Heilig-Rock-Tage: Weihbischof Brahm feiert Friedensgottesdienst

Während des Gottesdienstes spendete Weihbischof Brahm einem Soldaten das Sakrament der Firmung (Foto: Judith Rupp/Bistum Trier)

Trier. „Der Auftrag zum Frieden ist aktueller denn je“ – und der Heilige Rock, die Tunika Christi, ist ein Friedensgewand. Das hat Weihbischof Robert Brahm beim Friedensgottesdienst am 5. Mai in der Trierer Liebfrauenbasilika mit Soldatinnen und Soldaten und zivilen Angehörigen der Bundeswehr betont. Das Gebet solle die von Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen stärken. Dass er in dem Gottesdienst einem Soldaten die Firmung spenden durfte, war für Weihbischof Brahm auch eine Stärkung der Gottesdienstgemeinde in ihrem „Glaubensmut“.

In seiner Predigt erinnerte Brahm an das Musical „Anziehend“ zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012, das eindrucksvoll die Szene dargestellt hatte, in der die Soldaten um das Gewand Jesu würfelten und es so letztlich unzerteilt blieb. Am Ende stehe der Soldat, der das Gewand gewonnen hat, allein da und frage sich, ob vielleicht doch alles wahr sein könne, was man sich über Jesus erzähle. Die Antwort darauf gebe es nicht „auf Knopfdruck“, sagte der Weihbischof: „Wir müssen die Antwort selbst finden.“ Dazu sei manchmal eine Spurensuche nötig, um als Christin und Christ herauszufinden: „Wer ist dieser Jesus für mich persönlich?“

Michael H. aus Dieburg, Angehöriger der Luftlandeaufklärungskompanie (LLAufklKp) 260 im saarländischen Lebach und kürzlich von einem sechsmonatigen Einsatz in Mali zurückgekehrt, gehe durch seine Firmung „auf Tuchfühlung mit Jesus“: „Sie haben seine Anziehung gespürt; Sie gehen heute in der Nachfolge Jesu einen Schritt weiter.“ Nachfolge bedeute, hinter Jesu her zu gehen, der nicht „Oberbefehlshaber, sondern Weg, Wahrheit und Leben“ sei. „Diese Nachfolge ist lebenslange Gabe und Aufgabe und damit Geschenk und Herausforderung.“ Das Chrisamöl, mit dem der Firmling gesalbt wurde, sei „ein Beauftragungs-Öl“: „Verkünden und leben Sie den Frieden!“

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, sagte in einem Grußwort, der Gottesdienst sei von großer Bedeutung für die Angehörigen der Bundeswehr. „Es ist wichtig zu spüren, dass der Glaube uns stärkt, dass die Militärseelsorge und die Kirche hinter uns stehen und uns helfen, den Dienst für die Freiheit zu leisten und die Menschlichkeit nie zu vergessen.“ Auch Militärdekan Michael Kühn (Koblenz) hatte in seiner Begrüßung betont, gerade in diesen Tagen des Krieges sei der Friedensgottesdienst „so wichtig und notwendig“. Für die Anwesenden seien „der Glaube und der Dienst in der Bundeswehr wichtige Säulen“. Der Glaube „verbindet uns zur Familie Gottes, in der wir die Kraft des Herrn erfahren, die uns durch den Alltag trägt“.

Den Gottesdienst feierten mit Weihbischof Brahm die Militärseelsorger Michael Bendel, Andreas Bronder, Michael Kühn, Marius Merkelbach und Siegfried Weber mit der Assistenz von Diakon Wilfried Puth. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Bläserensemble des Heeresmusikkorps Koblenz unter Leitung von Hauptmann Wolfgang Dietrich.

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