Breitband für Hillesheim

Der Bedarf am schnellen Internet ist riesengroß. Während dieser in den größeren Städten problemlos befriedigt werden kann, hatten kleinere Gemeinden bisher oft das Nachsehen. Doch das ändert sich nun. Auf der Basis einer Kooperation schließen Vodafone und RWE Deutschland in Rheinland-Pfalz zunehmend ländliche Regionen an das Glasfasernetz der Zukunft an. Bei der Zusammenarbeit handelt es sich um eine strategische Kooperation, die eine gezielte Expansion der Breitbandversorgung im Blick hat.

Bislang gab es keine Chance für die Stadt und die Gemeinden der Verbandsgemeinde Hillesheim auf eine schnelle Internetanbindung. Hoffnung setzt Stadtbürgermeister Matthias Stein jetzt auf die Zusammenarbeit mit RWE Deutschland und Vodafone. „Insbesondere im gewerblichen aber auch im privaten Bereich geht ohne das Internet nichts mehr“, berichtet der Bürgermeister. Eine Erfahrung, die RWE-Regionalleiter Michael Dötsch aus zahlreichen Gesprächen mit anderen Bürgermeistern bestätigen kann. „Viele Gemeinden weisen interessante Gewerbe- und Neubaugebiete aus. Doch wenn hier das Thema Internetanbindung aufkommt, müssen viele Ortsbürgermeister passen. Was dann nicht selten zu einem Abspringen der Interessenten führt.“

Für den Ausbau des Breitbandnetzes nutzen RWE und Vodafone Infrastruktur-Synergien. So auch in der Verbandsgemeinde Hillesheim. Im Zuge von Leitungsbaumaßnahmen der RWE werden die Grundlagen für nahezu unbegrenzte Übertragungsraten geschaffen. Bürger, Gewerbetreibende und Industrie können künftig auf eine Internetverbindung zugreifen, die so selbst in großen Städten nicht überall verfügbar ist. Haushalten und Gewerbetreibenden stehen künftig Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Kosten für die Infrastruktur oder Änderungen des bestehenden Telefonhausanschlusses kommen auf die potenziellen Kunden nicht zu. Um das schnelle Angebot nutzen zu können, ist lediglich ein entsprechender Festnetz-Vertrag mit Vodafone erforderlich. Die bestehende Telefonnummer kann dabei selbstverständlich erhalten bleiben.

Die Tiefbauarbeiten für die Verlegung von Glasfaserkabeln laufen zurzeit in der Stadt Hillesheim, nachfolgend in den Gemeinden Basberg, Oberbettingen, Walsdorf, Zilsdorf, Berndorf, Kerpen, Üxheim und Nohn. Anschließend werden die technischen Aufrüstungen erfolgen. Bis Ende 2012 wird Vodafone ihre Produkte in den Orten anbieten können.

„Wir nutzen alle Möglichkeiten zur Versorgung unserer Ortsgemeinden mit schnellem DSL. Bandbreiten bis 50 Megabit/Sekunde im Download sind Standortvorteile für Unternehmen und Privatpersonen. Deshalb kann ich das Engagement von RWE und Vodafone zur Versorgung unserer Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Hillesheim nur unterstützen“, freut sich Bürgermeisterin Heike Bohn.

Die geringe Internetgeschwindigkeit in ländlichen Regionen hat einen Grund: Daten müssen oft lange Wege über Kupferkabel bis zum nächsten Endkunden zurücklegen. Für die Datenpakete ist das ein echtes Nadelöhr. Denn die Übertragung ist immer nur so schnell, wie das langsamste Verbindungsstück es zulässt. Michael Dötsch: „Schnelle Internetzugänge sind die Infrastruktur des 21. Jahrhunderts. Ein Breitband-Zugang zum Internet ist heute für Geschäfts- und Privatkunden gleichermaßen essentiell.“

Als Netzbetreiber für Strom und Gas verlegt RWE Deutschland seit geraumer Zeit bei laufenden Verkabelungs- und Verrohrungs-Maßnahmen Leerrohre für die Aufnahme von Glasfaserkabeln mit. So ist die  Aufnahme von Glasfasern in die Leerrohre dann ohne weitere Erdarbeiten möglich. Der Zusammenschluss von Energienetz und Telekommunikation birgt große Synergieeffekte. RWE Deutschland übernimmt die Kosten für die Leerrohr-Mitverlegung bei der neuen Kabel- oder Gasrohrverlegung. Das Unternehmen investiert zudem stark in Zukunftstechnologien, die das Netz fit für die Einbindung des schwankenden Angebots von Wind- und Sonnenstrom machen. Außerdem erwarten die Verbraucher clevere Strom- und Datennetze, die Energieeinsparung jederzeit und in allen gewünschten Maßen ermöglichen. „Dabei sind Glasfaseranschlüsse, Smart Grids, Smart Meter und Smart Home die Lösungen von morgen“, so Dötsch.   
 

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