Initiative Natursteine Vulkaneifel: Rohstoffgewinnung sachlich diskutieren

Die Vertreter der Initiative Natursteine Vulkaneifel, ein Zusammenschluss von Natursteinbetrieben im Vulkaneifelkreis, plädierten in einem Pressegespräch am 7. Dezember für eine sachliche und faire Auseinandersetzung bei der anstehenden Planung und Ausweisung neuer Vorranggebiete für die Rohstoffgewinnung in der Eifel.

Jörg Scherer, Sprecher der Initiative, präsentierte mit „Informationen aus dem Steinbruch“ eine 16-seitige Broschüre, die in der nächsten Woche an alle Haushalte im Vulkan-eifelkreis verteilt wird. In der Broschüre wird sowohl die Tradition der Natursteingewinnung in der Eifel, wie auch ihre heutige Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft dargestellt. So verbraucht jeder Bundesbürger im Laufe seines Lebens rund 1000 Tonnen Rohstoffe, darunter 215 Tonnen Hartsteine.

Scherer: „Ohne Basalt, Lava und Kalkstein aus der Eifel funktionieren weder Wirtschaft noch Gesellschaft.“ Ob öffentlicher oder privater Sektor, auf die natürlichen Rohstoffressourcen könne nicht verzichtet werden. „Ohne deren Gewinnung gibt es weder Straßen- und Schienenbau noch Beton oder Zement“, verdeutlichte Scherer beispielhaft die vielfältigen Einsatzgebiete der heimischen Rohstoffe.

Die Pläne, weitere Flächen für die Rohstoffgewinnung in der Vulkan-eifel auszuweisen und in einem neuen Raumordnungsplan, der von der Planungsgemeinschaft Trier verabschiedet wird, festzulegen, haben Naturschützer, Bürgerinitiativen und Kommunalpolitiker zum Protest veranlasst. Es gelte, die Landschaft der Vulkaneifel zu schützen. Dabei würden den Natursteinbetrieben die Rolle der „Buhmänner“ und „Landschaftszerstörer“ zugewiesen, beklagen die Sprecher der Initiative. Thomas Blau: „Das ist so nicht richtig, denn Rohstoffsicherung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die durch Bundes- und Landesgesetze geregelt ist. Deutschland, ohnehin arm an Rohstoffen, kann nicht darauf verzichten, die heimischen Rohstoffe auch zu nutzen“.

Dass es bei der Planung von Gewinnungsstätten zu Interessenkonflikten zwischen Wirtschaft, Ökologie und Anwohnern betroffener Gebiete kommt, sei verständlich. Diese Konflikte gelte es jedoch, in einem fairen Interessenausgleich zwischen den Beteiligten zu lösen. Einseitig nur Naturschutzbelange zu berücksichtigen sei genauso falsch, wie allein den Interessen der Natursteinindustrie und der Nachfrage der Bürger zu folgen.

Die Initiative geht daher den Weg, die Bevölkerung sachlich zu informieren, sich mit den Argumenten der Gegner auseinanderzusetzen und wo immer möglich, das Gespräch zu suchen und für gegenseitiges Verständnis zu werben. Die Planung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten für die Rohstoffsicherung sei notwendig, denn ohne verlässliche Vorgaben, könnten die Betriebe auf Dauer die Nachfrage nicht mehr sichern. „Die Kritiker sollten auch bedenken, dass eine Festlegung von Gebieten für die Rohstoffsicherung weder zu einer Änderung des Bedarfs an Natursteinen führt und auch nicht bedeutet, dass es auf allen ausgewiesenen Flächen auch zu einer Gewinnung kommt“, betonte Jörg Scherer.

Mit einem eigenen Internetauftritt unter www.initiative-natursteine.de wollen die Mitglieder der Initiative auch weiterhin aktuell informieren und den Dialog mit allen Interessierten pflegen.

Die Initiative Natursteine Vulkaneifel-INV ist ein Zusammenschluss der führenden Natursteinbetriebe im Landkreis Vulkaneifel. Ihr Ziel ist es, umfassend über die  Natursteingewinnung in der Eifel zu informieren und die Diskussion insgesamt zu versachlichen. Die INV-Mitglieder beschäftigen in ihren Unternehmen rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Unternehmen sind der Nachhaltigkeit verpflichtet. So wird mit Ressourcen schonend und effizient umgegangen: Rohstoffe werden, wenn möglich, recycelt. Sprecher der Initiative sind Jörg Scherer, Scherer-Baustoffe und Thomas Blau, RPBL.

Die Initiative ist Gesellschafter der „Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH“ und finanziert deren Aufgaben mit.  Internet: www.initiative-natursteine.de. Mailanschrift: info@initiative-natursteine.de 

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