Von der Mosel an den Atlantik

Junge Frauen aus Traben-Trarbach und Reil gehen für ein Jahr nach Brasilien

Traben-Trarbach/Reil. Einen Bildband von der Mosel werden sie an den Atlantik bringen. Und einen Kalender. Gastgeschenke für ihre brasilianischen Gastfamilien. Lara Jakoby (19) aus Traben-Trarbach und Sophie Keß (19) aus Reil werden ein Jahr in Parnaíba im Nordosten des lateinamerikanischen Landes leben und arbeiten. Vormittags betreuen sie Kinder jeweils in einem Kindergarten für benachteiligte Familien. Nachmittags unterstützen sie Menschen mit Behinderung in einer Einrichtung. Mit den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA) im Bistum Trier machen sich die jungen Frauen am 10. September zu ihrem Freiwilligendienst auf. Ende August sind sie jetzt in einem Gottesdienst in der Kirche der Jugend Marienburg ausgesendet worden.   

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links Sophie und rechts Lara.

Lara und Sophie kennen sich schon seit rund sechs Jahren. Sie verbringen öfters ihre Freizeit zusammen. Und sie engagieren sich gemeinsam. Die beiden jungen Frauen sind aktiv in der Jugendarbeit auf der Marienburg. Und seit einigen Jahren betreuen sie auch eine Jugendfreizeit des Dekanats Wittlich und der Marienburg auf Ameland. Dass die beiden Freundinnen nun aber auch gemeinsam nach Brasilien, und sogar in die selbe Stadt in ihr Auslandsjahr gehen, so erklärt Lara, sei Zufall gewesen. Nach der erfolgreichen Bewerbung bei SoFiA bekamen sie ihr Projekt mitgeteilt. „Am Anfang war ich auch ein wenig skeptisch“, erklärt Lara. Sie habe zunächst befürchtet, in Brasilien „aufeinander zu hängen“. Doch nun sei sie sehr froh, nicht alleine aufzubrechen und auch im Vorfeld jemanden gehabt zu haben, mit dem sie sich auf die Reise vorbereiten konnte.

Sophie sieht dies ähnlich. Zudem wohnen sie auch nicht zusammen. So könnten die Freundinnen sich treffen, wenn sie wollten, hätten aber ausreichend Freiraum, das neue Land, das neue Umfeld kennen zu lernen. Dass Lara und Sophie nach dem Schulabschluss ins Ausland wollten, habe für beide schnell festgestanden. „Ich will kennenlernen, wie andere Menschen in anderen Ländern leben“, erklärt Sophie. „Und ich möchte später auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.“ Da sei ein soziales Auslandsjahr genau das Richtige für sie. Die Organisation SoFiA habe sie auch schon von ihrem Bruder gekannt. „Da habe ich mich beworben.“ Ähnlich war es bei Lara. „Das Leben in der Region, in der ich aufgewachsen bin, kenne ich“, sagt sie. Nun wolle sie neue Erfahrungen in einem anderen Land machen. Ob sie nach dem Auslandsaufenthalt so wie Sophie im sozialen Bereich arbeiten will, weiß sie noch nicht. „Das lasse ich auf mich zukommen.“

Seit fast einem Jahr bereiten sich die beiden Frauen schon auf ihre Reise vor. Sie hatten Seminare mit SoFiA, gemeinsam mit anderen Freiwilligen. Sophie war auch schon in der Einrichtung Maria Grünewald für Menschen mit Behinderung, um sich über die Arbeit ein Bild zu machen. Und Lara hat ihre alte Kindergärtnerin besucht und nach Tipps gefragt, welche Spiele denn den Kleinen gefallen könnten, am besten mit wenig Sprache. Zwar hätten Lara und Sophie schon ein wenig Portugiesisch gelernt, am Anfang seien sie aber damit sicher noch ein wenig unsicher. „Aber die wichtigen Dinge, die lassen sich auch mit Händen und Füßen erklären“, sagt Lara. Zur Not male sie eben ein Bild. Die Mosel müssen sie und Sophie aber nicht zeichnen. Dafür bringen sie einen Bildband und einen Kalender in ihre Gastfamilien.

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