Barweiler: Ein Ziel für Wallfahrer, Rennsport-Enthusiasten und Sportangler

Barweiler. 470 Meter hoch gelegen, die Nürburg in Sichtweite, zählt der staatlich anerkannte Ferienort Barweiler (VG Adenau) zu den Gemeinden der Hocheifel mit überdurchschnittlich guter Infrastruktur in jeder Hinsicht. In der rund 450 Einwohner zählenden Eifelgemeinde bieten zwei Hotels, Gastronomiebetriebe und neun Gästehäuser mit über 150 Fremdenbetten für eine überdurchschnittlich hohe Quote. Die zwei Tankstellen und die angrenzenden Gewerbebetriebe deuten zweifellos auf die Nähe zum Nürburgring hin. Ortsbürgermeister Walter Friedrichs nimmt Anfragen für neue Gewerbe- und Wohnansiedlungen gerne entgegen. Apropos Nürburgring: der spielt für Barweiler eine ganz besondere Rolle. Die Eifelgemeinde ist in der Motorsportszene eine feste Größe. Traditionell longieren seit vielen Jahren dort internationale Rennsportteams, bis hin zur Königsklasse.

Außergewöhnlich ist auch das üppige Vereinsleben in Barweiler, allen voran die Freiwillige Feuerwehr. Seit dem Jahr 2000 wird der Nachwuchs in der Jugendwehr ausgebildet. Zurzeit hat die Jugendfeuerwehr 10 Mitglieder. Falls jemand Lust bekommen hat, kann beim nächsten Üben vorbeischauen. Der Jungesellenverein JGV Barweiler e.V. sorgt alljährlich zwischen Weihnachten und Silvester mit dem weitbekannten Discoabend für Stimmung.

Nicht zu vergessen, die Theaterfreunde Barweiler welche in diesem Jahr Ihr 60 jähriges Bestehen feiern und auf zahlreiche Theateraufführungen ob Drama, Lustspiel oder Schwank zurückblicken können.  Auch beim Karneval waren und sind die Theaterfreunde Barweiler e.V. seit 1952  aktiv. Ob Kappensitzung oder Straßenkarneval, die Theaterfreunde unterstützen und gestalten den Karneval in Barweiler. Ausrichter des Straßenkarneval war und ist die Gemeinde.
 
Aber auch in der Anglerszene macht der Eifelort international Schlagzeilen. Die Barweiler Mühle ist mit ihrem vorbildlich geführten Angelpark unter Anglern bekannt für die größten Süsswasserfische Deutschlands. Vier Teiche mit unterschiedlichem Besatz warten auf den passionierten Angler. Im „Teich der Riesen“ verspricht der Besitzer Forellen bis 18kg, Störe bis 80 kg, Welse bis 75 kg, Hechte bis 140 cm Länge und Karpfen bis 50 Pfund.  

Aber auch als Wallfahrtsort ist Barweiler seit Jahrhunderten ein Begriff. Der Ort wird urkundlich erstmals in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Lothar I. im Jahre 855 als „Brunvilare“ erwähnt. Die Entstehung Barweilers ist, wie viele Funde bestätigen, schon wesentlich früher erfolgt: Bei Rodungsarbeiten wurden 1930 mehr als 20 Hügelgräber und etliche Brandgräber entdeckt, die auf eine Zeit von 500 vor Christ Geburt hinwiesen. Zudem entdeckte man beim Bau der B 258 im Jahre 1937 Fundamente eines gallo-römischen Umgangstempels, der in das 2. Jh. n. Chr. datiert werden kann. Wiederum bei Bauarbeiten im Dorf selbst sind 1954 zahlreiche Funde ausgegraben worden, u.a. ein römischer Brunnen und ein ganzes Gräberfeld mit Steinkistengräbern (Friedhof) aus dem 1 Jh. nach Christus.

Eine nicht unbedeutende Rolle fiel Barweiler vom 11. bis weit ins 18. Jahrhundert zu. Der damalige Vogt übte in alter Zeit für Klöster und Kirchen die diesen zustehende Gerichtsbarkeit aus und vertrat sie auch in weltlichen Angelegenheiten nach außen. Barweiler besaß wahrscheinlich schon im Jahre 970 eine Kapelle, 1466 wird ein Pfarrer Emmerich von Barweiler genannt. Bereits 1601 soll Barweiler, bisher immer zu Pfarrei Üxheim gehörend, selbständige Pfarrei gewesen sein. Die heutige Pfarrkirche wurde in den Jahren 1825/26 erbaut und zuletzt 1992/93 restauriert. In den 1960er Jahren war sie ebenfalls renoviert und erweitert worden. Dieser Erweiterungsbau war notwendig, weil immer größere Pilgerströme zu dem bedeutenden Marienwallfahrtsort kamen. Die Muttergottesverehrung geht zurück auf das Jahr 1726, auf die wunderbare Begebenheit der „blühenden Lilie“. Auch heute noch kommen jährlich an den Wochenenden nach Mariä Geburt (8.Sept.) zahlreiche Pilger in die Barweiler Wallfahrtskirche.

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