Nach Snoezelraum kommt Hydrotherapie: Klinik St. Josef erweitert Angebot in der Palliativpflege und Entspannungstherapie

St.Vith/Belgien. Die Klinik Sankt Josef erweitert abermals ihr Angebot in der Palliativpflege. Ab sofort können Patienten von der Hydrotherapie profitieren, einer therapeutischen Badewanne, die sich nun in einem eigens für sie hergerichteten Badezimmer befindet.

Nach dem Erfolg, den die Einführung des Snoezelraumes in der Palliativpflege und Entspannungstherapie erfahren hat, erweitert die Klinik ihr dortiges therapiebegleitendes Angebot abermals. Bei der Hydrotherapie geht es darum, durch ein therapeutisches Bad Symptome zu lindern und den Patienten eine kleine Auszeit vom Stationsalltag zu ermöglichen. Bei diesen handelt es sich um Palliativpatienten, Patienten mit diversen chronischen Erkrankungen, Schlaganfallpatienten, Demenzpatienten, Patienten mit psychischen Erkrankungen oder Patienten mit einem chronischen Schmerzsyndrom.

Ein neues Ambiente

Claudia Kalbusch (l), Beate Plattes, Katja Paulis (r) in dem neu hergerichteten Badezimmer

In der Vergangenheit wurde die multifunktionelle Badewanne bereits rege von Patienten benutzt. Das Angebot konnte aber aus verschiedenen Gründen zeitweise nicht mehr angeboten werden. Nun erhielt sie die entsprechenden Räumlichkeiten. Die Einrichtung und das Ambiente in diesem neuen Badezimmer wurde in Zusammenarbeit mit Katja Paulis (Grafoka) bis ins kleinste Detail durchdacht und mit verschiedenen Ideen inspiriert. In der Wanne liegend lassen die Motive von Meer, Dünen, Strand und blauem Himmel träumen und die Seele kann neue Kraft und Energie tanken. Die Künstlerin Sylvie Glodt ergänzte die Fotowände teilweise mit beeindruckenden Handmalereien. In diesem Ambiente kann ein Bad entspannend, wärmend oder kühlend, erleichternd bei Ödemen, schmerzlindernd, entkrampfend, befreiend von quälenden Gedanken oder “Kopfkino”, beruhigend, schlaffördernd oder kreislaufanregend und selbstverständlich reinigend wirken.

Bei ihrem Badegang werden die Patienten von einer Pflegerin oder Therapeutin begleitet und unterstützt. Da der Einstieg in die Badewanne über eine seitliche Tür möglich ist, können Patienten mit den unterschiedlichsten Behinderungen und Einschränkungen problemlos einsteigen. Die Badewanne besitzt verschiedene Massage- oder Whirlpoolfunktionen, um die Muskeln zu lockern und Verspannungen zu lösen. Zusätzlich wird auch durch Musik mit wasserdichten Kopfhörern und ätherischen Ölen unterstützt, welche individuell auf die Vorlieben und Symptome, sowie an das Bad abgestimmt werden.

Ein Plus an Lebensqualität durch Spendengelder

Beate Plattes, Koordinatorin des Palliativdienstes, die sich für dieses Projekt einsetzte, erklärt: „Wir freuen uns, dass wir diese luxuriöse Badewanne in einem gelungenen Ambiente wieder nutzen können. Unsere Patienten werden die Entspannung genießen und so ein Stück Lebensqualität erfahren.“ In enger Absprache mit der Pflegedienstleitung und dem Facility Management erarbeitete sie ein Konzept und

plante dessen konkrete Umsetzung. Die Krankenhaus- und Augustinerinnenvereinigung (KAV) hat die Finanzierung des Snoezelraumes 2016 und jetzt auch die Gestaltung des Hydrotherapieraumes komplett mit Spendengeldern gestemmt. Spendenaufrufe in der Zeitung von Angehörigen verstorbener Palliativpatienten ermöglichen uns die Realisierung solcher Projekte. Diese entsprechen in allen Bereichen dem Leitsatz der Vereinigung, nämlich das Wohlbefinden der Patienten in der Klinik zu fördern.

Eine geschützte Atmosphäre im Snoezelraum

Ähnlich wie bei der Hydrotherapie werden auch im Snoezelraum wohltuende Sinneserfahrungen erzielt. Das Wort “snoezelen” setzt sich aus den Wörtern „snuffelen“ (schnuppern) und „doezelen“ (dösen) zusammen. Auf die Wünsche des Patienten abgestimmt, wirken Massagesessel sowie Lichteffekte, Farbenspiele, Musikklänge und Aromen entspannend oder aktivierend.

„Mit dem Snoezelraum möchten wir unseren Patienten etwas anbieten, das ihnen Freude und Wohlbefinden in einer geschützten Atmosphäre vermittelt, und so zur Erholung und eventuellen Genesung beitragen kann. Das hat nicht jedes Krankenhaus“, betont Beate Plattes. Der Raum wird auch in vielfältiger Art und Weise von Patienten der Rehabilitation und Psychiatrie genutzt, immer in Begleitung eines Therapeuten. Während der Coronapandemie und auch jetzt noch, steht der Raum dem Pflegepersonal zur Verfügung, um sich nach Dienstschluss eine persönliche Auszeit zu gönnen.

Über die Klinik

Seit 1886 stellt die Klinik Sankt Josef in Sankt Vith den Patienten in den Mittelpunkt. Rund 600 Mitarbeiter, darunter etwa 100 Ärzte und selbstständige Therapeuten stellen sich dieser Herausforderung in mehr als 20 Fachabteilungen. Als ganzheitliches Gesundheitszentrum trägt die Klinik zur physischen, psychischen und sozialen Gesundheit des Patienten Sorge. Dabei unterstützen neueste pflegewissenschaftliche Erkenntnisse und die Anwendung von fortschrittlichen Technologien tagein tagaus.

Die Klinik St. Josef ist die regionale Anlaufstelle für die lokale Versorgung der Bevölkerung in der belgischen Eifel, der angrenzenden französischsprachigen Gemeinden, sowie in den angrenzenden Gemeinden der deutschen Eifel und bietet im Bedarfsfall direkten Zugang zur spezialisierten Versorgung innerhalb des Netzwerkes Move. Dieses besteht aus der Partnerschaft mit dem St. Nikolaus-Hospital in Eupen und dem CHC.

Das Krankenhaus bietet dabei eine qualitativ hochwertige und zugängliche Gesundheitsversorgung – sprachlich, geografisch und finanziell – in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Rehabilitation, Anästhesie, Intensivmedizin, Gynäkologie & Geburtshilfe, Psychiatrie, spezialisierter Notdienst (SUS) mit Notarztdienst (SMUR), sowie ein Operationssaal, medizinisch-technische Dienste, paramedizinische Dienste und die medizinischen und chirurgischen Tageskliniken.

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