Lewentz: Kleeblatt gewährleistet zeitnahe Verlegung von Patienten

Innenminister Roger Lewentz hat die Funktionalität des Kleeblatt-Systems zur länderübergreifenden Verlegung von Intensivpatienten im Rahmen der Covid-19-Pandemie betont. Zuvor hatte Rheinland-Pfalz die ersten Patienten aus Baden-Württemberg aufgenommen. Rheinland-Pfalz übernimmt im Kleeblatt „Südwest“, bestehend aus den Ländern Baden-Württemberg, Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz, sowie bei der Kleeblattkonferenz auf Bundesebene eine koordinierende Funktion.

„Das bundesweite Kleeblatt-Konzept wurde erarbeitet, um Corona-bedingte Engpässe bei Intensivbetten in Krankenhäusern auszugleichen. Es dient dazu, Intensivpatienten von stark beanspruchten in weniger stark beanspruchte Regionen, im Ernstfall auch über längere Distanzen, verlegen zu können. Das Kleeblatt gewährleistet eine zeitnahe Verlegung von Patientinnen und Patienten mit dem klaren Ziel, eine mögliche Anwendung der Triage in einzelnen Regionen zu verhindern. Das Innenministerium Rheinland-Pfalz übernimmt dabei für das Kleeblatt Südwest, die größte der fünf Kleeblatt-Regionen mit rund 22,5 Millionen Einwohnern, die administrative Koordination“ sagte Innenminister Roger Lewentz, dessen Ressort für das Rettungswesen zuständig ist.

„Im Rahmen des Kleeblatt-Systems hat Rheinland-Pfalz bislang vier Intensiv-Patienten aus Baden-Württemberg übernommen. Diese wurde auf die Versorgungsregionen Koblenz, Trier und Rheinhessen verteilt. Für den Fall, dass innerhalb eines gesamten Kleeblattes eine Überlastungssituation eintritt, sieht das System auch Verlegungen zwischen den fünf deutschlandweiten Kleeblatt-Regionen vor“, so Lewentz weiter.

Für die Verlegung von Intensivpatienten stehen in Rheinland-Pfalz 14 Intensivtransportwagen zur Verfügung. Hinzu kommen ein Großraum-Rettungswagen für bis zu drei Intensivpatienten, ein Schwerlast-Rettungswagen und fünf Rettungshubschrauber.

„Rheinland-Pfalz hat die Zahl der Intensivtransportwagen von ehemals sechs auf heute 14 deutlich erhöht. Für neue Spezial-Tragen und andere Systeme wurden 1,6 Millionen Euro investiert. Sollten die Kapazitäten der Kleeblatt-Länder, die an einer Verlegungsaktion beteiligt sind, nicht ausreichen, werden über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes und der Länder weitere Kapazitäten koordiniert. Dann können beispielsweise die Bundeswehr oder Luftrettungsunternehmen zum Zug kommen. Für Rheinland-Pfalz steht in einer möglichen Überlastsituation außerdem auch ein Rettungshubschrauber aus Luxemburg zur Verfügung“, so Innenminister Lewentz.

Bei den Verlegungen im Rahmen des Kleeblatt-Systems stehen nicht nur logistische Aspekte, sondern vor allem auch das Wohl und die Gesundheitssituation der Patienten im Mittelpunkt. Die Entscheidungen über mögliche Verlegungen werden von Ärztinnen und Ärzten aus der Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin am Robert Koch-Institut gemeinsam mit den behandelnden Klinikärzten getroffen.

Der Minister betonte die gute länderübergreifende Zusammenarbeit. „Die Pandemiebekämpfung ist Ländersache. Das ist gut, um auf regional unterschiedliche Gegebenheiten gezielt reagieren zu können. Klar ist aber auch, dass das Virus an Ländergrenzen keinen Halt macht. Deshalb brauchen wir für den Ernstfall genau diese länderübergreifende Koordination und Solidarität, wie wir sie mit dem Kleeblattverbund derzeit umsetzen“, so der Innenminister.

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