DRK-Ortsverein Gerolstein zieht um

Über 30 Jahre war die DRK-Begegnungsstätte in der Gerolsteiner Lindenstraße die Heimat des Gerolsteiner DRK-Ortsvereins – jetzt haben die ehrenamtlichen Helfer das Gebäude aufgegeben und sind an den Fuchsbau umgezogen.

Im Mai 1981 hat der DRK-Ortsverein Gerolstein e.V. offiziell die Einweihung der DRK-Begegnungsstätte in der Lindenstraße gefeiert, nachdem das damals gemietete städtische Gebäude in monatelanger Arbeit größtenteils aus Vereinsmitteln renoviert und umgebaut worden war. Aus dem manchem Gerolsteiner Bürger noch als Jugendherberge bekannten Gebäude war ein Treffpunkt für Jung und Alt geworden. Die Bereitschaft des Aktiven Dienstes traf sich hier, das Jugendrotkreuz hielt seine wöchentlichen Gruppenstunden ab und mittwochs war das Haus offen für die Gerolsteiner Senioren. Die vielfältige und umfangreiche Nutzung des Gebäudes war ausschlaggebender Grund für das Gerolsteiner DRK, das Gebäude Anfang 1995 von der Stadt Gerolstein zu kaufen.

Doch die Zeiten ändern sich; durch die Eröffnung des Mehrgenerationenhauses in der ehemaligen St. Josef-Schule brach beispielsweise die Nutzung der DRK-Begegnungsstätte als Seniorentreff ab, und auch die Zahl der aktiven Helfer stagnierte trendgemäß wie in fast allen ehrenamtlichen gemeinnützigen Vereinen. Aktuell hielten sich nur noch der Aktive Dienst und das Jugendrotkreuz maximal einmal wöchentlich in den alten Gemäuern auf, um den Vereinsalltag zu meistern. Die Nutzung des Gebäudes stand mittlerweile in keinem Verhältnis mehr zu den jährlichen Kosten, die der Verein durch seine Aktivitäten und aus Mitgliedsbeiträgen finanzieren musste.

Im Jahr 2004 konnten die ehemaligen Fahrzeughallen am Fuchsbau (zwischen Jugendherberge/Hotel Calluna und Büschkapelle) von der Telekom angemietet werden; hier fanden sich geeignete Räumlichkeiten, um zumindest das immer umfangreichere Einsatzmaterial und die hier stationierten Katastrophenschutzkomponenten unterzubringen. Dies hatte aber zur Folge, dass seitdem zwei Immobilien in Schuss gehalten werden mussten – ein enormer kräftemäßiger und finanzieller Aufwand für einen Verein, der u.a. von Fördergeldern lebt.

Dann ergab sich Mitte 2009 ein Lichtblick für die Gerolsteiner Ehrenamtler: der hauptamtliche Rettungsdienst suchte eifrig nach einem Grundstück, auf dem eine neue und den heutigen Ansprüchen gerecht werdende Rettungswache gebaut werden konnte – die alte Wache am Gerolsteiner Krankenhaus wurde vor ca. 25 Jahren für ein Fahrzeug konzipiert, heute sind dort ständig drei Fahrzeuge im Einsatz.

Die Mitgliederversammlung des DRK-Ortsvereins Gerolstein e.V. signalisierte im April 2010 mit deutlicher Mehrheit, das Grundstück in der Lindenstraße zu Gunsten der hauptamtlichen Kollegen aufzugeben. Nicht zuletzt sollte damit gewährleistet werden, dass das Grundstück in der DRK-Familie bleibt und Gerolstein als Standort des Notarztes und des Rettungsdienstes gefestigt wird.

Die mit dem Grundstück verbundene Topographie und der felsige Untergrund hatten zur Folge, dass dann eine sehr umfangreiche und manchmal sogar aussichtslos scheinende Planungsphase des Rettungsdienstes begann. Diese endete mit dem 08. Oktober 2012, an dem der DRK-Ortsverein Gerolstein e.V. das Grundstück an die DRK-Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück gGmbH verkaufte. Sobald die Stadt Gerolstein signalisiert, dass sie von ihrem vertraglich zugesicherten Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machen wird, können die Bagger anrollen, um das Grundstück für den Bau der Rettungswache vorzubereiten.

Als Alternative haben die Gerolsteiner DRK-Ehrenamtler die ehemalige Betriebswohnung am Fuchsbau gemietet. Hier wird seit Anfang September diesen Jahres eifrig renoviert, um den Aktiven Helfern aus der Bereitschaft und dem Jugendrotkreuz ein ansprechendes Heim bieten zu können.

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