St. Nikolaus-Stiftshospital in Andernach: Trotz Pandemie viel erreicht

Andernach. Wie in den meisten Krankenhäusern war das letzte Jahr auch für das St. Nikolaus-Stiftshospital ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Aber kein Jahr des Stillstands, im Gegenteil. „Wir haben viel Know-how hinzugewonnen und zahlreiche Abläufe im Krankenhaus an die neuen Anforderungen angepasst“, sagt Geschäftsführerin Cornelia Kaltenborn. Mit beachtlichem Erfolg: Bei der Behandlung von COVID-19-Patienten hat das St. Nikolaus-Stiftshospital im deutschlandweiten Vergleich weit überdurchschnittlich gute medizinische Erfolge erreicht. Diese wurden – selbst bei beatmeten COVID-19-Patienten – vor allem durch differenzierte Behandlungs- und Beatmungsstrategien sowie dem Einsatz des Lungenersatzverfahren ECMO erzielt. Bei der ECMO handelt es sich um eine sogenannte künstliche Lunge, die das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff auffüllt. Nach dem Bekanntwerden dieser beachtlichen Behandlungserfolge wurde eine große Anzahl von Patienten an das St. Nikolaus-Stiftshospital zur weiteren Intensivtherapie verlegt. Für die Kliniken in der Region bietet das Andernacher Krankenhaus zudem seit letztem Jahr einen umfassenden externen Rund-um-die-Uhr-ECMO-Service. Dieser beinhaltet u.a. die Etablierung einer ECMO-Therapie in den Kliniken sowie Patiententransporte am ECMO-System.

Unterstützung für die Pflegekräfte

Bis heute gibt es immer wieder neue Vorgaben und Verordnungen, die kurzfristig umgesetzt werden müssen. Dass dies am St. Nikolaus-Stiftshospital alles so gut klappt, ist nur mit einem Team möglich, in das sich jeder Einzelne einbringt. „Ich ziehe den Hut vor dieser Leistung und ich freue mich, solche Mitarbeiter zu haben“, sagt Cornelia Kaltenborn anerkennend. Wertschätzung allein entlastet die Mitarbeiter jedoch nicht. Vor allem die Pflegekräfte können jede Unterstützung gebrauchen. Deshalb stellte das St. Nikolaus-Stiftshospital zusätzlich zehn Pflegeassistenten und acht Stationssekretärinnen ein. Diese schaffen, zum Beispiel durch die Übernahme organisatorischer Tätigkeiten, Entlastung. Auch digital wurde aufgerüstet. „Wir haben Tablets zur vereinfachten Pflegedokumentation und eine Ausfallmanagement-App integriert, um die Pflege aktiv in die Dienst- und Vertretungsplanung einzubinden und damit kurzfristige Ersatzdienste zu minimieren,“ führt Cornelia Kaltenborn aus.

Modernisierte Stationen

Das St. Nikolaus-Stiftshospital hat auch unter Pandemiebedingungen viele neue und wichtige Projekte umgesetzt. So wurde die bisherige Palliativeinheit im letzten Jahr zu einer modernen Palliativstation mit acht Betten ausgebaut. In der Zentralen Notaufnahme konnte der erste von drei Bauabschnitten beendet werden. Fortan gibt es eine gemeinsame Anmeldung für alle Notfallpatienten – von internistischen Beschwerden, chirurgisch zu behandelnden Fällen über Verletzungen bis hin zu Polytraumata.

Geburtenrekord

Eine besondere Freude bereitet die stetig steigende Anzahl von Geburten im Andernacher Kreißsaal. Waren es im Jahr 2019 noch 715 und im Jahr 2020 872 Geburten, so wurden im letzten Jahr sogar 982 Babys im St. Nikolaus-Stiftshospital geboren.

Auch in 2022 viel Neues

Hier entsteht der zweite von insgesamt drei Bauabschnitten der erweiterten und modernisierten Zentralen Notaufnahme des St. Nikolaus-Stiftshospitals. Besprechung auf der Baustelle: Geschäftsführerin Cornelia Kaltenborn (l.) mit Jörg Ochtendung (Leiter Technischer Dienst), Dr. Anke Türoff (Ärztliche Leiterin Zentrale Notaufnahme) und dem Architekten Witold Schüller (r.).

Im aktuellen Jahr stehen weitere Veränderungen im Haus an. So wird der Umbau der Zentralen Notaufnahme komplett fertiggestellt. Dies beinhaltet umfangreiche Baumaßnahmen wie bspw. die Errichtung eines neuen Schockraums, zehn neuer Untersuchungsräume und eines neuen Überwachungs- und Aufwachbereichs für die Patienten.

Zusätzlich investiert das St. Nikolaus-Stiftshospital in die Endoskopie: Der medizintechnische Gerätepark der Aufbereitungseinheit wird komplett modernisiert und der Aufwachbereich wird umgebaut und vergrößert. Zudem erhält die Abteilung eine neue Lichtruf- und Brandmeldeanlage.

Ausblick

Für die Zukunft sieht sich das St. Nikolaus-Stiftshospital gerüstet. „Wir sind medizin-strategisch gut aufgestellt und passen uns kontinuierlich an die sich stetig verändernden Rahmenbedingungen an“, so die Geschäftsführerin Kaltenborn. „Dabei stehen die Bedürfnisse der uns anvertrauten Menschen und die Belange unserer Mitarbeiter stets im Fokus unseres Handelns.“

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen