Netzbetreiber aus Belgien besichtigten intelligentes Verteilnetz „Smart Country“ von RWE Deutschland

Eifelkreis Bitburg-Prüm. Das Projekt „Smart Country“ von RWE Deutschland stößt auch nach über einem Jahr erfolgreichen Betriebs weiterhin auf ein starkes Interesse von Fachbesuchern, insbesondere über die Grenzen Deutschlands hinaus. Nach Gästen aus Tschechien konnten Projektleiter Torsten Hammerschmidt und seine Kollegen Mitte September 2012 nun rund fünfzehn belgische Besucher des Netzbetreibers ORES sowie Bürgermeister und Gemeindevertreter der kommunalen Vereinigung Interost in der Eifel begrüßen. Netzbetreiber und Verbände von Stadtwerken aus der Schweiz und Österreich haben sich ebenfalls schon für eine Besichtigung angemeldet.

Die Gruppe aus dem grenznahen belgischen Raum informierte sich ausführlich, wie die RWE Deutschland-Gruppe im Eifelkreis Bitburg-Prüm zusammen mit renommierten Partnern auf rund 170 Quadratkilometern ein intelligentes Stromverteilnetz betreibt. „Die Energiewende findet auf dem Land statt und erfordert die Integration von immer mehr Windrädern und Solaranlagen. Wie diese Herausforderung in einem ländlichen Zukunftsnetz gelingen kann, haben wir bei Smart Country bewiesen und geben unsere Erfahrungen gerne an unsere Nachbarn weiter“, erläutert Torsten Hammerschmidt.

Die Gäste aus Belgien hatten nach einem Einführungsvortrag die Gelegenheit, zentrale Stationen im Smart-Country-Netz zu begehen. Sie erfuhren zum Beispiel, dass moderne Spannungsregler die nutzbare Leistungskapazität im bestehenden Mittelspannungsnetz wesentlich erhöhen. Dadurch wurden die Möglichkeiten zum Anschluss von dezentralen Erzeugern im Versorgungsnetz deutlich verbessert. Darüber hinaus besichtigten die Besucher aus Belgien den Energie-Bauernhof des Smart Country-Projekts. Hier ist es durch die Kopplung von Biogasspeicher und Blockheizkraftwerk gelungen, Schwankungen im Angebot der erneuerbaren Energien durch intelligente Speicherung von Biogas auszugleichen. So herrschte im Demonstrationsgebiet von „Smart Country“ seit der Inbetriebnahme eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die fast durchgängig über der Nachfrage lag und während des bislang gut einjährigen Praxisbetriebes um rund 16 % zugenommen hat.

„Durch den starken Ausbau von erneuerbaren Energien stehen wir auch in Belgien vor Herausforderungen, neue Lösungen für den Bau effizienter Verteilnetze zu finden. Bei der Besichtigung dieses erfolgreichen Pilotprojekts in der Eifel haben wir wertvolle Anregungen erhalten, wie die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum weiter verbessert werden kann“, sagte Herbert Stoffels, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der kommunalen Vereinigung Interost. Roger Mergelsberg, Leiter der Region Lüttich des Netzbetreibers ORES, ergänzte: „Ich habe den Blick über die Grenze nach Deutschland als sehr lohnenswert empfunden, um intelligente Antworten auf anstehende Fragen der Energiewende auch bei uns in Belgien weiter zu finden.“

 

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