Erstmalig gemeinsame Qualifizierung für Haupt- und Ehrenamtliche in Rheinland-Pfalz gestartet

Rheinland-Pfalz. Mehr als 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz sind ehrenamtlich engagiert. Viele wirken in sozialen Einrichtungen wie Häusern der Familie, Mehrgenerationenhäusern, Seniorentreffs, Familienzentren oder Seniorenbüros mit und arbeiten hier mit hauptamtlichen Kräften zusammen. Die Zusammenarbeit stellt im Alltag immer wieder eine Herausforderung dar. Fragen zu den spezifischen Kompetenzen, der Selbstverantwortung von Ehrenamtlichen, dem jeweiligen Aufgabenprofil oder der gegenseitigen Belastung oder Stärkung führen immer wieder zu Reibung. Hier setzt die Landesregierung an, um gute Rahmenbedingungen für ehrenamtlich- und hauptamtlich Tätige zu unterstützen.

 

Derzeit existierende Fortbildungsangebote für Haupt- und Ehrenamtliche sprechen in der Regel nur je eine der beiden Zielgruppen an. Ein neues, bundesweit bisher einmaliges, Fortbildungsmodell soll nun in Rheinland-Pfalz haupt- und ehrenamtlich Tätigen ein gemeinsames Forum für ein gelingendes Miteinander bieten und zentrale Themen der Zusammenarbeit aufgreifen.

Die Qualifizierungsreihe „Gut zusammen arbeiten“ wurde im Auftrag der Landesregierung unter Federführung der Landesleitstelle „Gut leben im Alter“ des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie durch die Kooperation zwischen dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gemeinnützige GmbH (ism) und dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut (SPFZ) des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung entwickelt.

 

„Bürgerschaftliches Engagement ist ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders in Rheinland-Pfalz. Es gibt viele Aspekte, die zu beachten sind, um die Zusammenarbeit und die Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen so zu entwickeln, dass sie für beide Seiten wertschätzend und gelungen ist“, so Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Hier setzen wir mit unserer gemeinsamen Qualifizierung an. Die Erfahrungen und Kompetenzen vieler ehrenamtlich Engagierter sollen mit der Fortbildung viel stärker zum Wohle der gemeinsamen Aufgabe entwickelt werden“, so Bätzing-Lichtenthäler weiter.

 

In der sechstägigen Fortbildungsreihe werden alle Inhalte gemeinsam bearbeitet. Das bietet den Beteiligten die Chance, wechselseitig die Potentiale als Haupt- und Ehrenamtliche zu würdigen und bestehende Grenzen anzuerkennen. Die Fortbildung ist damit zugleich ein Lernort für die Zusammenarbeit und jeweiligen Befugnisse und Aufgaben von Haupt- und Ehrenamtlichen.

An der jetzt begonnenen Fortbildungsreihe 2016 nehmen 20 Personen aus Häusern der Familie, Seniorenbüros, Senioreneinrichtungen, einer Klinik und sonstigen sozialen Einrichtungen teil. Davon sieben Ehrenamtliche, zum Teil gemeinsam mit einer hauptamtlichen Kraft aus derselben Einrichtung. Das Modellprojekt wird durch das ism wissenschaftlich begleitet, um Gelingen sowie Weiterentwicklungsbedarfe des Fortbildungskonzepts herauszuarbeiten. Auf dieser Grundlage soll Im Verlauf des Jahres die Fortführung des Angebotes ab 2017 bedarfsgerecht angepasst werden. Die Fortbildungsreihe ist nach dem Bildungsfreistellungsgesetz anerkannt und die Teilnahme an der Fortbildungsreihe wird mit einem Zertifikat bestätigt.

 

Interessenten an der Fortbildungsreihe für 2017 können sich an folgende Ansprechpartner wenden:

Ansprechpartnerin im ism: Nicolle Kügler, Telefon 06131 24041-24, E-Mail: nicolle.kuegler@ism-mz.de; Ansprechpartnerin im SPFZ: Karin Klein-Dessoy, Telefon 06131 967-131; E-Mail: klein-dessoy.karin@lsjv.rlp.de.

 

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