Spatenstich zum Bau des Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseums

„Was lange währt, wird endlich gut“ oder „Gut Ding will Weile haben“ sind nur zwei bekannte Sprichwörter, die allzu gut auf den Neubau des Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseums zutreffen. Wiedereinmal hat der Volksmund recht bekommen, denn das Feuerwehrmuseum, welches nach über fünf Planungsjahren seit dem 10. Juli 2012 in Hermeskeil gebaut wird, sucht seinesgleichen. Noch kann man sich ein Bild der interaktiven Erlebnisausstellung, welche vom Büro dreiform aus Köln geplant wird, nur am Modell im Maßstab 1:25 machen, doch voraussichtlich ab Herbst 2013 werden dann die Türen für die Besucher geöffnet werden.

Das Museum entstand vor über 20 Jahren aus einer Ansammlung  historischer Geräte der Feuerwehr Hermeskeil, weiß Christoph Unger, 2. Vorsitzender des Museumsvereins und Mitglied der Feuerwehr Daun zu berichten. Doch nun werden Exponate aus dem gesamten Bundesland und darüber hinaus gezeigt. So gehört z.B. die alte Einachs-Lafette der Feuerwehr Immerath mit der Motorspritze „Die Brandmeisterin“ von Mayer-Hagen, welche aufgrund ihres leichten Gewichts im 2. Weltkrieg von Frauen eingesetzt wurde, mit zu den Exponaten des Museums.

Fünf Jahre wurde über diesen Neubau diskutiert und geplant. Immer wieder schien der Bau eines festen Hauses für das Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum in weite Ferne zu rücken. Seit Dienstag, den 10. Juli  gibt es aber kaum mehr ein Zurück. Gleich sechs Spaten stoßen in die Erde zur symbolischen Aufnahme der Bauarbeiten. Mehr als hundert Hermeskeiler lassen sich das Ereignis nicht entgehen. In vielen Gesichtern steht die Erleichterung und Freude über den so lange ersehnten Start.

"Es ist einfach ein tolles Gefühl, dass es nun wirklich so weit ist", sagt Museumsleiter Ernst Blasius. Seit mehr als zwanzig Jahren hat er mit seinem ehrenamtlichen Team beachtliche Exponate wie historische Löschfahrzeuge, Löschkutschen, aber auch alte Helme, Uniformen und Anstecknadeln nicht nur zusammengetragen, sondern auch noch profesionell restauriert. Derzeit werden sie noch in einer Lagerhalle im Gewerbegebiet gezeigt. Ende 2013 soll damit Schluss sein. Im sanierten ehemaligen Heimatmuseum und einem angebauten Neubau soll dann auf über 1.000 Quadratmetern ein vom Kölner Planungsbüro Dreiform entwickeltes Erlebnismuseum zu bewundern sein. "Ein Haus, das nicht nur Fachleute interessiert, sondern mit vielen Mitmachmöglichkeiten etwas für die ganze Familie ist," sagt der Designer Ralf Nähring.

"Ein mutiges Projekt, das bei Leibe nicht vom Himmel gefallen ist", lobte Innenstaatssekretärin Heike Raab und spielte auf die Jahre dauernden Planungen an. Sie betont jedoch auch, wie wichtig dieses Feuerwehrmuseum für Rheinland-Pfalz ist. Neben Feuerwehrangehörigen wird dieses Museum auch zahlreiche Familien anlocken und somit positive Auswirkungen auf die Nachwuchsarbeit der Bambini- und Jugendfeuerwehren haben. Bei den Besuchern wird durch die Ausstellung, welche nicht nur alte Feuerwehrgeräte zeigt, sondern auch die moderne Feuerwehr vorstellt und zum Mitmachen einlädt, das Interesse an der Feuerwehr geweckt, und vielleicht entschließt sich ja der ein oder andere, Mitglied in seiner örtlichen Einheit zu werden.

"Der Bau des Museums ist dem Land Rheinland-Pfalz zu verdanken", sagte Stadtbürgermeister Udo Moser. 1,945 Millionen Euro seien schließlich eine stolze Fördersumme. 65 Prozent der Kosten werden aus der Landeskasse finanziert. Insgesamt müssen für den Bau des Museum ca. drei Millionen Euro aufgebracht werden. Das Museum ist nicht mehr nur als regionale Einrichtung einzuschätzen", betont dazu Hartmut Heck, erster Beigeordneter der VG-Hermeskeil. Das Haus werde die Innenstadt aufwerten und Menschen über die Grenzen hinaus anziehen.
 

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