Regionale Konjunktur: Unternehmen rechnen mit „sanfter Landung“

Region. Die regionalen Betriebe in der Eifel-Mosel-Region sind trotz der weltweiten Finanzmarktturbulenzen mit ihrer wirtschaftlichen Lage überwiegend zufrieden. Dies meldet die IHK Trier. Laut aktueller Umfrage berichten 42 Prozent der Befragten von guten, 50 Prozent von befriedigenden und lediglich acht Prozent von schlechten Geschäften.

Dies stellt gegenüber den Spitzenwerten der Frühjahrsumfrage nur einen moderaten Rückgang dar. Industrie- und Dienstleistungsunternehmen zeigen sich positiver gestimmt als die Handelsbranche. Die Analyse der IHK basiert auf den Antworten von über 150 regionalen Unternehmen aus Handel, Industrie und Dienstleistungssektor, die zirka 16 000 Arbeitnehmer beschäftigen.

Die kurzfristigen Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate sind laut IHK mit einem kleinen Pluszeichen versehen. Mittelfristig gehen die regionalen Betriebe von einer Verlangsamung des Wachstums aus. Im Frühjahr standen 33 Prozent Optimisten nur sieben Prozent Pessimisten gegenüber; jetzt liegt das Verhältnis bei 20 zu 17 Prozent. „Die Stimmung der regionalen Unternehmen ist intakt. Angesichts des Wirtschaftsbooms seit Anfang 2010 ist eine Verlangsamung des Wachstumstempos normal. Wir erwarten nach diesen Daten für die Region Trier eine weiche Landung und keine Rezession“, so IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt.

Diese Einschätzung gründet sich auf eine Reihe positiver Indikatoren innerhalb der IHK-Umfrage. So wollen die hiesigen Betriebe auch in den kommenden zwölf Monaten ihr Investitionsengagement aufrecht erhalten und weiteres Personal einstellen. Zudem gestalten sich die Finanzierungsbedingungen positiv. Die Kreditversorgung ist gesichert und das Zinsniveau günstig.

Die Industrieunternehmen blicken skeptischer in die Zukunft als die überwiegend binnenorientierte Handels- und Dienstleistungsbranche. Dies ist auf die im Vergleich zum Frühjahr merklich verhalteneren Exporterwartungen zurückzuführen. Damals rechneten noch 47 Prozent mit steigenden Exporten, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Gleichwohl berichten die Industriebetriebe von einer hervorragenden Kapazitätsauslastung, einem gegenüber dem Frühjahr nochmals verbesserten Auftragsbestand und einer weiterhin positiven Auftragseingangsdynamik:
Mehr als vier von zehn Industriefirmen konnten in den vergangenen drei Monaten einen Auftragszuwachs verzeichnen, während nur rund jeder neunte Betrieb Rückgänge zu verkraften hatte.

„Die Konjunkturrisiken sind gegenüber dem Frühjahr sicherlich gestiegen und der Weg wird künftig nicht mehr so steil nach oben führen. Die vollen Auftragsbücher der Industrie, die niedrige Exportquote des regionalen verarbeitenden Gewerbes sowie die stabilisierende Funktion der binnenorientierten Handels- und Dienstleistungsbetriebe machen uns aber zuversichtlich, dass sich die Region bis ins Jahr 2012 hinein wirtschaftlich weiter positiv entwickeln kann.

Dies ist auch eine Lehre aus den Jahren 2008/09, als die Lage in der Region Trier stets deutlich besser war als die öffentliche Stimmung in Deutschland“, so die Einschätzung von IHK-Experte Schmitt. 

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