Grüne Vorzeichen und schwarze Zahlen für Stadtwald

Die Firma Debald beim Holzrücken. Foto: Mario Sprünker
Die Firma Debald beim Holzrücken. Foto: Mario Sprünker

Wittlich. Der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wald für künftige Generationen – unter diesem Vorzeichen steht die Betriebsplanung Stadtwald für das Wirtschaftsjahr 2014. Sie wurde in der jüngsten Stadtratssitzung ausführlich von Stadtförster Mario Sprünker (Forstrevier Wittlich) vorgestellt. Sprünker plant für 2014 mit einem positiven Betriebsergebnis. Einleitend hatte er kurz die durchgeführten Maßnahmen des Jahres 2013 skizziert. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Verkehrssicherungspflicht. Diese umfasst rund 120 Kilometer Waldwege, die den Stadtwald durchziehen. Rund 13 Kilometer davon liegen an öffentlichen Straßen. Die Fläche werde zweimal im Jahr kontrolliert. Dabei wurde auch eine rund vier Tonnen schwere Buche beseitigt, bevor sie zur Gefahr wurde. Einen weiteren Schwerpunkt bildete im zu Ende gehenden Jahr das Kalken von 50 Hektar Waldboden. Damit seien alle Flächen des Stadtwaldes gekalkt worden.

Dies geschehe weniger, um mögliche Folgen des „Sauren Regens“ zu beseitigen als vielmehr, um das Trinkwasser zu schützen, führte Sprünker weiter aus. Sehr positiv habe sich der Holzmarkt entwickelt, der Mehreinnahmen von rund 20.000 Euro in 2013 bescherte. Auf der Einnahmenseite kann auch der Verkauf von ca.
5.100 Kilogramm Eicheln verbucht werden. Sie stammen aus anerkannten Saatgutbeständen und erlösten durch den Verkauf an Baumschulen allein 8.000 Euro. Positiv sind die diesjährigen geringen Wildschäden, vor allem durch Schwarzwild.

Gut angenommen wurden verschiedenste Angebote und Aktionen, um den Lebensraum Wald zu erleben. 2013 wurden unter dem Aspekt „Erholung und Umweltbildung“ rund 700 Personen geführt. Dies geschah zum Beispiel bei den Waldtagen der Wittlicher Grundschulen, den Waldtagen der Kindergärten Wittlich, Plein und Greimerath, dem Kinderwandertag des Eifelvereins OG Wittlich oder dem Waldtag der Maria Grünewald Schule. Geführte Wanderungen wurden angeboten für den Pflegeelterndienst, den Freizeitclub für Behinderte oder für den Eifelverein.

2014 will man unter dem Aspekt Schonung der Ressource Wald und Holz „zurückhaltend“ beim Holzeinschlag vorgehen. Bei einem erwarteten jährlichen Zuwachs von 7 000 Festmetern und einem jährlichen Nutzungsansatz von 5200 Festmetern, sollen  knapp 3 400 Festmeter eingeschlagen werden.  Im Bereich „Etablierung“ und Pflege neuen Waldes will man 2014 auf zehn Hektar Fläche Pflegemaßnahmen durchführen. Insgesamt sollen 3 000 Bäume  neu gepflanzt werden.

Die Richtigkeit des eingeschlagenen Kurses für den Stadtwald Wittlich unterstrich in der Sitzung Ulrich Frömsdorf, Leiter des Forstamtes Wittlich. Nach seinen Worten sei derzeit nicht abzusehen, dass der Rohstoff Holz an seiner Wertschätzung verlieren werde. Die Forstwirtschaft im ganzen Land trage sich und mache Überschüsse. Holz sei selten so wertvoll wie heute. Vor allem Nadelholz verbuche derzeit Höchststände. Einstimmig nahm der Stadtrat die Betriebsplanung für 2014 an. /hg

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