Landeschefs von RLP und Bremen helfen bei der Weinlese in Erden

Erden. Es ist ein Novum in der Geschichte des Moselweinbaus: Zwei Landeschefs der Bundesrepublik Deutschland trafen sich anlässlich der Weinlese des „Bremer Weinbergs“ in Erden, um an der Weinlese tatkräftig mit zu helfen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz) und der Bremer Senatspräsident Jens Böhrensen waren an die Mosel gekommen um zum Abschluss der Riesling Weinlese im „Bremer Weinberg“ in Erden zu unterstützen.

Zuvor hatten Mitarbeiter des Martinshofes Bremen (Einrichtung der Werkstätten Bremen für Menschen mit Behinderung) begonnen das Lesegut des „Bremer Weinbergs“ im weltbekannten „Erdener Treppen“ zu ernten.

Mit zur Hilfe kamen Weinhoheiten aus Erden und den Nachbargemeinden, sowie Teilnehmer aus einer Delegation aus Bremen. Auch der Wettergott hatte bei der anstrengenden Arbeit im „Erdener Treppchen“ ein Einsehen. Pünktlich zum Lesebeginn stellte er den Regen ein und schaffte gute Arbeitsbedingungen. „Erntehelfer“ Jens Böhrensen war die Freunde bei der Weinlese anzusehen. Er stellte fest, dass es doch schwerer körperlicher Arbeit bedarf, um später einen köstlichen Wein präsentieren zu können. Er ist stolz darauf, dass er bei dieser Ernte seine persönliche Mithilfe darlegen kann.

Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer freute sich, dass sie in Erden dem Gast aus Bremen bei der Weinlese behilflich sein konnte. Nach getaner Arbeit wurden die Helfer mit einem Gläschen „Erdener Treppchen“ belohnt. Anschließend enthüllten die Landeschefs am Fuße der weltbekannten Weinbergslage ein Hinweisschild auf den bekannten „Bremer Weinberg“ in Erden. Der geschäftsführende Beigeordnete der Gemeinde Erden, Stefan Justen, dankte nach dem Abschluss der diesjährigen Weinlese für die prominente Hilfe, aber auch den vielen ehrenamtlichen Helfern bis hin zu den Mitgliedern des Fördervereins Römerkelter. In seiner Rede ließ der Beigeordnete die bisherige fruchtbare Verbindung zwischen dem Weinort Erden und dem Bremer Ratskeller Revue passieren.

weinlese01_44_13Danach ging die Initiative im Jahre 1998 vom Kellermeister des Bremer Ratskellers, Karl-Josef Krötz, aus, der seine Wurzeln an der Mosel hat (Mutter stammte aus Erden). Karl-Josef Krötz war es auch, der hier nicht nur an die traditionelle, weinkulturelle Verantwortung des Ratskellers erinnert, sondern darüber hinaus den Steillagenweinbau an der Mosel in den Mittelpunkt rückte. Die Zusammenarbeit mit den Bremern wurde 1998 aus der Not geboren, als damals in Erden die zweite römische Kelteranlage gefunden wurde und die Gemeinde sich damals außerstand sah, die Anlage zu erhalten und zu schützen. Der Bremer Ratskeller half und war bereit, 10 Ernten des Weinbergs, die in der die Kelteranlage geerntet wurde zu übernehmen und zu vermarkten.

Ein Teil des Vermarktungspreises floss in das Projekt „Römer-Kelter“ in Erden. Die Vermarktung der Weinernten durch den Ratskeller trug wesentlich dazu bei, die Kelteranlage in Erden zu erhalten. Weit mehr wiegt allerdings der Werbeeffekt durch die hohe Identifikation in Bremen. Der Ratskeller Bremen hat dann im Jahr 2001 den betreffenden Weinberg im „Erdener Treppchen“ gepachtet. Ab der Ernte 2012 ist der Wein aus den Steillagen in Erden zum offiziellen Bremer “Senatswein“ erkoren worden und wird zu offiziellen Empfängen kredenzt.

Apropos Beigeordneter Stefan Justen. Bei ihm als Vorsitzender des Fördervereins „Römische Kelter“ laufen bei Stefan Justen die Fäden der Zusammenarbeit mit dem Bremer Ratskeller zusammen. Er ist der „Macher“ in der Sache „Bremer Weinberg“ und er organisiert die Treffen mit den norddeutschen Partnern. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, dass die Verbindung zum Bremer Ratskeller ein erfolgreiches Engagement für Erden und seinen Wein geworden ist. Zum Schluss des ereignisreichen Weinlesetages ein kleines Dankeschön. Küchenchef Markus Reis vom Zeltinger Hof verwöhnte die Helfer und Ehrengäste mit einem tollen moselländischen Mittagessen „Variationen um den „Moselochsen“. khg

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