Rheinland-Pfalz muss die Anschlussprobleme beim Zukunftsthema Digitalisierung überwinden

Rheinland-Pfalz. Die Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner MdL und Christian Baldauf MdL, finden lobende Worte für den IT-Gipfel der Bundesregierung in Ludwigshafen und fordern, dass Rheinland-Pfalz für einen koordinierten, flächendeckenden Internet-Ausbau mehr Geld und Tempo an den Tag legen müsse. Denn ohne Infrastruktur bliebe jede Digitalisierungsstrategie nur Theorie. Hier habe die Landesregierung bisher den Anschluss zu anderen Bundesländern verpasst:

Julia Klöckner: „Wir erleben, dass sich die Digitalisierung in alle gesellschaftlichen Bereiche ausbreitet. Das ist eine extrem spannende Zeit, in der wir wichtige Entscheidungen für die Zukunft treffen müssen. Bereits seit Jahren investiert der Bund deshalb massiv in den Ausbau von schnellem Internet und stellt den Ländern Geld zur Verfügung. Denn ein flächendeckendes Breitbandangebot ist die Grundlage für Investitionen in zukunftsweisende digitale Technologien.

Alle Lebensbereiche – von Schule über Mobilität und Gesundheit bis hin zum Arbeitsplatz, Cybersicherheit und lebenslangem Lernen – werden durch die Digitalisierung erleichtert, aber auch herausgefordert. Hier gilt es, an der Spitze der Bewegung zu sein und nicht hinterherzulaufen. Dazu gehört eine Infrastruktur, die standortentscheidend ist. Aber gerade beim Ausbau des Netzes in Gewerbegebieten hinkt das Land hinterher. Im Bundesländervergleich liegen wir auf dem drittletzten Platz. Für die vielen Unternehmen und Betriebe im ländlichen Raum ein großer Wettbewerbsnachteil.“

Christian Baldauf: „Digitalisierungskabinett, Digitalisierungsrat, digitale  Studien, Digital-Dialog – all diese Initiativen könne nicht darüber hinweg täuschen, dass in  Rheinland-Pfalz  eine  digitale  Planung  und  eine Strategie  für  die  Umsetzung fehlen. Frau Dreyers ´Dialoge´ und PR-Aktionen verlegen keinen einzigen neuen Internet-Anschluss. Bayern dagegen wird das erste Bundesland mit einem eigenen WLAN-Netz sein. An  20.000  Hotspots wird  dort  bis  zum  Jahr  2020  WLAN  kostenfrei  zur  Verfügung  stehen. Während Frau Dreyer noch redet, setzen andere Bundesländer längst um. Zwischen  ihren  politischen  Werbeaktionen  und  der  digitalen  Wirklichkeit  liegen  mehr  als nur  ein  paar  Megabit!“

Julia Klöckner: „Unterversorgt  sind  derzeit  vor  allem  Gebiete  in  der  Westpfalz,  im  Hunsrück,  sowie  in  Teilen  des Westerwalds und in  der  Eifel. Über 50 Mbit verfügen in Bitburg-Prüm nur rund 20 Prozent der Haushalte. Vor allem Menschen und Unternehmen auf dem Land sind benachteiligt. Noch sind zu viele private Haushalte und Gewerbegebiete abgehängt. Hier rast uns die Zeit davon. Kein  Dorf  im  Land  darf  von  der  schnellen  Datenautobahn  abgehängt  bleiben. Denn eine langsame Netzanbindung beschleunigt die Landflucht. Das wollen wir als CDU-Fraktion nicht.“

Christian Baldauf: „Frau Dreyer behauptet zwar, in 15 Jahren soll es flächendeckend Bandbreiten von 300 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) geben. Dazu  braucht  es  laut  TÜV-Studie  staatliche  Zuschüsse  von  bis  zu  2,6  Milliarden  Euro  – im  Landeshaushalt  stehen  jährlich  70  Millionen  Euro,  und  davon  müssen   andere,  noch  nicht  erreichte Versorgungsziele  bezahlt  werden. Statt  in  ausreichendem  Maße  eigenes  Geld  in  die  Hand  zu  nehmen,  werden  Bundes-  und  Europamittel  als  Eigenbeitrag um deklariert, Fortschritte in  der Breitbandversorgung reklamiert die Landesregierung aber als  eigene  Leistung. Ebenfalls  nicht  gelöst:  Förderprogramme  des  Bundes  und  des  Landes  greifen  in  Rheinland-Pfalz  nicht  ineinander,  was Kommunen vor große Probleme stellt. Auch hier muss die Landesregierung ihre Hausaufgaben machen.“ 

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