Schmitt tauscht sich mit Wirtschaftsvertretern zu Ukraine-Krieg aus

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine erschüttert die Welt. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium hält in dieser schwierigen Phase einen besonders engen Draht zu den Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Wirtschaftsverbänden im Land, um die Auswirkungen des Konflikts zu überblicken. Sorge bereiten steigende Energiepreise, die grundsätzliche Energieversorgung, gefährdete Lieferketten und mögliche Cyberangriffe.

Daniela Schmitt/FDP, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

„Zuallererst gilt unser Mitgefühl der ukrainischen Bevölkerung, die unter dem russischen Angriff leidet“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. „Die Europäische Union hat sich zurecht für weitreichende Sanktionen gegen die Russische Föderation entschieden. Es ist klar, dass diese Maßnahmen ganz konkrete Folgen für die deutsche und rheinland-pfälzische Wirtschaft haben werden.“ Deshalb sucht Schmitt in dieser dramatischen Lage ganz engmaschig den Austausch mit Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Kammervertretern.

„Gerade für Unternehmen mit unmittelbaren Handelsbeziehungen sind die Auswirkungen teils massiv“, sagte Schmitt. „Die mittelbaren Auswirkungen sind allerdings branchen- und sektorenübergreifend spürbar.“ Zentrales Problem sei die Frage nach einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung. „Die Botschaft aus der Wirtschaft ist eindeutig: Eine weitere Kostensteigerung ist für unsere Industrie sowie die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe – gerade in den energieintensiven Branchen – nur schwer zu stemmen.“

„Der russische Militärangriff auf die Ukraine führt auf dem ohnehin schon angespannten Energiemarkt zu inflationären Preissteigerungen. Diese Entwicklung setzt insbesondere Unternehmen mit energieintensiven Produktionsverfahren massiv unter Druck“, bestätigte Karsten Tacke, Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Rheinland-Pfälzischer Unternehmerverbände (LVU), diese Einschätzung. „Die existenzbedrohten Unternehmen benötigen zur Standortsicherung schnelle und unbürokratische Entlastungen sowie Überbrückungshilfen.”

 

Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK Rheinhessen, sagte: „Auch in Russland gab es vor dem Beginn des Konfliktes bereits Engpässe in der Lieferkette. Jetzt kommt erschwerend dazu, dass die Transportwege an manchen Stellen geschlossen wurden, wodurch die Lieferungen noch weiter verzögert werden und in manchen Fällen sogar zum Erliegen kommen. Die dramatische Lage inmitten Europas steigert die Unsicherheit in international aktiven Unternehmen nach Corona, Lieferengpässen und steigenden Energiepreisen nun noch weiter. Das zeigen auch viele Anrufe in den vier IHKn von Rheinland-Pfalz.“

 

Ein weiteres Problem ist der Einbruch komplexer Lieferketten, die teilweise schon in den letzten Wochen und Monaten gestört waren. „Das ist für unsere vernetzte Wirtschaft, die auf zuverlässige Zulieferer angewiesen ist, eine große Herausforderung. Auch interne Produktionsabläufe, beispielsweise in der Industrie 4.0., müssen nun ohne Vorlaufzeit verändert werden“, sagte Schmitt. Sie nehme darüber hinaus die Befürchtungen der Unternehmen, Ziel russischer Cyberangriffe zu werden, sehr ernst.

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