40-jähriges Bestehen sowie Einweihung des Um- und Erweiterungsbaus der Kindertagesstätte in Mehren unter dem Motto „Gemeinsam wachsen – gemeinsam stark“

Mehren. Der Kindergarten Mehren wurde im Jahr 1976 für 3 Kindergartengruppen für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt errichtet und bot damit Platzkapazitäten für insgesamt 75 Kinder. Im Jahr 1996 wurde die Einrichtung um eine weitere Gruppe mit Nebenraum erweitert, so dass danach eine Betreuung von bis zu 100 Kindern möglich war.

Noch vor dem gesetzlich festgelegten Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder im Alter ab 2 Jahren und der in Rheinland-Pfalz eingeführten Beitragsfreiheit ab 01.08.2010 wurde in der Kindertagesstätte Mehren entsprechend dem vorliegenden Bedarf eine Regelgruppe in eine große geöffnete Gruppe mit einem Platzangebot für bis zu max. 6 Kindern ab Vollendung des 2. Lebensjahres eingerichtet.

Bereits zu Beginn des Jahres 2010 waren die vorhandenen 6 U3-Plätze belegt und es bestand ein weitergehender Bedarf. Ebenso reichten die seinerzeit genehmigten 24 Ganztagsplätze bei weitem nicht mehr aus.

Auch mit Blick auf den Rechtsanspruch für Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr ab 01.08.2013 in einer Tagesbetreuung war zum Frühjahr 2015 ein weitergehender Raumbedarf für die Einrichtung, wie z.B. Nebenräume für Differenzierungsangebote, Schlaf- und Rückzugsmöglichkeiten, festgestellt worden. Der weitergehende Ausbau zur Betreuung der Kinder unter 3 Jahren stellte den Kindergartenzweckverband Mehren als Träger – auch unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, insbesondere im ländlichen Bereich – vor einen schwierigen Prozess. Die Geburtenzahlen waren zwar leicht rückgängig, jedoch stand dem gegenüber, dass zur Betreuung von Kindern unter 3 Jahren Gruppenstrukturen landesrechtlich vorgesehen waren, die eine geringere Gesamtkinderzahl in Gruppen vorsahen, in denen nur Kinder unter 3 Jahren betreut werden sollten.

Dadurch, dass immer mehr jüngere Kinder einen Betreuungsplatz in den Einrichtungen finden sollten, standen und stehen konkrete Planungsdaten maximal ein Jahr vor dem Eintreten des Rechtsanspruchs der Kinder zur Verfügung.

Neben der zusätzlichen Schaffung von Plätzen für Kinder unter 3 Jahren und der bedarfsgerechten Erhöhung von Ganztagsplätzen sowie sich wandelnder Familien- und Arbeitsmarktstrukturen sah es der Träger für erforderlich an, eine an den Bedürfnissen der Kinder orientierte räumliche Ausgestaltung vorzunehmen, um den Zusammenhang zwischen räumlichen Bedingungen und pädagogischen Zielsetzungen in Einklang zu bringen. Kindertagesstätten können ihre Funktion als Lebens- und Lernort für Kinder mit eigenständigem Bildungsauftrag nur gerecht werden, wenn die räumlich-konzeptionellen Gegebenheiten gewährleistet sind.

Bis zum Abschluss der Erweiterungsmaßnahme erfolgte die Mittagsverpflegung  über einen Cateringservice. Um auch insoweit eine qualitative Verbesserung zu erreichen wurde die zukünftige frische Zubereitung des Mittagessens mit regionalen Produkten favorisiert. Daraus resultierend ergab sich ein weitergehender Raumbedarf für die technische Erweiterung der Kücheneinrichtung als auch von Lagermöglichkeiten sowie separater Personaltoilette für die Hauswirtschaftskraft.

Am 27.05.2010 hat der Kindergartenzweckverband Mehren als Träger der Kindertagesstätte Mehren beschlossen, Planungskosten bereitzustellen und den Planungsauftrag an das Architekturbüro Lenartz / Lenartz & Partner, Hillesheim zu erteilen.

Nach der bedarfsplanerischen Befürwortung der gesamten Maßnahme durch den Jugendhilfeausschuss zu Beginn des Jahres 2011 wurde der Umbau sowie die Erweiterung der Kindertagesstätte Mehren auf der Grundlage eines 4. Planentwurfs am 18.08.2011 beschlossen, die weiteren Haushaltsmittel im Haushaltsplan 2012 bereitgestellt und mit Datum vom 22.08.2011 die Zuwendungsanträge gestellt. Am 20.12.2011 wurde eine Fachfirma beauftragt, das abgängige Außengartengerätehaus abzureißen und zu entsorgen, damit aus zuwendungsrechtlicher Sicht der geforderte Baubeginn fristgerecht angezeigt werden konnte.

Hauptursächlich bedingt durch die zeitintensiven Abstimmungen mit verschiedenen Fachbehörden im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens zeichneten sich bereits in der Sitzung des Kindergartenzweckverbandes Mehren am 12.09.2012 im Rahmen der Vergaben von Leistungen zum Umbau und zur Erweiterung der Kindertagesstätte Mehren  Mehrkosten  von rd. 105.000 EUR ab.

Nach der fristgerechten Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus zum 01.12.2013 wurde gemäß Antragstellung die Betriebserlaubnis für insgesamt 5 Gruppe mit einer Platzkapazität von 110 Kinder erteilt, die sich wie folgt verteilen:

2 Regelgruppen mit 50 Plätzen für Kinder ab dem vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt

2 geöffnete Kindergartengruppen mit 50 Plätzen, davon bis zu 6 Kinder ab vollendetem 2. Lebensjahr pro Gruppe

1 Krippengruppe mit 10 Plätzen für Kinder vor dem vollendeten 3. Lebensjahr

Davon sind insgesamt 44 Plätze als Ganztagsplätze ausgewiesen.

Nach dem die Bauarbeiten zur Erweiterung des Gebäudes weitestgehend fertiggestellt waren, konnte mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten im Bestandsgebäude begonnen werden.

Im Rahmen dieses Bauabschnitts wurde im Bestandsgebäude der ursprüngliche Waschraum bedarfsgerecht umgebaut und saniert, ein weiter geforderter Wickelraum, Besucher- und Personaltoiletten und ein Kinderwagenraum eingerichtet. Zusätzlich wurde ein bereits vorhandener Geräteraum in einen Raum für pädagogisches Kochen für Kinder umgewandelt und eingerichtet und der Flur- und Eingangsbereich gestrichen. Bedingt durch zusätzliche brandschutzrechtliche und unfallverhütende Forderungen und der erforderlichen Erneuerung der Trinkwasserleitungen im Bestandsgebäude resultierend aus der 2. Änderung der Trinkwasserverordnung sowie eines weitergehenden Einrichtungs- und Ausstattungsbedarfs, insbesondere von Außenspielgeräten, wurden in der konstituierenden Sitzung am 30.07.2014 beschlossen, weitere finanzielle Mittel im Rahmen einer noch zu erstellenden Nachtragshaushaltssatzung zur Verfügung zu stellen. Die vorhandenen Gruppen- und Nebenräume wurde in Elterninitiative neu gestrichen. Darüber hinaus wurden 15.600,00 EUR für die Herstellung weiterer Eltern-Kind-Stellplätze bereitgestellt.

Die Gesamtkosten der Erweiterung und des Umbaus betragen rd. 1.360.000 EUR. Für die Ausstattung und Einrichtung mussten rd. 165.000 EUR aufgewandt werden. Hierzu werden Zuschüsse aus dem I. Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 – 2013 des Bundes in Höhe von insgesamt 119.000 EUR bereitgestellt. Beim Landkreis Vulkaneifel wurde gemäß den Richtlinien zur Förderung der Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe ein Zuschuß in Höhe von 128.000 EUR beantragt. Damit musste der Kindergartenzweckverband Mehren rund 1.293.600 EUR investieren.

Mit dem Umbau und der Erweiterung ist die Kindertagesstätte Mehren für die Zukunft gerüstet, die Raumstrukturen wurden im Gesamten verbessert und die Qualität der Einrichtung wird gesichert bzw. kann weiter fortentwickelt werden.

Mit dem Projekt VG Daun beWEGt: Meine gesunde KiTa in der Vulkaneifel wurde in den kommunalen Kindertagesstätten der Verbandsgemeinde Daun, somit auch in der Kindertagesstätte Mehren, ein Prozess eingeleitet, der ganzheitlich die Aspekte “regionale Identität” und “Gesundheit” in die Arbeit der Kindertagesstätten integriert. Darüber hinaus wird eine Entwicklung der Kindertagesstätten zu „Generationenstätten“ angestrebt. In den Kitas soll entsprechend der Vision der Verbandsgemeinde Daun eine Begegnung der Generationen möglich werden.

In einem begleitenden Qualifizierungsprozess werden die drei Aspekte in die Philosophie der Einrichtungen verankert und in der täglichen Arbeit nachhaltig umgesetzt sowie der Bildungs- Erziehungs- und Betreuungsauftrag auf qualitativ hohem Niveau garantiert. Die Qualitätsentwicklung wird durch die am 08.06.2015 erfolgte Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 dokumentiert.

Die pädagogische Arbeit der Kindertagesstätte Mehren sieht ihre Aufgabe darin, Kindern aus verschiedenen Lebenssituationen und Lerngeschichten zu befähigen, in Situationen ihres gegenwärtigen und künftigen Lebens möglichst selbständig und kompetent denken und handeln zu können. Unter Berücksichtigung des Leitbildes wurde das pädagogische Konzept weiter fortgeschrieben. Die Kindertagesstätte arbeitet seit Sommer 2015 nach einem individuell erarbeiteten teiloffenen Konzept. Es wird den Kindern ermöglicht, sowohl die Vorteile einer Stammgruppe zu nutzen als auch die Vielfältigkeit aller anderen Räumlichkeiten mit den Bildungsbereichen Bewegung, Theater und Rollenspiel, Kunst und Kreativität sowie die Bereiche Mathematik, Naturwissenschaft und Sprache, deren Gestaltung sich an den Bildungsbereichen der Bildungs- und Erziehungsempfehlungen Rheinland-Pfalz orientiert, zugänglich zu machen. Die zusätzliche Durchführung verschiedener Projekte, wie z.B. die regelmäßig stattfindenden Waldtage, das wöchentliche Sprachförderprogramm, die tiergestützte Pädagogik, Exkursionen zum Vulkanmuseum, den Maaren und das Fledermausquartier im ehemaligen Eisenbahntunnel, sowie das Vulkanprojekt in enger Zusammenarbeit mit dem Natur- und Geopark erteilt der pädagogischen Arbeit zusätzliche positive Impulse.

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