Leichter Anstieg der Zahl der registrierten Verkehrsunfälle

Region. Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Daun umfasst die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg. Die ebenfalls zum Vulkaneifelkreis gehörende Verbandsgemeinde Obere Kyll wird von der PI Prüm betreut. Im Bereich der PI Daun ereigneten sich im vergangenen Jahr 2.030 Unfälle, 16 weniger als 2013 (2.046). Die Zahl der Getöteten bei den insgesamt 223 Unfällen mit Personenschaden stagniert bei sechs Toten.

Unerfreulicher Weise erhöhte sich sowohl die Zahl der Personen, die bei Unfällen schwer verletzt worden sind (85 waren es im vergangenen Jahr, 76 im Jahr 2013), als auch die Zahl der Leichtverletzten: 222 Personen waren es 2014 (2013: 195).Nach wie vor tragen die Wildunfälle mit gut 38 Prozent maßgeblich zum Gesamtunfallgeschehen bei.

Hauptunfallursachen
Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist die häufigste Unfallursache weiterhin mit rund 36% nicht angepasste und/oder überhöhte Geschwindigkeit –überwiegend außerorts, gefolgt von Missachten von Vorfahrt/Vorrang (38 Unfälle) und Fehlern beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren bzw. beim Ein- oder Ausfahren in/aus dem fließenden Verkehr (26 Unfälle).

Die häufigsten Unfallursachen liegen im Bereich der sogenannten Sachschadensunfälle mit einer Anzahl von 420 Unfällen bei Fehlern beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren bzw. beim Ein- oder Ausfahren in/aus dem fließenden Verkehr. Wegen nicht angepasster und/oder überhöhter Geschwindigkeit ereigneten sich im vergangenen Jahr 154 Unfälle

Deutlich weniger Verkehrsunfälle
unter Alkoholeinfluss – deutlich
weniger Unfallopfer
Mit 15 sogenannten Alkoholunfällen wurden 11 Unfälle weniger registriert als im Vorjahr. Dabei wurden 5 Personen verletzt (2013: 15 Verletzte). Gemessen am Gesamtunfallgeschehen machen Alkoholunfälle etwa 0,7% aus. Der deutliche Rückgang der Alkoholunfälle lässt sich sicherlich auf verstärkte Kontrollen durch die Polizei Daun im Jahr 2014 zurückführen. Aufgrund der Kontrollen mussten zwar 87 Blutproben wegen Trunkenheit am Steuer angeordnet werden, es sind aber auch 92 verhinderte Trunkenheitsfahrten zu verzeichnen (2013: 59). Dadurch konnten weitere, möglicherweise schwerwiegende Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss verhindert werden.

Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss
Im vergangenen Jahr konnte nur 1 Verkehrsunfall mit der Ursache Drogeneinfluss in Verbindung gebracht werden. Seit 2010 mit 8 Unfällen unter Drogeneinfluss sind diese deutlich zurückgegangen – in 2013 war kein diesbezüglicher Unfall zu verzeichnen.

Leichter Anstieg der Verkehrsunfälle
mit jungen Autofahrerinnen und Autofahrern (18 bis 24 Jahre)

Die auch im Jahr 2014 überdurchschnittlich hohe Unfallbeteiligung dieser Risikogruppe – rund 21% am Gesamtunfallgeschehen – bereitet der Polizei Daun unverändert Sorge. Bedauerlicherweise stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle von 420 im Jahr 2013 auf 433 im vergangenen Jahr an, wobei 71 Personen zu Schaden kamen (6 mehr als 2013). Langfristig gesehen unterliegt die Zahl der Unfälle in dieser Altersgruppe jährlichen Schwankungen, im Bereich der schweren Verkehrsunfälle ist erfreulicherweise jedoch eine leichte Senkung in den letzten 5 Jahren zu beobachten, die darauf schließen lässt, dass das Jugendtaxi und die Aktion des Polizeipräsidiums Trier „BOB – Nüchtern ist cool“ Früchte tragen und insgesamt die jugendlichen Fahrer bewusster unterwegs sind. Zudem wird diese Risikogruppe durch Vorträge zum Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ und durch Verkehrssicherheitstage, die an den Gymnasien und Berufsschulen durchgeführt werden, zu einer verkehrssichereren Teilnahme im Straßenverkehr angehalten. Am 22. und 23. April finden die diesjährigen Verkehrssicherheitstage an den beiden Gymnasien in Daun statt.

Stagnierend hohe Zahl der Verkehrsunfälle mit
Senioren (Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahre)
Um als älterer Mensch weiterhin Kontakte pflegen, Reisen unternehmen und unabhängig sein zu können, muss man – vor allem auf dem Land – mobil sein und bleiben. Die Mobilität mit dem eigenen Fahrzeug ist die wesentlichste Voraussetzung um weiterhin aktiv und selbstständig am Leben teilzunehmen. Dabei kann es allerdings auch zu Unfällen kommen. Im Jahr 2014 stieg die Zahl der Unfälle bei dieser Risikogruppe unmerklich von 290 in 2013 auf 291. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtunfallgeschehen von rund 14%. Erfreulicherweise sank die Zahl der hierbei Verunglückten auf 48 (2013:55).

Bei den Senioren in der Altersgruppe von 65 – 74 Jahren lag das Verschulden bei rund 41% der Unfälle, in der Altersgruppe ab 75 Jahren liegt der Anteil der Hauptverursacher bei rund 32%. Dies ist ein Trend, dem begegnet werden muss, denn langfristig gesehen nehmen nicht nur die Zahl der Unfälle mit Senioren zu, sondern auch die Unfallfolgen im Bereich der Personenschäden.

Die beiden Veranstaltungen für ältere Verkehrsteilnehmer im vergangenen Jahr in Hillesheim und Gerolstein führten zu dem Eindruck, dass gerade diese Altersgruppe noch sehr rege am aktiven Verkehrsgeschehen teilnimmt, aber zum Teil das Regelverständnis fehlt und körperliche Defizite (wie zum Beispiel schlechtes Hören und Sehen) eine verantwortungsbewusste Verkehrsteilnahme erschweren bzw. unmöglich machen. Seit 2012 wird in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Vulkaneifel an einem Konzept gearbeitet, um das Gefahrenbewusstsein bei dieser Altersgruppe zu erreichen und um zu vermitteln, dass Defizite auch technisch ausgeglichen werden können oder – im Härtefall – die aktive Teilnahme am Straßenverkehr behördlicherseits unterbunden werden kann.

Hierbei wird auf die Erfahrung dieser Altersgruppe gesetzt, aber auch auf deren Einsicht, dass eine aktive Verkehrsteilnahme nicht mehr in jedem Fall möglich ist und auf Alternativen umgestiegen werden sollte. Auch die Inanspruchnahme sogenannter Fahrassistenzsysteme wird hier vermittelt.

Es ist geplant zukünftig regelmäßig Veranstaltungen für diese Risikogruppe in den einzelnen Verbandsgemeinden anzubieten, die auf die o. g. Problematik abgestimmt sind und die den Betroffenen in dieser Altersgruppe eine Hilfe bietet, um Wissenslücken zu schließen und sicher mobil zu bleiben.

Leichter Anstieg der Verkehrsunfälle mit
motorisierten Zweirädern – stagnierende Zahl der Unfallopfer
Gerade im Frühjahr und in den Sommermonaten erfährt das Fahren mit dem motorisierten Zweirad eine immer größere Beliebtheit. Das bei diesen Unfällen meist größere Personenschäden davongetragen werden, liegt in der Natur der Sache, trübt aber auch die Freude am Fahren.

In der Langzeitentwicklung stieg im Jahr 2014 die Zahl der Unfälle von 63 in 2013 auf 68 und liegt damit über dem Mittel der Vorjahre. Davon wurden 44 Verkehrsunfälle– also rund 65% – durch motorisierte Zweiradfahrer verursacht. Auch hier ist vorwiegend nicht angepasste und/oder überhöhte Geschwindigkeit als Unfallursache anzusetzen, gepaart mit Unerfahrenheit auf den meist hoch motorisierten Maschinen. Bei diesen Unfällen kamen 52 Menschen zu Schaden kamen.

Den weitaus größten Anteil bei den motorisierten Zweirädern stellt die Gruppe der Motorräder, bei denen die Altersgruppe ab 25 Jahren und zunehmend die Altersgruppe von 45-64 Jahren im Unfallgeschehen auffällig ist. Diese Altersgruppe stellt auch den größten Anteil an den Hauptverursachern der Unfälle – vornehmlich mit der Ursache nicht angepasste und/oder überhöhte Geschwindigkeit – und leider auch den größten Anteil der dabei Verletzten und Getöteten.

Auch dieser Risikogruppe begegnet die Polizei mit verschärften Kontrollen, aber auch mit ganzjährigen Präventivmaßnahmen wie der internationalen Unfallbekämpfungskonzeption des Polizeipräsidiums Trier „ Motorradfahren in der Eifel – aber sicher“, die im letzten Jahr als Auftaktveranstaltung im HIGIS in Wiesbaum erfolgreich durchgeführt wurde. Ziel dieser Veranstaltung ist es, mit Vorträgen und praktischen Übungen von Fahrsicherheitstrainern ein gutes Gefühl für das Motorrad zu entwickeln. Auch in diesem Jahr wird diese Aktion am 18. April in Wiesbaum stattfinden.

Deutlicher Anstieg der Verkehrsunfälle mit Kindern (0 bis 14 Jahre) –
deutlich mehr Unfallopfer – Risiko: Kinder als Mitfahrer
Gerade wenn Kinder im Straßenverkehr zu Schaden kommen, berührt dies viele Menschen, zumal Kinder das schwächste Glied im Straßenverkehr darstellen. Die Unfälle mit Kinderbeteiligung stiegen gegenüber dem Jahr 2013 mit 13 Unfällen erheblich an auf 25 Unfälle. Dabei wurden 29 Kinder verletzt (2013: 15 Kinder). Auch auf diese Risikogruppe muss man mehr Aufmerksamkeit richten, denn obwohl sich – aufgrund von gezielten Kontrollen vor Kindertagesstätten und Schulen – die Zahl der Kinder, die im Fahrzeug nicht oder nicht richtig gesichert werden, in den vergangenen Jahren verringert hat, wurden doch bei 15 Verkehrsunfällen Kinder als Mitfahrer verletzt.

Carmen Heyer
Verkehrssicherheitsberaterin

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