Welt sich regelmäßig in der Vulkaneifel einfindet, um nach neuen Aufschlüssen, Mineralen und Erkenntnissen zu suchen.

Die Eifel-Mineralogen W. Schüller (Mitte) und F. Bongartz (links) mit ihren internationalen Kollegen im knackfrischen Steinbruch  Dr. P. Bitschene/Naturkundemuseum Gerolstein
Die Eifel-Mineralogen W. Schüller (Mitte) und F. Bongartz (links) mit ihren internationalen Kollegen im knackfrischen Steinbruch Dr. P. Bitschene/Naturkundemuseum Gerolstein

Unterstützt durch die Eifel-Mineralogen und -Sammler Willi Schüller und Friedhelm Bongartz haben nun Mineralogie-Experten der Universitäten Moskau und Wien, verstärkt durch Kollegen aus dem süddeutschen Raum, die Vulkaneifel besucht. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die sog. Zeolithe gelegt, eine nicht nur mineralogisch sondern auch technisch hochinteressante Mineralgruppe, die als „Schadelementfänger“ in vielen Bereichen eingesetzt werden. Nach den Arbeiten im Steinbruch besuchten die Forscher noch die Mineraliensammlung mit den Eifel-Zeolithen im Naturkundemuseum Gerolstein.

Aus Curitiba/Brasilien kam letzte Woche der Vulkanologe Dr. O. Boni Licht – er hat tatsächlich Vorfahren aus dem Hunsrück – zu Besuch in die Vulkaneifel. Ihn interessierte Deutschlands komplettester Vulkan, der Rockeskyller Kopf, und insbesondere die Ablagerungen von Maareruptionen dort.  Generell lässt sich feststellen, dass die Vulkaneifel weiterhin viele verborgene und in den Steinbrüchen auch offen zutage liegende geologische Schätze hat, die Forscherwelt kommt deshalb immer wieder gerne in die Vulkaneifel. Jüngstes Eifelprodukt ist übrigens eine neues Mineral namens „Engelhauptit“, den haben die russischen Kollegen  ebenfalls in der Vulkaneifel gefunden.

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