Infrastrukturminister verspricht A1-Weiterplanung

Hillesheim. Noch keine 100 Tage im Amt, besuchte der rheinland-pfälzische Minister für Inneres, für Sport und Infrastruktur, Roger Lewentz,  am 8. August auf Einladung von Bürgermeisterin Heike Bohn das Hillesheimer Land. Er suchte bei einer Diskussionsrunde im Krimihotel das Gespräch mit den Bürgern und hatte vorher bei einem Besuch in Üxheim-Ahütte die Unternehmen  Wotan-Zement und Müller Kalk kennen gelernt.

Der Minister zeigte sich beeindruckt, wie das mittelständische Unternehmen in Üxheim gegen internationale Wettbewerber besteht und allein in den letzten beiden Jahren rund 20 Millionen Euro zur Sicherung des Standortes investiert hat.

Geschäftsführer Jörg Ramcke nutzte den Ministerbesuch, um die Unternehmen zu präsentieren, äußerte aber gleichzeitig auch sehr konkrete Forderungen an das für Infrastruktur zuständige Mitglied im Kabinett von Ministerpräsident Kurt Beck. Ramcke beklagte, dass die Hauptverkehrsader Europas von Nord nach Süd ausgerechnet in der Eifel unterbrochen sei. Der Lückenschluss der A 1 sei mehr als überfällig. Nur wenn die Infrastruktur in der Eifel entsprechend ausgebaut werde, könnten Industrie und Gewerbe auch in Zukunft Arbeitsplätze sichern. Ramcke plädierte dafür, dass die A 1 im Bundesverkehrswegeplan als dringlicher Bedarf erhalten bleibe. Minister Lewentz versprach, sich dafür einzusetzen.

Nachdem der Bundesverkehrsminister für 2012 und 2013 verkündet habe, keine Neubaumaßnahmen zu finanzieren, habe man ausreichend Zeit, die Planung für die A1 auf den neuesten Stand zu bringen. Der Lückenschluss der A1 und Breitbandanschlüsse für alle Dörfer im Hillesheimer Land  bestimmten auch das Gespräch im Krimihotel. Dabei „outete“ sich der Minister, obwohl im Rheintal lebend, als Freund der Eifel, der mit seiner Familie gerne die vielfältigen Wandermöglichkeiten der Region nutzt. Ein ausdrückliches Lob ging dabei an  Bürgermeisterin Bohn: „Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht, um den Tourismus im Hillesheimer Land zu entwickeln“.

Angesichts des spürbaren Bevölkerungsrückgangs in den ländlichen Gebieten sprach sich Minister Lewentz für Chancengleichheit zwischen Stadt und Land aus. Es könne nicht sein, dass der Stadtbewohner sich schneller auf der Datenautobahn bewege als der selbstständige Freiberufler, der sich für das Arbeiten und Wohnen in der Eifel entschieden habe.

Und noch einen Rat gab es vom Minister: Bei der Kommunal- und Verwaltungsreform auf „Nein“ zu plädieren sei der falsche Weg. Gerade der miteinander verhandelte, freiwillige Zusammenschluss biete dank „Hochzeitsprämie“ neue finanzielle Ressourcen für die Gemeinden. Eine „Zwangsheirat“ durch Landesgesetz verkündet, sei die schlechtere Alternative. Dem stimmte Heike Bohn zu, die seit inzwischen einigen Monaten federführend für die Verbandsgemeinde Hillesheim mit den möglichen Fusionspartnern Obere Kyll und Gerolstein am Verhandlungstisch sitzt.

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