Volksbank RheinAhrEifel empfängt Abgeordnete brasilianischer Genossenschaftsbanken

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am 2. November empfing die Volksbank RheinAhrEifel  25 brasilianische Bankkollegen in der Hauptstelle Bad Neuenahr.  Gemeinsam mit Organisatorin Isabel Palomino, Ansprechpartnerin für ausländische Bildungsaktivitäten bei der Akademie Deutscher Genossenschaften e.V. (ADG), wurden sie herzlich von Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Regionalbank, begrüßt. Initiiert wurde das Treffen auf Wunsch der ADG, die sich als eine der führenden Managementakademien in Deutschland für interkulturellen Erfahrungsaustausch zur Stärkung des Genossenschaftswesens einsetzt.

Vor Ort konnten sich die Besucher ein Bild von der Arbeitsweise der Volksbank RheinAhrEifel als Teil der genossenschaftlichen Struktur im deutschen Finanzsektor machen: Ein Rundgang brachte ihnen verschiedene Bereiche des Finanzinstituts wie die Selbstbedienungseinheiten, die Privatkundenberatung oder den Kundentresor näher. Für die fließende Kommunikation sorgte ein Dolmetscher.
Im Anschluss an die Führung gewährten Regionalmarktdirektor Christoph Kniel, Bereichsleiter Markus Müller und Teamleiter Michael Nisius den brasilianischen Kollegen einen umfangreichen Überblick über die Entstehung, die Entwicklung und den heutigen Stand der Volksbank. Die Erfahrungen aus den Fusionsprozessen waren für die Gäste von besonderer Bedeutung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen schloss sich ein Vortrag zum Thema Privatkundengeschäft an, das im Nachgang rege diskutiert wurde.

Besonders interessiert waren die Besucher an der Beraterstruktur, der Kundensegmentierung und der ganzheitlichen Beratung unter Einbindung von Spezialisten des Bankhauses.
 
Seit 145 Jahren steht die Volksbank RheinAhrEifel eG konsequent für ihren genossenschaftlichen Förderauftrag. Mit ihren mehr als 80.000 Mitgliedern stellt sie die größte wirtschaftliche Interessengemeinschaft im Geschäftsgebiet dar. Sowohl zur Region als auch zu den hier lebenden Menschen pflegt sie entsprechend dem Motto „Wir sind Heimat“ eine enge Bindung. Das macht die Regionalbank zum Vorbild und beliebten Anschauungsobjekt zahlreicher ausländischer Delegationen, die das kreditwirtschaftliche Genossenschaftswesen in Ihren Heimatländern forcieren.

Die Genossenschaftsbewegung in Brasilien hat sich stark an europäischen Vorbildern, insbesondere auch am deutschen System orientiert. Ende des 19. Jahrhunderts kamen deutsche Einwanderer nach Brasilien. Sie kämpften gegen Enteignungen, für eine egalitäre Gesellschaft und gründeten die ersten Gewerkschaften, Handwerksvereine und Konsumgesellschaften.

Durch die Militärdiktatur verlor das Genossenschaftswesen zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark an Einfluss. In Südbrasilien überlebten jedoch einige genossenschaftlichen Strukturen. Seit 15 Jahren fördert der DGRV (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband) die Entwicklung genossenschaftlicher Strukturen in Brasilien. Diese Aktivitäten wurden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der ADG gefördert. Die brasilianischen Spar- und Kreditgenossenschaften haben sich seither erfolgreich entwickelt, auch wenn ihr Marktanteil bisher nur ca. 2 Prozent ausmacht.

Mit ihrer Gastfreundschaft unterstützt die Volksbank RheinAhrEifel diesen Fortschritt. In den vergangenen Jahren begrüßte das regionale Finanzinstitut bereits zahlreiche Gäste unter anderem aus China, Mexiko, Kuba, Indien, Moldawien, Russland, Aserbaidschan, Kirgisistan, Polen, Honduras, Uganda und der Ukraine.

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